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Thema: Embrace - Du bist schön

  1. #51
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    Solange ich denken kann, hardere ich mit mir. Ich war ein pummeliges, schielendes Kind, das viel Häme und Hänseleien über sich ergehen lassen musste. Und ich hatte einen superkritischen, narzisstischen Vater, der gerade als ich in die Pubertät kam, oft an mir rumgenörgelt hat. Gefolgt wurde das von ebenso kritischen Männern. Was ich mir habe anhören können, würde diesen Post hier sprengen.

    Mit Anfang 20 habe ich dann rapide abgenommen, über lange Zeit eine Essstörung gehabt und mich trotzdem ständig als zu dick empfunden. Sehe ich Fotos aus der damaligen Zeit, kann ich kaum glauben, dass ich das bin... ich hatte wirklich eine tolle Figur mit genau den richtigen Proportionen. Aber ich hatte kein Empfinden dafür. Außerdem hat mich mein Ex immer dazu getrieben, schlank zu sein. Sein Credo: eine Frau kann nie ZU dünn sein!

    Heute trage ich Konfektionsgröße 42 und bin kreuzunglücklich Aufgrund von Medikamenten, die ich nehmen muss, scheitern derzeit auch alle Abnehmversuche. Ich hatte schon immer arge Probleme, mich zu akzeptieren, aber nun ist die Situation völlig desolat

    Ich finde es schrecklich, keinen positiven Blick für die eigene Optik zu haben Ich wurde ZU gern in den Spiegel schauen und mir sagen: Jo Mayan, bisken pummelig biste geworden, aber bist doch immer noch ne Nette.... leider ist das Gegenteil der Fall, so dass ich derzeit sogar vermeide, mich ohne Klamotten im Spiegel anzusehen. Ich habe schon immer dysmorphophobe Phasen gehabt, derzeit hänge ich hier in einer Dauerschleife. Seltsamerweise finde ich aber gerade etwas rundliche Frauen sehr schön... z.B. finde ich im Moment Angelina Kirsch bei Let's Dance ganz toll... aber für mich selbst scheint das nicht zu gelten.

    Ich liebe meine inneren Werte... da akzeptiere ich mich voll und ganz. Und bis zum Hals geht es auch noch. Alles, was darunter kommt, ist für mich eine battle zone...
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  2. #52
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    Ich zitiere hier gerne nochmal den Text von Corinna Milborn, den sie verfasst hat, als sie von Felix Baumgartner wegen ihrer Figur angegangen wurde:

    "Sie haben mich in einem Facebook-Posting erwähnt, weil ich das Werbefoto eines Unterwäscheherstellers kritisiert habe. Ich erkläre Ihnen gerne nochmal warum: Man sieht darauf Frauen, die kaum bekleidet auf einem schmutzigen Boden liegen und mit dem Gesicht gegen die Wand auf einen Haufen Dreck schauen. Das erinnert mich an meine Recherchen zu Menschenhandel - nämlich an die Fotos, die Frauenhändler von ihren Opfern machen, um dem nächsten Abnehmer die "Ware" zu zeigen: Man sieht da Frauen, wenig oder nicht bekleidet, in Abbruchhäusern oder Kellern, oft von hinten fotografiert, damit man das Gesicht nicht erkennt und die Frauen nicht gefunden werden können. Das ist eine Realität. Und ich finde so eine Ästhetik sehr unpassend für eine Werbung für Unterwäsche zu Ostern.

    Sie sind aber nicht auf diese Kritik eingegangen, sondern haben behauptet, ich hätte das Sujet _wegen meiner eigenen Figur_ kritisiert.

    Was überhaupt keinen Sinn ergibt.

    Ich wollte deswegen zunächst auch gar nicht darauf eingehen. Es haben aber so gut wie alle Medien Ihr Facebook-Posting aufgegriffen, und deswegen antworte ich jetzt doch: Was Sie da getan haben, ist nämlich sehr typisch. Sie haben nicht einen der Männer kritisiert, die das Sujet ebenso gesehen haben, sondern haben sich eine Frau herausgepickt. Und Sie sind nicht auf den Inhalt eingegangen, sondern haben zusammenhanglos mein Aussehen, meinen Körper thematisiert.

    Das passiert Frauen dauernd, und es trifft alle: Zu hübsch um ernst genommen zu werden, zu blond um gescheit zu sein, zu ***y oder zu unweiblich, zu stark geschminkt oder zu hässlich, zu dünn oder zu dick, zu alt oder zu dunkelhäutig (oder mit der falschen Figur um eine Meinung zu äußern - was, mit Verlaub, wirklich zum deppertsten gehört).

