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Thema: Embrace - Du bist schön

  1. #31
    Avatar von Medha
    Medha ist offline Spritzenkassen Anwärterin
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    Danke für Deine ausführliche Antwort. Und nein, ich halte es ganz und gar nicht für "Bullshit" wenn man sich selbst so mag wie man ist. Es ist aber Bullshit, zu erklären jedes Gewicht wäre gesund. Das ist das "Health at every size"- Konzept, das verstärkt von der australischen Ärztin Amanda Salisbury-Salis propagiert wird und gerade in der Fat-Acceptance Bewegung viele Anhängerinnen hat.

    Ich kenne aus Übergewichtigengruppen genau das Gegenteil von dem, was Du bei der Befragung von schlanken Menschen beschreibst. Menschen mit teilweise extremen Übergewicht erklären, dass sie sich toll finden, so wie sie sind und so bleiben wollen. Können sie ja auch. Wie gesagt, jeder für sich. Aber bitte nicht erklären dass sich jeder mit seinem Status Quo arrangieren muss und anderen Menschen das Streben nach Veränderung abzusprechen.

    Was mir zu den Umfragen noch einfällt: frag mal einen Menschen, ob er sich schön findet so wie er ist. Mann / Frau, alt jung. Du wirst so gut wie nie hören "ja, ich finde mich schön". Du wirst auch zu anderen Fragen "findest Du Dich klug?" oder "findest Du, dass Du erfolgreich bist?" die Antwort "JA, ich finde mich toll und ich bin völlig zufrieden mit mir" hören. Denn das gilt als eitel, selbstgefällig und eingebildet. Das ist nämlich die Reaktion, die ich manchmal von Menschen bekomme, wenn ich sage "Ja, ich mir geht es gut. Mein Leben ist toll. Ich habe meinen Traumjob, eine tolle Ehe und gestalte mein Leben so, wie ich es für richtig halte. Ich habe keine Schuldgefühle, rechtfertige mich für nichts und sehe 10 Jahre jünger aus als ich tatsächlich bin. Ich bin stolz auf mich und auf das, was ich erreicht habe und ich hoffe, ich kann noch mehr erreichen. Nicht weil ich unzufrieden mit dem bin so wie es ist, sondern weil ich ausprobieren will, was noch so geht." Für solche Statements gibt es selten Zustimmung oder Anerkennung. Viel mehr Zuwendung gibt es von anderen, wenn man von seinen Unzulänglichkeiten berichtet. Nicht falsch verstehen, ich finde Zuwendung und Unterstützung wichtig und notwendig. Aber es ist schon so, dass der Spruch "Mitleid bekommt man umsonst, Neid muss man sich verdienen" ziemlich viel Wahres hat.
    Geändert von Medha (20.05.17 um 13:20:57 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  2. #32
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    Es geht aber in der Doku doch gar nicht um das Thema, dass man nichts ändern soll/muss wenn man krankhaft übergewichtig ist.
    Natürlich ist es richtig wenn man wirklich dick ist, sich mit seinem Gewicht und seiner Gesundheit auseinander zu setzen.
    Es geht um normalgewichtige Frauen, Frauen mit Übergewicht, welches noch weitab vom Thema Kranksein ist.
    Frauen, die schön sind und sich trotzdem hässlich fühlen. Die, die sich operieren lassen weil ihr Busen zu klein/ ihre Nase zu groß ist, die, die magersüchtig werden, weil sie sich zu dick finden.
    Es geht darum, dass man tagtäglich von scheinbar perfekten Frauen auf riesen Werbeplakaten im Bikini angegrinst wird. Frauen, die so nichtmal existieren weil sie von obem bis unten gephotoshoppt sind. Ich sehe gen Sommer nie Plakate mit Frauen mit Durchschnittsfigur auf Plakaten. Oder in TV Spots oder in Katalogen. Oversizemodels haben Größe 38. Das ist doch krank!
    Und was einem suggeriert wird ist, wenn du so aussiehst, dann wirst du beliebt und erfolgreich. Und das prasselt jeden Tag auf uns ein und verschiebt die Wirklichkeit. Und das fängt nunmal im Kindesalter schon an.
    Mir wird von Freunden ständig aufs Ohr gedrückt "bellamo, fang doch wieder mit Sport an, mach doch wieder Sport".
    Warum? Ich bin nicht übergewichtig und ich bin völlig gesund. Sport ist gesund, ja, aber die Leute in meinem Freundeskreis machen keinen Sport weil sie gesünder Leben wollen. Sie machen das schlicht und einfach um ihren Körper zu verbessern, um besser und perfekter AUSZUSEHEN.
    Um darauf zurück zu kommen was du geschrieben hast, das dicke Menschen oft sagen "ich finde mich schön".
    Stimmt das immer oder ist es vielleicht einfach ein Abwehrmechanismus?
    Eine Freundin von mir war früher sehr dick. Sie hat um die 60 kg abgenommen.
    Sie hat damals auch immer gesagt, dass sie sich, trotz ihres Gewichtes, wohl fühlt. Heute, wo sie schlank ist, sagt sie, dass das eine reine Schutzbehauptung war um sich nicht rechtfertigen zu müssen. Sie hat sich nie wirklich wohl gefühlt.
    Ich behaupte nicht, dass das bei allen so ist. Aber ich glaube auch nicht, dass alle die Wahrheit sagen.

