Helmut Kohl

[Mayanmar]

Ich kann es verstehen, dass deine persönliche Situation durch die Wiedervereinigung eine ganze andere ist, als sie gewesen wäre, wäre die Deutsch-Deutsche-Grenze nicht geöffnet worden.

Andererseits sehe ich Helmut Kohl nicht als "Vater der Wiedervereinigung". Erstens haben viele namhafte deutsche und auch ausländische Politiker vor ihm den Boden hierfür vorbereitet (zB Willy Brandt), außerdem war der Ostblock total pleite und stellten somit Zahlungen an die DDR ein, so dass diese dadurch auch in die Zahlungsunfähigkeit rutschte. Die DDR an sich war nicht komplett pleite, dafür hat noch Franz Josef Strauß mit seinem horrenden Kredit 1983 ( 1 Milliarde Bürgschaft der BRD und 1 später nochmal knapp 1 Milliarde) gesorgt. Die ausstehenden Zahlungen haben der DDR das Genick gebrochen. Kohl kam auch die Perestroika gut gelegen, ohne Gorbatschow, dessen Politik und auch die Bemühungen von Ronald Reagan gemeinsam mit Gorbatschow, hätte es gar keine Wiedervereinigung gegeben. Kohl hat lediglich die Gunst der Stunde genutzt und den richtigen Riecher gehabt, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Man kann ihm zu Gute halten, dass er die Zeichen der Zeit erkannt hat.

Die Europäische Union halte ich grundsätzlich für ein gutes Format, was aber dringend eine Überarbeitung benötigen würde. Ob der Euro allerdings so eine gute Idee war... glaube ich eher nicht Aber das sieht natürlich mancher anders. Das ist nur meine Meinung.

[Corinne]

Nicht nur Gorbatschow und Reagan, sondern auch ungarische Staaspräsident Gyula Horn und der tschechische Präsident, dessen Name mir gerade nicht einfällt, hatten ebenfalls einen Anteil am Fall der Mauer, und Kohl war eben gerade zu dieser Zeit Kanzler. - Für die Staatspleite der Ex-DDR kann man aber nicht nur die Misswirtschaft verantwortlich machen, sondern muss auch die immensen Reparationen berücksichtigen, die sie an die damalige Sowjetunion zahlen musste.