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Thema: Bedingungsloses Grundeinkommen

  1. #51
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Ich würde es liebend gern tun. LIeber heute als Morgen...

  2. #52
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    Zitat Zitat von juttali Beitrag anzeigen
    Ganz einfach : es war ein Angebot seines Arbeitgebers, der guten, alten Hoechst AG

    Das Modell hieß 57+4, stattgefunden hat das 1992 :
    *mit 57 zu Hause bleiben
    *4 Jahre unvermittelbar (die Differenz des Gehaltes hat der Arbeitgeber bezahlt; mein Vater durfte sogar den Status Firmenwagen behalten) nach über 35 Jahren einmal im Jahr beim Arbeitsamt melden
    *dann mit 61 in Regelrente nach 40 Jahren "Arbeitszeit"

    Natürlich war die Rente dann etwas niedriger, aber wenn man keine großen Fixkosten hat, ist das überhaupt kein Problem (Leute, die nicht im Eigenheim wohnen, hatten es da schon schwieriger). Man muss halt versuchen, seine Schäfchen vorher ins trockene zu bringen, sonst geht das natürlich nicht.

    PS: Mein Vater wäre mittlerweile schon 80, wenn er noch leben würde...
    Ja, mit einer solchen Regelung habe ich gerechnet - aber dir ist schon klar, dass es solche Angebote nicht mehr gibt, schon gar nicht mit staatlicher Unterstützung? Selbst die Rente für Frauen mit 60 ist ja mittlerweile abgeschafft. Und überwiegend gezahlt hat solche Modelle natürlich auch die Allgemeinheit.

    Heute werden auch noch 59jährige und über 60jährige in den Arbeitsmarkt vermittelt. Ich erlebe das gerade mit großem Staunen im Bekanntenkreis. Die gesetzlichen Bedingungen sind da heute ziemlich unerbittlich. Z. T. kriegen die Arbeitgeber Zuschüsse für die ersten Monaten (und entlassen danach dann wieder gerne).

    Selbst wenn sie wollten und die notwendigen Arbeitsjahre vorhanden sind, dürften sie nicht mit 63 + in Rente gehen, jedenfalls nicht abschlagsfrei. Da hat der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben.

    Ja, die Schäfchen im Trockenen haben - auch das ist heute nicht mehr so einfach. Wenn du mal länger arbeitslos bist, darfst du nur noch ein bestimmtes Vermögen als Alterssicherung haben, alles andere wird dir angerechnet. Da wird es dann schwer mit den trockenen Schäfchen.

  3. #53
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    Das es das so nicht mehr gibt, weiß ich
    Auch sämtliche Modelle der Altersteilzeit haben so langsam ausgedient.

    Ich glaube halt, das mit dieser bedingungslosen Grundsicherung, leider wie immer, ein Loch gestopft (ein Problem halbwegs geklärt) wird und somit 10 neue Baustellen aufgerissen, für die dann ganz sicher die Gelder fehlen.

    Aktuell finde ich die Idee mit der Stärkung der Mittelschicht sinnvoll. Dort sitzen die, die arbeiten müssen und grossteils auch wegen der Verwirklichung von Träumen und Wünschen dies auch wollen.

    Alleinerziehende sind auch so ein Thema. Aber ich finde, da könnte man viel über die Föderung/Versorgung aller Kinder erreichen; siehe Anmerkungen auf Seite 1.
    Never judge a book by its cover...

  4. #54
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    Zitat Zitat von juttali Beitrag anzeigen
    Das es das so nicht mehr gibt, weiß ich
    Wieso war es dann ein Beispiel, seine Schäfchen rechtzeitig ins Trockene zu bringen? Gerade das wird jungen Arbeitnehmern doch sehr schwer gemacht.

  5. #55
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    Es gibt keine Schäfchen mehr bei den meisten - das ist die bitter Wahrheit. Und bei uns in Bayern scheint die Welt noch in Ordnung, aber es gibt auch hier viele Probleme mit befristeten Verträgen, Leiharbeit, Altersarmut usw. die der lieber Horsti einfach nicht wahrhaben will.
    Wenn Du schon fast 47% deines Einkommen für Miete ausgibst, schaust Du mit der Rente alt aus. Und dann auf Land ziehen, gerade als älterer Mensch? Wenn man sein gesamtes soziales Umfeld in der Stadt hat?
    Als junger, alleinstehender, Mensch mit mittlerem Bildungsabschluss in Vollbeschäftigung wohnst Du entweder bei Deinen Eltern oder so weit ausserhalb, dass Du wieder das meiste Deines Gehalts für Fahrtkosten ausgibst.

    Irgendwann im Laufe der Zeit haben wir vergessen, dass wir arbeiten um zu Leben und nicht leben um zur arbeiten.
    Das würde das BGE wieder ändern. Je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir der Gedanke

    Erst neulich habe ich eine Reportage darüber gesehen, dass wir in D die wenigsten Start-ups haben und die niedrigste Selbständigen Rate. Die jungen Leute trauen sich einfach nicht Ihre Ideen zu vermarkten, weil hier das finanzielle Risiko so hoch ist wie nirgendwo anders.
    Überlegt mal wieviel innovative, kreative Menschen sich das dann trauen würden mit dem BGE.