  3. #33
    Avatar von Medha
    Medha ist offline Spritzenkassen Anwärterin
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    Zitat Zitat von bellamo Beitrag anzeigen
    Es geht aber in der Doku doch gar nicht um das Thema, dass man nichts ändern soll/muss wenn man krankhaft übergewichtig ist.
    Natürlich ist es richtig wenn man wirklich dick ist, sich mit seinem Gewicht und seiner Gesundheit auseinander zu setzen.
    Es geht um normalgewichtige Frauen, Frauen mit Übergewicht, welches noch weitab vom Thema Kranksein ist.
    Wenn ich mir den Trailer ansehe, geht es auch um Extreme. Bei Minute 1:04, wird eine Frau mit Magersucht gezeigt, die sagt "Niemand sollte sich zu Tode hungern müssen, um so auszusehen ,wie die Frauen in den Magazinen" und das ist Blödsinn. Extrem untergewichtige Körper werden extrem selten in Magazinen propagiert. Ab und zu taucht in der Vogue noch mal was auf aber dann hagelt es Kritik. Bei Minute 1:40 werden Menschen mit extremem Übergewicht gezeigt. Und das ist etwas, was mich schon wütend macht. Leicht oder nicht Übergewichtige, die mit ihrem Körper nicht zufrieden sind, nehmen extrem Übergewichtige her um zu propagieren, jeder solle sich in seinem Körper wohlfühlen und so bleiben wie er ist. Da fällt es dann natürlich leichter, sich in seinem leichten Übergewicht wohl und zufrieden zu fühlen, wenn das sogar extrem Übergewichtige tun. In Berichten, die ich über den Film gelesen habe, wurde gesagt, dass dort auch das Märchen von "Diäten sind schädlich" und "es kann halt nicht jeder schlank sein, wir sind halt alle unterschiedlich gebaut" verbreitet wird. Ich sage nicht, dass jeder abnehmen soll, bitte das soll jeder für sich entscheiden.