    Ich will nicht, dass Ihr Facebook-Posting - mit dieser Reichweite - dazu führt, dass irgendeine Frau da draußen das Gefühl hat, sie müsse sich erst irgendwelchen Schönheitsvorstellungen von Leuten wie Ihnen beugen, bevor sie in der Öffentlichkeit den Mund aufmacht."
    http://www.express.de/news/promi-und...tacke-26739410

    Ich finde, sie sagt da etwas sehr richtiges. Es ist eine beliebte Methode, Frauen mundtot zu machen, indem man ihr Äußeres kritisiert.
    Und dass Dir Mayanmar das insbesondere bei einem Narzissten passiert ist, der ja eigentlich zu tiefst unsicher ist, ist wahrscheinlich kein Zufall.
    Menschen, die man verunsichert hat, kann man leichter beherrschen.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #53
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    Ja..ich weiß, Patty... genau so war das...... und ich ärgere mich darüber, dass es diese Nachwirkungen bei mir hinterlassen hat. Somit erreichen alle Narzissten, die durch mein Leben gelaufen sind, noch postum ihre Spuren... sie haben ganze Arbeit geleistet.

    Super Statement von Frau Milborn....
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
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  4. #54
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    Zitat Zitat von Mayanmar Beitrag anzeigen
    Ja..ich weiß, Patty... genau so war das...... und ich ärgere mich darüber, dass es diese Nachwirkungen bei mir hinterlassen hat. Somit erreichen alle Narzissten, die durch mein Leben gelaufen sind, noch postum ihre Spuren... sie haben ganze Arbeit geleistet.

    Super Statement von Frau Milborn....
    ich frage mich immer wieder ob man sich davon nicht irgendwie befreien kann....es ist so schade ums Leben.

  5. #55
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    Ich finde, es ist schon hilfreich, wenn man erkennt was dahinter steht.

    Wenn man weiß, derjenige macht das nur, weil er sich gerade unterlegen fühlt und kein anderes Mittel weiß, mich klein zu halten, dann hat das nicht so viel mit mir zu tun.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  6. #56
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    Zitat Zitat von Peppermintpatty Beitrag anzeigen
    Ich finde, es ist schon hilfreich, wenn man erkennt was dahinter steht.

    Wenn man weiß, derjenige macht das nur, weil er sich gerade unterlegen fühlt und kein anderes Mittel weiß, mich klein zu halten, dann hat das nicht so viel mit mir zu tun.
    ja - aber geht das auch rückwirkend?
    grade als Kind ist man so beeinflussbar, irgendwie kriegt man das später nicht mehr aus dem System

  7. #57
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    Ja, das ist schwierig. Aber auch hier finde ich, es macht einen Unterschied, wenn man erkennt, warum sich z.B. die Eltern so verhalten haben.
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  8. #58
    Avatar von Medha
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    Zitat Zitat von Petersilie Beitrag anzeigen
    ja - aber geht das auch rückwirkend?
    grade als Kind ist man so beeinflussbar, irgendwie kriegt man das später nicht mehr aus dem System
    Das ist nicht einfach, aber es geht. Wenn einem klar wird, dass man ein Recht auf sein eigenes Leben hat und dass man selbst nur sein eigenes Leben führen kann. Und mit einer Wachsamkeit sich selbst gegenüber um Situationen zu identifizieren, in denen man sich selbst keinen Gefallen getan hat. Analyse und Training. Wenn es dann wieder zu einer ähnlichen Situation kommt, ausprobieren wie es anders geht. Manchmal tappt man mehrere Male in die gleiche "Falle" aber irgendwann ist man sensibel darauf und hat andere Handlungsoptionen. Ich habe gelernt, dass starke Emotionen bei mir ein Signal sind, eine Situation nicht weiterzuführen, sondern einen oder mehrere Schritte zurückzutreten und mich da rauszunehmen. Mich zu fragen, was hat das mit mir zu tun und was will ich selbst. Was wünsche ich mir? Und das ich das Recht habe jede Situation zu verlassen und Konflikte auch manchmal nicht zu auszutragen, Grenzen zu ziehen. Und das andere ihre eigene Perspektive haben, die nichts mit mir zu tun hat.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  9. #59
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    1. Was einen daran hindert?
    Genau das versucht Barfitt mit ihrem Film den Frauen zu zeigen.
    Dass sie sich selbst daran hindern, sich frei und akzepiert zu fühlen.
    Und dass es dafür keinen Grund gibt.
    Für jemanden, der Komplexe hat ist es ein steiniger Weg von Selbsthass zu Selbstakzeptanz.
    Wie soll das gehen? Der Film sagt, die Frauen brauchen keine Komplexe zu haben - und dann haben sie nach und nach keine mehr? Mit welchen Argumenten, die diese Frauen nicht selber schon kennen?
    2. Jetzt machst du es dir zu einfach.
    Diesen Umkehrschluss machst du, nicht ich.
    Natürlich. Worauf soll es denn sonst herauslaufen, dass es gerade die sind? Dann müssen die anderen ja weniger Probleme haben.
    Ich kenne ja deine Leute im Krankenhaus nicht (wobei das vielleicht genauso ist, wenn ich einen Scheidungsanwalt nach der Prognose von Ehen befragen würde), aber Sport mache ich vor allem, um jetzt gesund und fit zu bleiben und nicht weil ich denke, mit 80 keine Zipperlein zu haben.

