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Thema: Embrace - Du bist schön

  1. #71
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    Daughty, wie alt sind deine Mutter und die Tanten? Für mich liest sich das zumindest zum Teil wie vor Vorkriegsjahre. Schon zu meiner Schulzeit waren die Fräulein-Lehrerinnen (ich habe noch sehr unter ihnen gelitten) am Aussterben. Dafür gab es aber noch männliche Lehrkräfte, die ja gleich mit ausgestorben sind. In einer nichtkatholischen Gegend gab es ein Kloster nicht als Auswahl, aber als Hilfskraft auf dem Hof, das kenne ich auch noch. Aber das hat sich auch so ziemlich mit meiner Generation - also erste Nachkriegsgeneration - geändert.

    Ansonsten finde ich deine Ausführungen zum Thema sehr vernünftig und zutreffend. Ich glaube, dass besonders junge Mädchen ermutigt werden sollten, sich mehr positiv mit ihrem Körper zu befassen. Die Eltern, besonders die Mütter, könnten da sehr unterstützend sein, wenn sie denn das Problem überhaupt wahrnehmen würden.
    Geändert von Gästin (23.05.17 um 10:10:20 Uhr)

  2. #72
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    Iridia, irgendwie hab ich auch das Gefühl des Aneinandervorbeiredens.
    Oder vielleicht ist es auch völliges Unverständnis, völliges Sichnichteinfühlenkönnen in Menschen, die anders ticken (gegenseitig!).
    Toll, wenn du derart unbelastet von Erwartungen und Bewertungen anderer durchs Leben gehen kannst.
    Geniess es
    Nimm es aber nicht als gegeben, dass das für alle Menschen machbar ist.

    Ich kann daughty meinerseits verstehen, ich komme aus einem überkritischen Elternhaus.
    Meine Mutter hat, mit vier Kindern, zeitlebens nie mehr als Grösse 38/40 getragen und fand sich immer zu dick.
    Ich kann mich gut erinnern, dass ich als etwa 14Jährige mal in Zürich mit ihr in einem teuren Modehaus war, weil sie für einen speziellen Anlass ein Kleid brauchte.
    Sie probierte ein tolles Seidenkleid an, das ihr super stand.
    Sie nörgelte nur an sich rum und ich ' musste' sie überzeugen, dass sie gut aussehe.

    Ich war immer ein sehr schlankes Kind und junges Mädchen.
    Als ich mit 18 meine Berufsausbildung anfing musste ich mit Ballett aufhören (vorher Training mehrmals pro Woche) und habe etwas (!) zugenommen.
    Ich hatte dann eine Halsoperation und nahm innert kürzester Zeit 6kg ab.
    Ich weiss noch, wie ich mich vor dem grossen Spiegel drehte und mich freute, dass ich mein früheres Gewicht wieder hatte.
    Meine Mutter stand daneben und sagte Na ja, es immer noch mehr als genug dran.

    Wenn ich Fotos aus dieser Zeit anschaue sehe ich eine gertenschlanke, schöne junge Frau.
    Die sich zu dick fand, mit ihrem Körper haderte und unsicher war.
    Unverständlich?
    Als ich viele Jahre später mit meinem Diätwahn aufhörte und zunahm war ich mal mit meiner Mutter im Cafe.
    Sie deutete auf eine sehr runde Frau und sagte, versprich mir, dass du nie so wirst.

    Ich bin längst so.
    Nein, mir ist es nicht egal, was andere von mir halten, auch heute noch nicht.
    Ich habe nicht das Gefühl, die lustige Dicke geben zu müssen, damit andere mich mögen.
    Hatte ich noch nie.
    Aber es ist mir auch nicht wurscht, wie ich auf andere wirke.
    Genau so wie ich im heissen Sommer nicht als stinkende Person von anderen wahrgenommen werden möchte und mich wasche und desodoriere, genau so ist es mir wichtig, wie mein Äusseres von anderen wahrgenommen wird.
    Auch von Fremden.
    Dazu gehören für mich ein freundliches Gesicht ( die beste Faltenprophylaxe ever) und ein ansprechendes Äusseres.
    Geändert von Tommasina (23.05.17 um 10:39:14 Uhr)

  3. #73
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    Zitat Zitat von daughty Beitrag anzeigen
    Iridia, ich bin über 40 Jahre alt und mittlerweile ist es mir relativ egal, was fast völlig Fremde über mich sagen.
    Tommasina ist ja 20 Jahre älter als du und ihr ist es nicht egal, wie sie Fremden gegenüber rüber kommt. Deswegen fragte ich nach dem Warum. Ich sehe das eigentlich nicht als Altersfrage.