    Frauen, die schön sind und sich trotzdem hässlich fühlen. Die, die sich operieren lassen weil ihr Busen zu klein/ ihre Nase zu groß ist, die, die magersüchtig werden, weil sie sich zu dick finden.
    Es geht darum, dass man tagtäglich von scheinbar perfekten Frauen auf riesen Werbeplakaten im Bikini angegrinst wird. Frauen, die so nichtmal existieren weil sie von obem bis unten gephotoshoppt sind. Ich sehe gen Sommer nie Plakate mit Frauen mit Durchschnittsfigur auf Plakaten. Oder in TV Spots oder in Katalogen. Oversizemodels haben Größe 38. Das ist doch krank!
    Ich lese die amerikanische Shape, da sind grösstenteils fitte Traumfiguren drin und einige ziemlich dicke Frauen. Durchschnittliche Bilder sehe ich dort nie. Aber wenn ich mir Essensfotografien in Blogs und Zeitschriften, in Kochbüchern und in der Lebensmittelwerbung ansehe, sieht das auch so durchschnittlich aus wie zu Hause. Werbung und Katalogfotos sind nicht die Realität. Sie sollen verkaufen. Ich finde es gut, dass es in Frankreich und Italien wohl auch mittlerweile geregelt ist, dass Models nicht extrem untergewichtig sein dürfen. Aber ich sehe das eher Arbeitsschutz für die Models, was gut und wichtig ist, als als Instrument die Gesellschaft vor unrealistischen Vorstellungen zu schützen.

    Und was einem suggeriert wird ist, wenn du so aussiehst, dann wirst du beliebt und erfolgreich. Und das prasselt jeden Tag auf uns ein und verschiebt die Wirklichkeit. Und das fängt nunmal im Kindesalter schon an.
    Mir wird von Freunden ständig aufs Ohr gedrückt "bellamo, fang doch wieder mit Sport an, mach doch wieder Sport".
    Warum? Ich bin nicht übergewichtig und ich bin völlig gesund. Sport ist gesund, ja, aber die Leute in meinem Freundeskreis machen keinen Sport weil sie gesünder Leben wollen. Sie machen das schlicht und einfach um ihren Körper zu verbessern, um besser und perfekter AUSZUSEHEN.
    In meinem Umfeld macht so gut wie niemand Sport und ein schöner Körper wird nicht als Mittel angesehen, erfolgreich zu sein. Da sind wir wohl in völlig verschiedenen Milleus unterwegs. Bei uns gilt Sport eher als Zeitverschwendung, die einem nicht zur Verfügung steht um zu lernen oder im Job etwas zu leisten. Bewegung ja, aber dann eher zum Spass oder in einer bestimmten Sportart wie Paddeln oder Radurlaub. Sich draussen in der Natur zu bewegen und etwas dabei zu erleben ist der Sinn dabei. Ich bin die Einzige weit und breit, die jetzt regelmässig Sport macht. Es spricht mich auch keiner meiner Freunde auf meine Abnahme an. Wir kommentieren unsere Körper gegenseitig nicht. Wir sprechen schon darüber, wenn jemand das Thema aufbringt, es ist nicht Tabu. Aber eher sehr sachlich. Wenn jemand von uns krank aussieht (mein Mann hatte in einer stressigen Zeit von Umzug mal viel abgenommen) dann sagen wir uns auch "geh zum Arzt".