  6. #56
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    Zitat Zitat von Terri Beitrag anzeigen
    Erst neulich habe ich eine Reportage darüber gesehen, dass wir in D die wenigsten Start-ups haben und die niedrigste Selbständigen Rate. Die jungen Leute trauen sich einfach nicht Ihre Ideen zu vermarkten, weil hier das finanzielle Risiko so hoch ist wie nirgendwo anders.
    Überlegt mal wieviel innovative, kreative Menschen sich das dann trauen würden mit dem BGE.
    Naja, es wird einem vom Finanzamt nicht gerade leicht gemacht. Kenne viele die sich während der Elternzeit selbstständig gemacht haben und es dann wegen dem ganzen Papierkram und hick hack mit dem Finanzamt wieder an den Nagel gehangen haben. Man könnte da durch aus ein paar Sachen erleichtern.

  7. #57
    Avatar von Medha
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    Zitat Zitat von Terri Beitrag anzeigen
    ...Erst neulich habe ich eine Reportage darüber gesehen, dass wir in D die wenigsten Start-ups haben und die niedrigste Selbständigen Rate. Die jungen Leute trauen sich einfach nicht Ihre Ideen zu vermarkten, weil hier das finanzielle Risiko so hoch ist wie nirgendwo anders.
    Überlegt mal wieviel innovative, kreative Menschen sich das dann trauen würden mit dem BGE.
    Die Menschen trauen sich in DE so oder so nichts. In Staaten mit hoher Selbständigenrate gibt es gerade keine staatliche Unterstützung. Dafür aber eine Mentalität in der es hoch angesehen ist, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Als ich mich selbständig gemacht habe, hat so gut wie niemand mit "Super, das ist eine tolle Idee!" reagiert. Meine Freunde und Familie haben mich idell unterstützt aber wirklich zugeredet hat mir auch niemand. Meine alten Kollegen haben mich für verrückt erklärt und auch jetzt bekomme ich meist Bemerkungen wie "ach, für mich wäre das nichts. Diese Unsicherheit!" Dabei fühle ich mich jetzt, wo ich selbst über meine Geschicke entscheide viel sicherer als in jedem Angestelltenverhältnis.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  8. #58
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Die Menschen trauen sich in DE so oder so nichts. In Staaten mit hoher Selbständigenrate gibt es gerade keine staatliche Unterstützung. Dafür aber eine Mentalität in der es hoch angesehen ist, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Als ich mich selbständig gemacht habe, hat so gut wie niemand mit "Super, das ist eine tolle Idee!" reagiert. Meine Freunde und Familie haben mich idell unterstützt aber wirklich zugeredet hat mir auch niemand. Meine alten Kollegen haben mich für verrückt erklärt und auch jetzt bekomme ich meist Bemerkungen wie "ach, für mich wäre das nichts. Diese Unsicherheit!" Dabei fühle ich mich jetzt, wo ich selbst über meine Geschicke entscheide viel sicherer als in jedem Angestelltenverhältnis.
    Genau! Und Sicherheiten gibt es so oder so nicht, das denken eben viele Angestellte… Plötzlich stehst du von Heute auf Morgen auf der Strasse. Und das widerfährt nicht nur unfähigen oder faulen Leuten! Sondern durchaus gestandene und fähige Arbeitnehmer mit viel Erfahrung die sich nie was zu Schulden haben kommen lassen. Der wird einfach durch eine jüngere und billigere Arbeitskraft ersetzt. Ob das sinnvoll ist… naja, darüber müssen wir glaub nicht diskutieren, das sind meistens nur kurzsichtige Entscheide um ganz schnell Geld einzusparen und so beim Vorgesetzten gut dazustehen. Langfristig ist das eine Katastrophe, es kostet nämlich einem Betrieb sehr viel Geld jemand neues zu finden und den tauglich für die eigene Firma zu machen. Zahlen habe ich nicht im Kopf, aber die sind hoch, sehr hoch!

    Ich denke dass auch der ganze Frustfaktor der zB bei euch der AfD zuträglich ist durch so ein Einkommen geschmälert würde. Viele würden sich ehrenamtlich betätigen, evtl. so die Infrastruktur an ihrem Ort verbessern usw…

    Und das man die Schäfchen im trockenen haben sollte in einem gewissen Alter ist schlicht arrogant und weltfremd. Die wenigsten Leben verlaufen linear. Schon mal daran gedacht?
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  9. #59
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    Sorry, habe gerade erst die Info bekommen, das ich arrogant und weltfremd sein soll...

    Wie soll ich sagen : ich mag die Ignore Funktion und freue mich, sie aktiviert zu haben und werde das auch beibehalten.
    Never judge a book by its cover...

  10. #60
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    kannst es ja in den "über was habt ihr heute gefreut" Thread schreiben

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