Vereinfachte Ausgangsschrift vs. lateinischer Ausgangsschrift - Probleme später?

[Maja]

Eine Bekannte macht mich gerade ganz kirre. Unsere Grundschule, in die unsere Tochter ab nächsten Jahr gehen wird, lehrt die vereinfachte Ausgangsschrift. Nun habe ich mir bis dato noch keine Gedanken darüber gemacht, die gibt es ja schon eine ganze Weile und ich hoffe die Lehrer wissen was sie tun. Besagte Bekannte hat sich regelmäßig mit der Rektorin in den Haaren, da sie der Überzeugung ist, dass das Probleme auf der weiterführenden Schule mit sich bringt. Auch wird es dem Sohn immer wieder als Fehler angestrichen, wenn er bei Diktaten und Aufsätzen in die lateinische Ausgangsschrift wechselt. Ich kann mir gar das gar nicht vorstellen, da ich denke, so unterschiedlich sind die Schriften doch nun auch nicht.

Nun kenne ich aber auch niemanden, dessen Kinder die vereinfachte gelernt haben und schon auf einer weiterführenden Schule sind. Aber vielleicht finde ich hier ja jemanden Gibt es wirklich Probleme? Meine Bekannte hat einen ziemlichen Hang zur Dramatik und kann sich durchaus in Sachen reinsteigern, deswegen kann ich gerade ganz schlecht abschätzen, ob es wirklich so ein Problem ist oder nicht.

Wenn ich mir meine Handschrift anschaue, erinnert sie aber auch eher an die vereinfachte Form Nur ohne die ganzen Verbindungshaken.

[Sonnenschein110]

Soweit ich weiß wird hier überall die vereinfachte Ausgangsschrift gelernt. Bei meinen Kindern war das auch so und die haben keine Probleme in der Schule ( aktuell Kl. 7+10). Vor allem ist es ja auch so, dass die Kinder sich dann schon einen eigenen Schreibstil aneignen. Ich weiß, dass einige Druckschrift schreiben, weil die Handschrift meines kleineren Sohnes auch nicht so toll ist, haben wir mit der Lehrerin mal überlegt, ob er auch in Druckschrift schreibt. Alles ist erlaubt.

[Gästin]

Zu dem Thema gab es Karfreitag eine Sendung bei NDR Info (oder Kultur). Da ging es genau um das Thema, warum vereinfachte Ausgangsschrift nicht sonderlich positiv für die Kinder ist und es Bestrebungen gibt, eine neue Schrift "auf den Markt" zu bringen. Die Sendung war recht ausführlich, evtl. gibt es noch einen abrufbaren Mitschnitt.

Deine Bekannte ist vielleicht dramatisch, aber offensichtlich auch bestens informiert.

Gib mal bei Google vereinfachte Ausgangsschrift Kritik ein. Da kommt einiges.

[velimaus]

Interessant, ich höre zum ersten Mal von dieser "sogenannten" Problematik
Mein Sohn lernt auch gerade die vereinfachte Ausgangsschrift und wir haben auch Lehrer im Bekanntenkreis, die sich mit Sicherheit dann dazu kritisch geäußert hätten
Und auch seine Lehrerin, die schön älter ist und gerne Neuerungen genau unter die Lupe nimmt und prüft ob die wirklich sinnvoll sind, hat nichts dazu gesagt......
Von daher lese ich hier einfach mal interessiert mit, aber ich würde mir nicht so große Gedanken darüber machen, was würdest du denn wenn machen wollen ??? Eine andere Schule suchen??? Wäre bei uns jetzt nicht so einfach

[Medha]

First World Problems. Wirklich das klingt für mich nach Dramasuche von Leuten, die sonst keine Probleme haben.

Am Anfang des Schreibenlernens gibt es eine verbindliche Schrift, damit die Kinder lernen, einem Schema zu folgen und eine sichere Motorik zu entwickeln. Damit sie die Schreibbewegungen gezielt ausführen. Abweichungen davon gelten dann als Fehler. Es ist bestimmt Auslegungssache welcher Grad von Abweichung noch in der Toleranz liegt. Da ist es relativ egal, welche Schrift nun verbindlich ist. Und gut ist doch schon, dass es nicht mehr diese umständliche klassische Schreibschrift ist.

Ab der 5 Klasse wird das dann ziemlich egal, so lange die einzelnen Buchstaben klar erkennbar sind.

Viel gravierender ist dieses "Schreiben nach Gehör", das schlägt wohl sehr auf die Rechtschreibfähigkeiten durch.

[Maja]

Viel gravierender ist dieses "Schreiben nach Gehör", das schlägt wohl sehr auf die Rechtschreibfähigkeiten durch.

Ja, dass ist so das nächste Thema. Nur so wie ich das mit bekommen habe, machen das aktuell alle Grundschulen in der Umgebung.

[PrinzessinS]

Ich habe auch 1990 schon die vereinfachte Ausgangsschrift gelernt und es hat nie zu Problemen geführt. Es ist doch heute eher problematischer, dass man durch die ganze Digitalisierung und Smartphones einfach weniger per Hand schreibt. Das fängt ja schon bei den Kleinsten an.

[Exuser64]

First World Problems. Wirklich das klingt für mich nach Dramasuche von Leuten, die sonst keine Probleme haben.

Allerdings!

[velimaus]

Viel gravierender ist dieses "Schreiben nach Gehör", das schlägt wohl sehr auf die Rechtschreibfähigkeiten durch


... das gibt es bei uns nicht , stell ich mir auch nicht so einfach vor, das muss man sich wahrscheinlich als Elternteil noch aktiver bei den Hausaufgaben einbringen ???

[Maja]

Wir sind doch auch ein First World Problems Board. Passt also Jetzt tut mal nicht so, als wären wir hier alle so tiefsinnig und würden die Welt verbessern wollen. *kopfschüttel*