    Um darauf zurück zu kommen was du geschrieben hast, das dicke Menschen oft sagen "ich finde mich schön".
    Stimmt das immer oder ist es vielleicht einfach ein Abwehrmechanismus?
    Eine Freundin von mir war früher sehr dick. Sie hat um die 60 kg abgenommen.
    Sie hat damals auch immer gesagt, dass sie sich, trotz ihres Gewichtes, wohl fühlt. Heute, wo sie schlank ist, sagt sie, dass das eine reine Schutzbehauptung war um sich nicht rechtfertigen zu müssen. Sie hat sich nie wirklich wohl gefühlt.
    Ich behaupte nicht, dass das bei allen so ist. Aber ich glaube auch nicht, dass alle die Wahrheit sagen.
    Ich fand mich nicht hässlich und in Teilen schön, insgesamt war ich mit mir zufrieden, ich hatte wegen des Aussehens keinen Leidensdruck. Etwas wegen der Fitness, aber ich bin auch immer noch ziemlich problemlos in unsere Wohnung im vierten Stock gekommen und konnte Bergwanderungen machen. Ich habe nicht abgenommen, weil der Leidensdruck nicht wirklich gross war und ich Angst hatte, nach einer Diät wieder mehr zuzunehmen als ich abgenommen hatte, denn ich hatte schon ziemlich viele Diäten hinter mir. Vor vier Jahren habe ich dann 20 kg abgenommen und da auch einigermassen gehalten bis ich dann vor zwei Jahren krank geworden bin. Durch die Rheumadiagnose habe ich verstanden, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist und die Gefahr besteht, dass ich meine Beweglichkeit verlieren könnte. Damit habe ich angefangen Sport zu machen, erst wenig und dann gezielter. Mit Anfang des Jahres bin ich die Abnahme angegangen nachdem ich endlich verstanden habe, wie wichtig ein Kaloriendefizit ist. Ich achte auf mich und meinen Körper und freue mich einen Ast, meine Fortschritte zu sehen und welche Möglichkeiten ich noch habe. Mein Ziel ist es nach Uganda in die Rwenzori Mountains zu fahren. Dazu MUSS man fit sein, sehr fit. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas überhaupt noch mal im Rahmen meiner Möglichkeiten ist. Klar freue ich mich auch über neue Klamotten aber das ist sehr zwiespältig, denn meine Sachen haben mir immer gefallen und es tut mir eher weh, so viele schöne Sachen aussortieren zu müssen.

    Den Film hat mir Netflix gestern in Belgrad noch zum Download angeboten, in Deutschland kann ich ihn leider nicht sehen. Aber wie gesagt, bei dem was ich so mitbekomme, geht es halt zu sehr in Richtung Fatacceptance und die treibt mittlerweile sehr seltsame Blüten. Früher habe ich gedacht nur das Herabsetzen von dicken Körpern sein ein Problem. Wenn ich sehe wie Menschen, die Abnehmen wollen dies abgesprochen wird (Diätwahn, Hungerhaken) und wie Übergewicht, das aus meiner Sicht tatsächlich ein gravierendes gesundheitspolitisches Problem darstellt, verharmlost wird.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  4. #34
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    Zitat Zitat von bellamo Beitrag anzeigen
    Wirklich schlanke und schöne Frauen sagen dort sie fühlen sich fett und unperfekt. Woher kommt das? Alles aus der Erziehung der Eltern?
    Ich glaube schon, aber vielleicht vor allem durch deren eigenes Selbstbild. Wenn die Mutter optisch mit sich hadert, hat das vermutlich Auswirkungen auch auf den Umgang der Kinder damit. Lästert der Vater über andere Frauen, wirkt sich das vermutlich auch aus.
    Vor allem denke ich das deswegen, weil ich mich gefragt habe, warum ich selber so unkritisch mit mir bin und mich eigentlich immer schön finde: ich bin beim Vater aufgewachsen, der Frauen in allen Variationen liebte. Dass ich ein Körperliches Problem hatte, dass ich lange nicht als solches erkannt habe, bis es langsam schwand - mein großer Busen - zeigte, ich war mir nicht lange mal bewusst, dass es mich so störte. Also das Gegenteil von dem, was der Film wohl zeigt. Ich finde meinen Körper schön, nachdem das Überflüssige weg ist. Das ist extrem unsympathisch für viele, aber es ist die Wahrheit. Ich hatte ziemliches Glück mit meinem Körper, jenseits von Gewicht.

