Vereinfachte Ausgangsschrift vs. lateinischer Ausgangsschrift - Probleme später?

[velimaus]

Ist doch schön, dass du dir einen Kopf machst , mir gefällt das, aber wie schon geschrieben, ich würde diesen Punkt nicht überbewerten

[SiGuenther]

Die lateinische Ausgangsschrift wurde vor allem wegen der ständigen Richtungswechsel ausgetauscht, aber es hat sich eigentlich nichts geändert: Die guten Schüler hält nichts und niemand davon ab, schreiben und lesen zu lernen, aber die schlechteren tun sich auch mit der vereinfachten Ausgangsschrift schwer. Bei manchen ergibt sich ein wirklich hässliches Schriftbild, bei dem kaum mehr erkennbar ist, wo ein Wort endet und das nächste anfängt, weil vor allem die Großbuchstaben nicht mehr mit dem folgenden Buchstaben verbunden sind. Und auch der Anstieg am Ende vieler Buchstaben sieht bei vielen noch mal wie ein eigener Buchstabe aus.

Die meisten Kinder sind erleichert, wenn sie Druckschrift schreiben dürfen, und entwickeln dann ihre eigene Mischung.

[Maja]

Ich überbewerte es nicht. Allerdings finde ich es schon frech hier, also in einem Board in dem man sich über Sonnenschutz, diverse neue Einkäufe, was backst du gerade ... schreibt, mir hier mit "wenn man keine anderen Sorgen hat" zu kommen.

Aber es gab ja durchaus konstruktive Antworten, danke

[Gästin]

Ab der 5 Klasse wird das dann ziemlich egal, so lange die einzelnen Buchstaben klar erkennbar sind.

Ja, genau in dem Alter wurden die Auffälligkeiten durch die vereinfachte Ausgangsschrift festgestellt, weil einzelne Buchstaben eben nicht mehr klar erkennbar waren.

Ich habe eine Zeitlang einen kleinen Briefwechsel mit den 10jährigen Sohn einer Bekannten geführt und war erschrocken, dass der meine lateinische Schreibschrift (sauber wie in der Schule gelernt geschrieben) nicht lesen konnte. Tut mir leid, bei einem 10jährigen Gymnasiasten würde ich das nicht ein First World-Problem nennen, sondern einen gravierenden Mangel.

[Maja]

Ich habe eine Zeitlang einen kleinen Briefwechsel mit den 10jährigen Sohn einer Bekannten geführt und war erschrocken, dass der meine lateinische Schreibschrift (sauber wie in der Schule gelernt geschrieben) nicht lesen konnte. Tut mir leid, bei einem 10jährigen Gymnasiasten würde ich das nicht ein First World-Problem nennen, sondern einen gravierenden Mangel.

Genau das ist mit ein Kritikpunkt meiner Bekannten. Vielleicht ist das ganze aber auch nun mal nur eine Weiterentwicklung der Schrift und die alte Variante wurde abgelöst. Ich weiß noch wie ich krampfhaft als Kind versucht habe alte Briefe in Sütterlin zu lesen.

[Exuser64]

Ich überbewerte es nicht. Allerdings finde ich es schon frech hier, also in einem Board in dem man sich über Sonnenschutz, diverse neue Einkäufe, was backst du gerade ... schreibt, mir hier mit "wenn man keine anderen Sorgen hat" zu kommen.

Aber es gab ja durchaus konstruktive Antworten, danke

Was regst Du Dich denn auf?
In Deinem Eingangspost hast Du Dich ja auch über Deine Bekannte lustig gemacht bzw. über ihr Verhalten gelästert, aber da ist das ok oder wie?

[Medha]

Nein aber dafür gibt es das Internet doch. Aber im echten Leben die Leute rebellisch zu machen wg. solch einem Quark. Die Bekannte zofft sich mit der Rektorin darüber.

Klar, ichch schreibe ja auch, dass ich ungeduldig auf ein neues Smartphone warte und das mich das nervt, aber im echten Leben warte ich brav ab, bis es denn erhältlich sein wird.

[Peppermintpatty]

Tut mir leid, bei einem 10jährigen Gymnasiasten würde ich das nicht ein First World-Problem nennen, sondern einen gravierenden Mangel.

Sehe ich auch so.

Da wird regelmäíg eine andere Sau durchs Dorf gejagt mit dem Ergebnis, dass die Kinder immer schlechter schreiben können.
Viele Ausbildungsbetriebe beschweren sich ja mittlerweile über das Niveau, was da bei ihnen ankommt.

Das Schreiben nach Gehör halte ich für den größten Blödsinn übehaupt. Damit die Kinder nicht frustriert werden, ist da ja wohl das Argument.
Dann werden sie frustriert, wenn sie auf die weiterführende Schule kommen, was natürlich viel besser ist. Da gibt es mittlerweile Förderkurse, damit die Kinder richtig schreiben lernen.
Und was man sich mal gründlich falsch eingeprägt hat wieder umzudrehen, ist verdammt schwierig.

Nachdem man die Rechtschreibung ihres Sohnes auf die Art und Weise versaut hat, hat sich eine Kollegin mit ihrer Tochter nach der Schule hingesetzt und hat ihre Rechtschreibung korrigiert.
Die Tochter kann fehlerfrei, der Sohn immer noch nicht.

[Gästin]

Ich weiß noch wie ich krampfhaft als Kind versucht habe alte Briefe in Sütterlin zu lesen.

Zu meiner Zeit wurde das Lesen (und im Ansatz auch das Schreiben) der "deutschen Schrift" noch gelehrt im Deutschunterricht. Aber ich bin auch schon oll.

Ich fand die NDR-Sendung überaus informativ und habe sie mir komplett angehört, weil ich interessant fand, was im Kopf stattfindet, wenn man Schreiben lernt und welche Folgen das auch auf andere Bereiche des Lernens hat. Betroffen bin ich selbst von der Thematik ja gar nicht mehr.

[Maja]

Green. Ich habe mich weder lustig gemacht noch über sie gelästert. Sie hat einen Hang zur Dramatik und zum übertreiben und das weiß sie. Ich finde es auch nicht lustig, wenn sie mit der Rektorin deswegen streitet, denn der Hintergrund ist ja das ihr Sohn schlechtere Noten hat weil er nun mal eine alte Schrift schreibt, die er zuhause sieht. Es sind Tatsachen, kein lustig machen.

Ich mach mich über keine Mutter lustig, die sich für ihre Kinder einsetzt. Davor habe ich Respekt.
Da sie aber auch gerne übertreibt, macht es mir nun mal schwierig die Situation einzuschätzen. Wäre es anders, würde ich hier nicht nach Müttern fragen, die das schon hinter sich haben.