    Für die meisten Kinder und Jugendlichen besteht diese Möglichkeit jedoch erst einmal nicht aufgrund von noch fehlender Entwicklung der Ich-Stärke. Und Mädchen wird in fast allen Kulturen der Welt vermittelt, dass sie nur liebenswert sind, wenn sie irgendwelche Schönheitsnormen erfüllen (egal jetzt ob dünn oder kurvig oder Puppengesicht oder oder oder). Und bei vielen vielen Frauen, die ich kenne, wirkt das ein Leben lang weiter, führt zu Komplexen, zu der Unfähigkeit, sich des Lebens zu erfreuen. Wenn das bei Euch nicht so ist, seid doch einfach froh. Ich kenne so viele Frauen, die sich selbst behandeln wie ein Stück Fleisch, das vor Ablauf des Verfallsdatums noch schnell aus der Kühltheke verkauft werden soll. Und nein, das sind nicht alles hohle Plinsen. Mir ging es früher auch so. Dadurch habe ich so viel Lebenszeit vergeudet; i finde eine Botschaft an Mädchen und Frauen, dass das nicht so sein muss und soll, durchaus sinnvoll.
    Ich glaube, ich sollte mir den Film tatsächlich mal ansehen. Ich bezweifle immer noch, dass das wirklich wirkt. Ich würde denken, selbst Freundinnen haben einem das auch schon gesagt - und die bedeuten einem was.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  4. #74
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    @ Gästin: Meine Mutter und Tanten sind in den 1920er und 1930er Jahren geboren. (Meine Mutter hat mich ziemlich spät gekriegt.) Fräulein Lehrerins kannte ich persönlich keine; allerdings war bei uns in der Nachbarschaft auf einem Hof noch eine "Tante", die dort geholfen hatte, neun Kinder großzuziehen, Kühe zu melken, Honig zu machen, Heu zu machen usw. und die trotzdem von einigen Frauen in der Straße nicht für voll genommen wurde, weil sie selbst keine Kinder bekommen hatte.

    @ Tommasina: Meine Mutter war gar nicht so, dass sie uns Mädchen so "aussehenbetont" erzogen hat. Das war ihr selbst immer zuwider, obwohl sie selbst nach fünf Schwangerschaften noch in eine Größe 36/38 passte. Das "Aussehenbetonte" bekommen Mädchen dann aber noch früh genug mit; zunächst von Tanten, Cousinen etc., dann in der Schule... Bei meiner Mutter hatte ich das Gefühl, dass es ihr nichts ausmachte, dass ich ein Brillenschlangenkind war, das seine Nase lieber in Bücher gesteckt hat, statt sich für Kleider und Puppen zu interessieren. Das mag allerdings auch daran liegen, dass sie selbst nach fünf Schwangerschaften das Hausfrauen- und Mutterdasein nicht mehr erstrebenswert fand und sich ein anderes Leben (z.B. als Lehrerin, wenn auch nicht mehr als Fräulein) für mich gewünscht hatte.

    Ich glaube, dieses "schön = liebenswert" ist so tief in Frauen und Mädchen verankert, dass es noch Generationen dauert, das wegzukriegen. Neulich hatte ich mich mit einer Freundin über zwei Schauspieler unterhalten, die in einer Serie ein Paar waren und im realen Leben auch ein Paar sind. Meine Freundin (sie ist wirklich keine hohle Nuss) sagte: "Wundert mich; sie ist doch eigentlich gar nicht so hübsch." So, als müsse man sich einen tollen Mann an seiner Seite mit Aussehen verdienen.