    Ansonsten sehe ich das wie Medha, der ich auch für ihre ausführlichen Postings danke, mich bereichert das sehr, ich finde auch, dass eine Sache, die einen stört, zu ändern, einfach die bessere Lösung. Übergewicht ist für mich ein vorübergehendes Problem, das man lösen kann, im Gegensatz zu stark verschobenen Propotionen zB.
    Erst dann weiß man doch, ob das alles war, oder man ein psychisches Problem hat. Ich glaube nicht, dass die Umwelt das Problem erzeugt, sondern die Art, wie man sich das zu eigen macht. Insofern sehe ich das tatsächlich in der Erziehung begründet. Ich bin genau den gleichen Reizen ausgesetzt wie alle anderen, aber was Gewicht sah ich immer nur als Punkt, krieg ich den Hintern hoch oder nicht. Wenn nicht, lag es nicht an der Umwelt. Wenn ich alles weiter mache wie vorher, wundere ich mich nicht, dass sich nichts ändert. Hab ich das Problem immer noch, obwohl ich am Ziel bin, stimmt was nicht mit meiner Ansicht. Das kann doch aber nur ich ändern. Aber es haben lange nicht alle psychische Probleme. Viele nehmen auch nur ab und sind dann die Sorge los - solange sie das mit im Auge behalten. Manche haben oft nur das offensichtliche Problem.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  5. #35
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    Ich bin jetzt unterwegs. Ich werde aber später dazu noch etwas schreiben.
    Ich finde die Diskussion sehr aufschlussreich und interessant

  6. #36
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    Im Film geht es NICHT ausschliesslich um schlank oder dick.
    Absolut nicht.
    Es geht im Grunde darum, seinen Körper zu akzeptieren, Frieden zu schliessen mit ihm.
    Brumfitt selbst ist übrigens sehr sportlich, läuft Marathon, weil sie das gern macht und es ihr gut tut.
    Sie propagiert nirgends, dass extremes Übergewicht gesund sei.
    Sie sagt auch nicht, gutes Aussehen sei völlig nebensächlich, sie kritisiert aber den unglaublich hohen Stellenwert, den Schönheitsideale einnehmen.

    Ich finde es eigentlich schade, dass die Diskussion hier sich erneut fast ausschliesslich um die Gewichtsfrage dreht.

    Bellamo hat gut beschrieben, was Hänseleien anderer Kinder auslösen können.
    Liebevolle, unterstützende Eltern können das nicht komplett auffangen.
    Zudem, auch dieser Aspekt kommt im Film zu tragen, gerade sehr schöne Menschen hadern oft extrem, wenn ihre Schönheit schwindet, egal ob durch Alter oder durch äussere Einflüsse (Unfall z.B.).

    In meinem Umfeld wird sehr viel Sport getrieben, liegt bestimmt an der Umgebung, Berge halt
    Da hat praktisch jeder ein Bike, fährt abends und am Wochenende auf steilsten Bergwegen hinauf und hinunter, im Winter werden Skitouren gemacht, Langlauf, Wandern, Running, Fitnessstudio, Klettern....

    Ich beobachte, dass gerade diese sehr fitten Menschen extrem Mühe haben mit dem Alter, mit ihrer nachlassenden Leistungsfähigkeit.
    Gelenke machen irgendwann nicht mehr mit, trotz regelmässigem Training verschlechtern sich die Zeiten bei Halbmarathonläufen, Rückenprobleme bremsen aus und plötzlich ist man nicht mehr 'mit dabei'.
    Obwohl schlank, fit und fast lebenslang trainiert.
    Diese Freunde haben sehr Mühe, diese Veränderungen ihres Körpers zu akzeptieren, gerade WEIL ihr Körper ihnen jahrelang gehorcht hat, weil sie ihn im Griff hatten.

    Selbstakzeptanz bezieht sich eben nicht nur aufs Gewicht, sondern bezieht mMn eine liebevolle Haltung auch zu seinem älter werdenden Körper mit ein.
    Damit will ich absolut nicht sagen, man solle im Alter Training und Sport aufgeben, aber etwas weniger Verbissenheit und mehr Verständnis für alterstypische Veränderungen täten gut.

    Aber auch als Silverager steht man heute unter Druck.
    40 ist das neue 30, 50 das neue 40 undsoweiter.
    Sharon Stone und Kolleginnen zeigen uns, wie frau heute mit knapp 60 auszusehen hat, jede und jeder freut sich, wenn sie/er 10 Jahr jünger geschätzt wird.
    Als ob das eine Leistung wäre, auf die man stolz sein kann.

