Bücher jenseits der gängigen Genre?

[Cordu]

Hallo

Ich suche derzeit ständig nach neuen Büchern (lese sehr viel und schnell), aber irgendwie tue ich mich schwer neues Interessantes zu finden.

Ich habe das Gefühl, dass ich mich an den gängigen Genres ein bisschen "satt" gelesen habe.
Ich habe immer gerne historische Romane gelesen, liebte Thriller, mal ein bisschen Chick Lit/Liebesromane dazwischen dann eine Krimiphase...

Durch Zufall bin gestern auf ein interessantes Buch bei Thalia gestoßen (Der Zug der Waisen) bei dem es um Waisenkinderverschickung um 1900 aus NY geht - ein tolles Buch übrigens - und dabei fiel mir eben auf, dass ich dieses Buch so gar keiner bestimmten Richtung zuordnen konnte.
Und dass ich eben gerne mehr "anderes" lesen möchte, quasi raus aus der so genannten Komfortzone.
Es geht mir gar nicht darum, dass es besonders anspruchsvoll ist, wobei ich dicke Bücher definitiv bevorzuge.

Habt Ihr Lust ein bisschen was zusammen zu tragen?

Mir fehlt komplett der Ansatz nach was ich eigentlich suche, aber vielleicht habt ihr Bücher im Kopf, die ihr gängigen Genres auch nicht so richtig zuordnen könnt - oder vielleicht habt ihr auch einfach ein ganz anderes Genre was ihr mir ans Herz legen möchtet?

Ach ja, "Die geheime Geschichte" fand ich übrigens auch so ein Buch, welches ein bisschen jenseits ist.

[Gästin]

Vielleicht Beale Street Blues von James Baldwin oder So weit die Füße tragen von Josef Martin Bauer. Außerhalb deiner üblichen Verdächtigen sind sicherlich auch die Bücher von Kishon. Ganz anders wiederum Nackt unter Wölfen von Bruno Apitz. Wenn ich es anspruchslos und kuschlig mag, gehen die Bücher von Maeve Binchy.

Alle Autoren bzw. Bücher sind googelbar.

[Lore-Lay]

Oh, die Geheime Geschicht hat bei mir auch lange nachgehallt! Seltsames Buch, irgendwie schräg und irgendwie deprimierend und trotzdem gut.

Ist zwar auch recht "neu" aber kennst Du "Die Bücherdiebin" von Makus Zusak?
In dieses Buch und die Art der Formulierungen hatte ich mich regelrecht verliebt.

Außerdem habe ich mir, nachdem die ich Verfilmung kürzlich mit Rowan Atkinson so gut fand, die zwei ersten 2 Bände "Maigret" von Georges Simenon antiquarisch gekauft. Liest sich schon sehr anders als die griffigen und schnell gelesenen Krimis von heute. Mir hat es gefallen aber man muß sich drauf einlassen. Simenon hatte echt Zeit und die braucht man irgendwie auch zum Lesen obwohl es ein dünnes Büchlein ist. Hochspannung und schnelle Wendungen findet man da eher nicht. Ich fand es trotzdem klasse und mache mich jetzt an den zweiten Band.

Der Zug der Waisen werde ich mir gleich mal angucken!

[Gästin]

Außerdem habe ich mir, nachdem die ich Verfilmung kürzlich mit Rowan Atkinson so gut fand, die zwei ersten 2 Bände "Maigret" von Georges Simenon antiquarisch gekauft. Liest sich schon sehr anders als die griffigen und schnell gelesenen Krimis von heute.

Diese Empfehlung möchte ich unterstreichen. Das waren die ersten Krimis, die ich überhaupt je gelesen habe.

[Exuser66]

Ich bin ja ein totaler Fan von Ove Knausgard und seinem sechsbändigen Epos Mein Kampf. Ich bin süchtig danach, gottseidank kommt der letzte Band bald als eBook. Außerdem ist Juli Zeh immer lesenswert.

[Gästin]

Die Magie der kleinen Dinge von J. Burton fand ich auch ziemlich anders.

[shirl69]

Ach ja, "Die geheime Geschichte" fand ich übrigens auch so ein Buch, welches ein bisschen jenseits ist.

Letztes Jahr im Urlaub habe ich "Der Distelfink" von Donna Tartt gelesen. Ganz anders als die geheime Geschichte, aber ich bin auch richtig darin versunken.

Was mir sonst noch gefallen hat in letzter Zeit:

Tanja Langer - Der Tag ist hell, ich schreibe Dir
Juli Zeh - Unterleuten
Benoite Groult - Die Dinge wie sie sind
Paula Hawkins - Girl on the train
Hanya Yanagihara - Ein wenig Leben

Und was auf meiner Wunschliste steht bzw. auf dem Stapel ungelesener Bücher:

Der Knausgard-Epos
Uwe Tellkamp - Der Turm
Clemens Setz - Die Stunde zwischen Frau und Gitarre
Zsuzsa Bank - Schlafen werden wir später
TC Boyle - Die Terranauten
Chris Kraus - I love dick

Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit zum lesen

[Babs]

Bill Brysos Bücher sind ganz toll, vor allem Eine kurze Geschichte von fast allem hat mir super gefallen!

[Mäusken]

Bei irgendwie andersartigen Büchern fällt mir zuerst Jorge Luis Borges ein, der v.a. für seine Kurzgeschichten bekannt ist, z.B. die Bibliothek von Babel.

Dann Haruki Murakami, z.B. Mister Aufziehvogel.

Aktuell lese ich von Catherine Egan, deren Stil ich auch als erfrischend anders empfinde, aber dabei leicht zugänglich und unterhaltsam.

Nicht unbedingt Hochliteratur ist "Darkside Park", fortgesetzt in "Porterville", ein Projekt in verschiedenen Erzählsträngen und von mehrere Autoren, das beim fortgesetzten Lesen immer mehr Spannung aufbaut. Wer Mystery mag, ist hier gut aufgehoben.

[Peppermintpatty]

Dann Haruki Murakami, z.B. Mister Aufziehvogel.

Fand ich total abgefahren, aber irgendwie gut.