Manchmal habe ich mich auch gefragt, warum diese Heulerei sein muss (bin selbst sehr fern vom Wasser gebaut), aber ich glaube, das das mit zweierlei zu tun hat :
Erstens sind Künstler, so empfinde ich das persönlich, ein ganz anderer Menschenschlag. Für manche zählt da Raum und Zeit nicht, andere haben Schwierigkeiten mit alltäglichem, wieder andere kommen sogar mit Gesetzen in Konflikt. Musik ist für sie nichts rationales, sie haben es, zurückführend auf Lebenskrisen uvam, erschaffen. Der Hintergrund ist da teilweise nicht nur schön.
Und zweitens kommt dann jemand, den man ggf. wertschätzt/achtet und macht aus dem eigenen Ding (Geschichte/Erlebnis) eine ganz neue Sache, öffnet bereits geschlossen geglaubte Türen.

Es ist hoch emotional, wenn jemand anderes ein Lied singt, das vor fast 40 Jahren der eigene Vater, der nicht mehr lebt, geschrieben und gesungenhat, oder wenn jemand anderes das Lied singt, das man selbst für die Trauerbewältigung der Mutter geschrieben hat, weil man eben vielleicht auch für die Trauer um die Mutter keine Zeit und keinen Raum hatte (beides Bsp. Patty Kelly).

Wegen mir darf weinen wer will; die Größe von Emotionen zu messen oder massregeln zu wollen, liegt mir mehr als fern.