    Es nimmt kein Ende, ob Jung oder Alt, die Vorgaben, wie man auszusehen hat sind streng, die Messlatte hängt hoch.

  7. #37
    Avatar von Medha
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    ...Ich finde es eigentlich schade, dass die Diskussion hier sich erneut fast ausschliesslich um die Gewichtsfrage dreht.

    ...
    Das ist schade, dass das bei Dir so ankommt. Mir geht es darum deutlich zu machen, dass die Gesundheit der Maßstab im Umgang mit dem Körper sein sollte. Wenn man denn Wert darauf legt. Und die geht nun mal mit dem Bewegungsvermögen und dem Gewicht einher. Und Bellamo hat ganz explizit danach gefragt, ob es wahr ist, wenn dicke Menschen sagen, dass sie mit sich zufrieden sind, weil viele das ja wenn sie denn abnehmen revidieren. Das kann man halt nicht in einem Satz beantworten.

    Unsere Maßstäbe setzen wir uns selbst. Ich glaube das ist auch eine Frage von Selbststeuerung und Selbstwirksamkeit. Ob ich mich von Aussen gelenkt fühle oder nicht. Mir ist schon lange schnurzpiepegal was Fremde von mir halten und deswegen fühle ich auch keinen "Druck der Gesellschaft". Und auch niemand den ich kenne, jedenfalls nicht dass ich wüsste.

    Hänseleien gibt es immer. Ich wurde gehänselt, weil ich die Klassenbeste war. Ich wurde als Streberin bezeichnet und wirklich gemobbt. Das hat dazu geführt, dass ich lange Zeit keine Leistung mehr gezeigt habe um nicht negativ aufzufallen und weit hinter meinen Möglichkeiten zurückgeblieben bin. Aber mit dem Erwachsenwerden habe ich gelernt, dass es mein Leben ist und ich selbst dafür verantwortlich bin. Es gibt einfach immer dumme, neidische, böse Menschen, die finden immer einen Makel an anderen an dem sie sich aufgeilen können. Falls es nichts offensichtliches ist, wird etwas konstruiert. Wenn es etwas offensichtliches ist, wie ein körperliches Merkmal - um so einfacher. Solchen Menschen den Stinkefinger zu zeigen und seiner Wege zu gehen, dass ist vonnöten. Und nicht darüber zu diskutieren, ob sie vielleicht recht haben könnten und mich darüber zu beklagen, wenn ich mir den Schuh anziehe.

    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    In meinem Umfeld wird sehr viel Sport getrieben, liegt bestimmt an der Umgebung, Berge halt
    Da hat praktisch jeder ein Bike, fährt abends und am Wochenende auf steilsten Bergwegen hinauf und hinunter, im Winter werden Skitouren gemacht, Langlauf, Wandern, Running, Fitnessstudio, Klettern....

    Ich beobachte, dass gerade diese sehr fitten Menschen extrem Mühe haben mit dem Alter, mit ihrer nachlassenden Leistungsfähigkeit.
    Gelenke machen irgendwann nicht mehr mit, trotz regelmässigem Training verschlechtern sich die Zeiten bei Halbmarathonläufen, Rückenprobleme bremsen aus und plötzlich ist man nicht mehr 'mit dabei'.
    Obwohl schlank, fit und fast lebenslang trainiert.
    Diese Freunde haben sehr Mühe, diese Veränderungen ihres Körpers zu akzeptieren, gerade WEIL ihr Körper ihnen jahrelang gehorcht hat, weil sie ihn im Griff hatten.
    Wenn ich mich auf der Strasse umsehe, dann sehe ich grösstenteils Menschen, die Mühe bei ganz normalen Bewegungen haben. Die keine 2 Stockwerke zu Fuß gehen können und für 2km Weg den Bus nehmen. Gerade jenseits der 40.
    Geändert von Medha (20.05.17 um 16:44:37 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  8. #38
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    Ja, ich glaube, uns beiden geht es in dieser Diskussion nicht um das Gleiche.
    Das macht aber gar nichts, das macht die Diskussion auch spanndend