    Dass man auf sich achtet (waschen, pflegen, gesunde Ernährung) steht für mich noch mal auf einem anderen Blatt.

  5. #75
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    Tommasina ist ja 20 Jahre älter als du und ihr ist es nicht egal, wie sie Fremden gegenüber rüber kommt. Deswegen fragte ich nach dem Warum. Ich sehe das eigentlich nicht als Altersfrage.
    Mir ist es auch nicht egal in dem Sinne, dass ich nicht stinken will oder schmutzig sein will *g* und nicht unfreundlich sein will, auch nicht gegenüber Fremden. Das ist für mich eine Art von Höflichkeit etc. Ob jemand nun findet, dass meine Brille und Haare zu streng, mein Hintern und Bauch zu dick und meine Kleidung zu dunkel ist, ist mir allerdings egal. Ich kann da auch gar keine Abgrenzung nennen, was mir wichtig ist und was nicht.

    Als ich jünger war, war es mir allerdings sehr wichtig, wie ich - vor allem bei Gleichaltrigen - ankomme und was sie von mir halten. Das gehört ja bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch ein Stück weit dazu, dass man sich über eine peer group identifiziert und von ihr gemocht werden will.



    Ich glaube, ich sollte mir den Film tatsächlich mal ansehen. Ich bezweifle immer noch, dass das wirklich wirkt. Ich würde denken, selbst Freundinnen haben einem das auch schon gesagt - und die bedeuten einem was.
    Der Film wird bestimmt keine Wunder bewirken, ist aber vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung.

  6. #76
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    Iridia, diesen Film sehen hoffentlich auch sehr junge Frauen, Mädchen, Kinder.
    Und auch Nichtbetroffene (wie du) die evtl./hoffentlich einen etwas anderen als den gewohnten Blick auf Ängste und Komplexe von Frauen erhalten, die eben unsicher und unzufrieden in Bezug auf ihre Körper sind.

    Wenn einige (gerade auch Mütter, die selbst sehr kritisch mit ihrem Körper sind) dadurch ein AHA-Erlebnis haben und sich ihrerseits ihren Töchtern gegenüber nicht überkritisch verhalten, wäre schon viel gewonnen.

    Es geht doch mit diesem Film auch darum, die Augen zu öffnen, wie sehr solch überkritisches Taxieren eigener und fremder Körper gerade jungen Mädchen und Kindern schaden kann.

    Und nicht darum, dass jede, die den Film gesehen hat nun durch 'Wunderheilung' ihren Körper liebt.

    Er zeigt Gefahren und Möglichkeiten von (unrealistischen) Schönheitsidealen und Schlankheitswahn auf.
    Ich glaube, du erwartest etwas von diesem Film, das die Macherin so gar nicht beabsichtigt.

  7. #77
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    Daughty, ja genau.
    Du warst schneller

  8. #78
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    Ich habe in den letzten Jahre viele junge Mädchen und Frauen vor mir sitzen gehabt, die sich selbst für hässlich hielten. Manche davon so schlimm betroffen, dass sie in keinen Spiegel gucken konnte, ohne zu weinen und einem auch nicht in die Augen sehen konnte, aus Angst, dort Abscheu zu entdecken. Initialzündung dafür waren immer blöde Bemerkungen der Eltern oder Gleichaltriger. Das macht mich so wütend!

    Natürlich war keins der Mädel wirklich hässlich, dafür aber alle überdurchschnittlich intelligent. Und dann sitzen sie da wie ein Häufchen Elend und trauen sich kaum, sich an einem Gespräch zu beteiligen, weil irgendein dämlicher Depp in ihrer Klasse mal seine Klappe nicht halten konnte. Es ist sehr schwierig, solche Mädchen wieder zurück zu ihrem Gehirn zu führen und ihnen klarzumachen, dass dort das Potenzial für ihr weiteres Leben sitzt. Und das ist so ein Jammer. Sie verschwenden ihre jungen schönen Jahre damit, ihr Aussehen zu hassen, obwohl es keinen Grund dafür gibt.

    Aber ich glaube, heute reicht es schon nicht mehr, einfach normal bzw. durchschnittlich auszusehen. Und da wird's dann natürlich wirklich schwierig.