    Menschen mit unsportlicher, ungesunder Lebensweise haben (so meine Erfahrung) ein schlechtes Gewissen, wenn ihr Körper nicht mehr funktioniert.
    Herzinfarkt? Ja, ich rauche, bin also selbst schuld.
    Kniegelenkarthrose? Ja, ich bin 20kg zu schwer, also selbst schuld, usw.
    Darmkrebs? Ich esse ungesund, zu wenig Gemüse, zuviel fette Wurst, also bin ich selbst schuld.
    Herz/Kreislaufprobleme? Ja ich treibe keinen Sport, also selbst schuld.
    Genau das meinte ich vorhin.

    Ich erlebte das immer wieder, als ich noch im Spital gearbeitet habe.
    Aber eben auch, dass Menschen, die sehr auf ihre Gesundheit achten, von ihrem Körper umso enttäuschter sind, wenn der sie dann quasi 'im Stich lässt'.
    Die Enttäuschung ist dann noch grösser, weil sie ja alles richtig gemacht haben.
    Denkfehler. Man macht das nicht für später, sondern für den Moment. Selbst wenn man alles so macht, wie man es kann, von "richtig" wollen wir jetzt gar nicht mal reden, weil es etliche Levels geben könnte, denken die, Sport kann alles verhindern? Sorry, ich wiederum kenne niemanden, der das glaubt. Vielleicht sollten wir deshalb von dem reden, was wir selber kennen, statt von anderen.

    Was ich mir aber vorstellen kann: man bedauert, irgendwann durch körperliche Einschränkungen keinen Sport mehr machen kann. Weniger wegen dem Sport, als das danach kommende Gefühl. Es ist vermutlich wie in der Liebe. Liebeskummer hat nur, wer vorher geliebt hat und der Kummer ist nur ein Zeichen dafür, wie erfüllt man die Zeit davor empfunden hat. Wer nie geliebt hat, braucht Liebeskummer nicht zu fürchten. Für mich wäre das keine Option.


    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Ist das so?
    Ich schaue immer Dancing Stars jm ORF.
    Läuft jetzt gerade.
    Eine der Promis ist Riem Higazi, Moderatorin beim österreichischen Radiosender FM4, 47 Jahre.
    Sie ist dick.
    Ihr Profitänzer ist Dimitar Stefanin, 22 Jahre.
    In der ersten Trainingsstunde war sie in Tränen aufgelöst und sagte zu ihrem Profi, es tue ihr so leid, er habe nun mit ihr den schwarzen Peter gezogen.
    Er, völlig konsterniert: Warum denn das???
    Sie, ja weil ich so dick bin und du wirst keine Hebefiguren machen können und es wird mit mir nicht gut aussehen.
    Dieser junge Mann hat derart überzeugend reagiert, dass er das komplett anders sehe und er sich geehrt fühle, gerade sie als Tanzpartnerin zu haben.
    Inzwischen stehen sie vor dem Halbfinal und die Frau ist völlig verwandelt

    Zu sehen, wie sie sich während des ersten Trainings verhalten hat und wie leicht und unbeschwert sie nachher getanzt hat, hat mich echt fast zu Tränen gerührt.

    Was ich damit sagen will: auch mit 48 Jahren kann ein überzeugendes Feedback, Unterstützung und Empathie von aussen noch viel bewirken.
    Sehe ich anders. Sie selbst hat etwas aus der Chance gemacht. Offenbar hatte sie auch den Plan, weil sie sich ja beworben hat. Ich sehe den Wandel in ihr selbst, was er gesagt hat, ist vielleicht ganz nett, aber nur sie hat ihr Selbstbewusstsein aufgebaut und ich vermute, das Tanzen hat auch ihren Körper verändert. So wie die trainieren, hat sie vielleicht einen Zugang zu ihrem Körper gefunden, den sie lange nicht mehr hatte. Natürlich macht das glücklich. Schon allein dieser Aspekt.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  10. #60
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    Mir hilft es schon sehr, dass ich die Mechanismen dahinter erkannt habe. Warum mein Vater manchmal so war, wie er war und warum auch meine Ex-Freunde meinten, mich durch Beleidigungen klein halten zu wollen. Und mein wirklicher Trost ist, dass ich mich immer dagegen gewehrt habe, auch verbal. Das ich es nicht einfach so hingenommen habe und ich mich somit nicht als "wirkliches" Opfer fühle. Leider sitzt der Stachel im Fleisch trotzdem tief. Mein Fokus liegt aber heutzutage auf dem Versuch, MIR zu genügen (was schon schwer genug ist) und ich nicht mehr damit beschäftigt bin, dem nicht zu erreichenden Perfektionismus anderer Menschen zu entsprechen.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

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