    Mir (und der Filmemachetn, jedenfalls soweit ich das verstanden habe) geht es um Selbstakzeptanz, darum, Frieden zu schliessen mit sich und seinem Körper.
    Ehgal, ob nach gängigen Idealen die Beine zu kurz, der Busen zu klein, die Hüften zu breit, die Nase zu gross ist.

    Und wie ich oben schrieb, gerade sehr gesundheitsbewusste Menschen haben oft am meisten Mühe, ihren Körper zu akzeptieren, wenn sie älter werden.
    Wie kann dieser gesunde, fitte, trainierte, schlanke Körper mich so im Stich lassen!
    Schon oft (da meine Freunde alle 60+ sind) im Freundeskreis erlebt.

    Mir ist es nicht schnurzpiepegal, was Fremde von mir halten.
    Ich möchte als freundliche, herzliche, hilfsbereite, gepflegte Frau wahrgenommen werden.

  9. #39
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    Edit: beziehe mich auf den 1.Teil deines Posts.
    Den Rest werde ich jetzt gleich lesen

  10. #40
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen

    Hänseleien gibt es immer. Ich wurde gehänselt, weil ich die Klassenbeste war. Ich wurde als Streberin bezeichnet und wirklich gemobbt. Das hat dazu geführt, dass ich lange Zeit keine Leistung mehr gezeigt habe um nicht negativ aufzufallen und weit hinter meinen Möglichkeiten zurückgeblieben bin. Aber mit dem Erwachsenwerden habe ich gelernt, dass es mein Leben ist und ich selbst dafür verantwortlich bin. Es gibt einfach immer dumme, neidische, böse Menschen, die finden immer einen Makel an anderen an dem sie sich aufgeilen können. Falls es nichts offensichtliches ist, wird etwas konstruiert. Wenn es etwas offensichtliches ist, wie ein körperliches Merkmal - um so einfacher. Solchen Menschen den Stinkefinger zu zeigen und seiner Wege zu gehen, dass ist vonnöten. Und nicht darüber zu diskutieren, ob sie vielleicht recht haben könnten und mich darüber zu beklagen, wenn ich mir den Schuh anziehe.



    Wenn ich mich auf der Strasse umsehe, dann sehe ich grösstenteils Menschen, die Mühe bei ganz normalen Bewegungen haben. Die keine 2 Stockwerke zu Fuß gehen können und für 2km Weg den Bus nehmen. Gerade jenseits der 40.
    Die gibt es hier natürlich auch, aber wie gesagt, hier gibt es sehr viele sportliche Menschen, auch ältere.

    Für mich ist der Punkt nicht der, andern den Stinkefinger zu zeigen, weil sie einen Makel kritisieren.
    Mir passiert das schon lange nicht mehr, ich glaube, inzwischen strahle ich aus, dass man mir nicht blöd kommen muss, ob wegen meinem Gewicht oder wegen sonstwas.

    Ich glaube, darum geht es auch im Film nicht.
    Es geht darum, Frauen zu zeigen, dass sie sich nicht für ihren Körper schämen müssen, ganz für sich und vor sich selbst, denn diese Scham, dieses Gefühl der Unzulänglichkeit, ist es, was diese Frauen hindert, sich wohlzufühlen.

    Du strahlst eine unglaubliche Stärke und Selbstsicherheit aus, Medha.
    Das ist toll.
    Viele Frauen, auch sehr intelligente und erfolgreiche, haben diese Stärke nicht.
    Ich denke, der Film will allen Frauen aufzeigen, dass sie sich nicht zu schämen und zu verstecken brauchen.

    Und diese Botschaft kann ich absolut unterschreiben.

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