    Gestern bei Günter Jauch war im Prominenten-Wer-Wird-Millionär Anke Engelke zu Gast. Der Begriff "Winkfett" kam auf, und sie hat es sofort an sich selbst gezeigt. Sie ist ja sportlich und gut gebräunt, aber der Winkelappen am Unterarm war trotzdem da. Es war ihr aber egal, und da Herr Jauch niemand ist, der blöde Sprüche bringt, war die Situation einfach nur witzig. So würde ich mir das wünschen. Dass da einfach nichts weiter dabei ist.
    These violent delights have violent ends.


  9. #79
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    @ daughty

    Ja, das erklärt dann vieles, das ist die Generation meiner Mutter (frühe 20er Jahre). Krankenschwester war neben Lehrerin damals auch noch ein angesehener Beruf für Frauen, auch und gerade wenn sie alleinstehend waren.

    In meiner späteren Familie war beides erwünscht, gutes Aussehen und Bildung. Leider stelle ich auch heute noch an mir fest, dass vieles von dem, was ich gelernt habe, sowohl zum Aussehen (meiner Mutter und meinem Ex-Mann zum Dank) als auch zur Bildung (vielen, vielen Lehrern und meinem Vater zum Dank) so verinnerlicht habe, dass ich selbst heute noch oft in die Falle tappe. Und ich bin in vielem deutlich entspannter als z. B. meine Freundinnen.

  10. #80
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    Ich hatte als Kind eine Freundin, die oft, sehr oft bei uns war. Sie wohnte genau gegenüber, hatte früh ihren Vater verloren und fand bei uns quasi ein 2. Zuhause. Meine Eltern meinten, sie hätten auch mir damit etwas Gutes getan, denn ich habe ja keine Geschwister. Also wurde diese Freundin selbst mit in den Urlaub genommen. Sie war ein sehr hübsches, schlankes und sportliches Mädchen. Schon früh fing sie an, mich hinter dem Rücken meiner Eltern zu mobben. Ich sei fett und hässlich. Als sie mit 13 ihr erstes Techtelmechtel hatte, hörte sie auf, sich auf dem Schulhof mit mir zu beschäftigen und grüßte auch nicht mehr. Angesprochen warum sie das nicht mehr tat meinte: schau dich an! Du bist doch so hässlich, mir wäre es peinlich, wenn XY denken könnte, das sowas wie du meine Freundin ist! Wir zogen kurz darauf weg und ich habe 35 Jahre kein Wort mehr mit ihr gesprochen. Durch einen Zufall trafen wir uns kürzlich und haben uns unterhalten. Sie ist nett, lieb und eine herzliche Frau geworden... ich habe ihr nichts davon erzählt, wie viele Jahre mich ihr ständiges Mobbing verfolgt hat

    Als ich so 14 war, hatte auch ich eine 1. Händchenhaltenfreundschaft mit einem Klassenkameraden. Er war ein sehr hübscher Junge und wir beschlossen, zusammen zur Tanzschule zu gehen. Es wurde ein Klassenfoto gemacht und wir standen nebeneinander. Kurz darauf machte er Schluss mit den Worten: tut mir leid, aber ich kann mich nicht mehr mit dir treffen. Meine Oma hat das Klassenfoto gesehen und meinte, du wärest ja viiiiiel zu hässlich für mich und sie will, dass ich mit dir Schluss mache.

    So hatte ich dann auch keinen Tanzpartner für den Abschlussball mehr. Es fand sich aber ein anderer, der mich allerdings 2 Tage vorher für eine Klassenkameradin sitzen ließ: O-Ton: die Andrea ist viel hübscher als du. Du bist mir einfach zu hässlich...

    So war ich die Einzige beim Abschlussball, die keinen Partner hatte....

    Wie weh sowas tut und wie viele Jahre das noch in einem rumgeistert, das kann kaum jemand ermessen. Erst mit Anfang 20 wurde aus dem Entlein ein Schwan.... aber das Entlein in mir kommt manchmal immer noch hoch...
    Geändert von Mayanmar (23.05.17 um 12:30:34 Uhr)
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

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