Boris Becker bankrott?

[Iridia]

Gut mit Geld umgehen zu können ist sicher nicht nur Intelligenz. Aber mit so viel Einnahmen in die Insolvenz zu gehen bezeichne ich durchaus als blöd.
Der Mann hat vielleicht nicht gelernt seine Finanzen zu verwalten. Er hat seit seinem 17. Lebensjahr Berater für alles an seiner Seite. Da verliert man durchaus die Bodenhaftung, die er vielleicht so schon nicht im Übermass hat.

das hab ich nicht mal erwartet. Kaum jemand, der einige und regelmäßig Millionen verdient, verwaltet die selbst, schon wegen der Steuern, erst recht, wenn er in verschiedenen Ländern arbeitet. Viele gehen ja bankrott, weil die professionellen Verwalter ähnlichen Mist machen, ist ja nicht ihr Geld. Falsche Anlagen, Finanzkrise, schon ist viel weg. Bei so viel Geld wird es oft angelegt und da Boris Autohäuser hatte, vermute ich nicht, dass er nichts angelegt hat. Offenbar begann alles ja mit seiner Scheidung. Dass er viel bezahlen musste, ist offensichtlich. Aber dass er weiter so lebte, als hätte das keine Rolle gespielt und die Beträge so regelmäßig stiegen und er noch einen Kredit mit 25% Zinsen aufnahm, wundert mich doch. Das ist jetzt sehr lange her und ganz sicher hat er das tatsächlich nicht wahr haben wollen. Ich bin sehr gespannt, wie es bei Johnny Depp ausgeht, der ja in einer ähnlichen Lage zu sein scheint, immerhin scheint er noch zahlungsfähig zu sein. Kevin Bacon und Kyra Sedgwick haben in der Finanzkrise alles durch falsche Anlagen fast alles auf einen Schlag verloren, aber sie haben dann gearbeitet wie die Blöden, gut für mich, weil ich Kevin Bacon sehr gern sehe, schlecht für sie. Was ich meine, ignorant gegenüber seinen Geldangelegenheiten zu sein, scheint mir eher ein psychisches Problem zu sein, in die Lage kommen können viele, die Frage ist, wie man sich wieder daraus befreit. Vermutlich hatte er immer wieder das Vertrauen, dass sich alles schon fügt. 16 Jahre ging es ja auch. Auf psychisch komme ich auch wegen seiner Söhne, vor allem Noah, der so wirkt, als würde er sich von Papa durchfüttern lassen. Ich hab keine Ahnung, in welcher Lage Barbara ist, aber sie scheint mir sehr geschäftstüchtig zu sein und sich nicht zu schade für Toilettenwerbung, Teppiche etc. zu sein, wird sicher auch für Auftritte bezahlt und vermarktet ihren Sport - jedenfalls für einige Zeit sehr erfolgreich. Vielleicht wird Noah auch von ihr gepimpt, aber ich hab das Gefühl, Boris ist sehr großzügig, weil er keinen Stress will. Er zahlt dann halt und hat eine perfekte Patchwork-Familie, naja jedenfalls fast. Pocher sagte bei den Global Gladiators, in einer ähnlichen Situation zu sein, es gibt nur dann Frieden, wenn er alles allein zahlt. Vielleicht will sich Boris die Zuneigung anderer erkaufen, denn allen in der Familie geht es offenbar finanziell sehr gut. Was es auch war, er hatte sicher seine Gründe, aber er hat noch vor kurzem gesagt, dass sein Vermögen die Verbindlichkeiten überschreitet. Aber dann zahlt man seine Schulden auch zurück, zumindest wenn sie mit 25% Zinsen anfallen. Ich bin sicher, er dachte nicht, dass er das wirklich zahlen muss. Vielleicht ist die ganze Geschichte sogar gut für ihn, ein Weckruf, dass es an einem Punkt tatsächlich nicht weiter geht. Auch daran kann man wachsen.

[Exuser66]

Meine Güte, was für Überlegungen ohne jede valide Kenntnis von den tatsächlichen Umständen - ich bin selbst Richterin und weiß, dass nicht alles wahr sein muss, was in Urteilen steht. Es gibt halt auch schlechte Anwälte und missverständlichen Vortrag...

[Iridia]

Schon klar, aber diese Gedanken hab ich. Stört es dich, wenn ich mir meine Gedanken mache und hier mitteile?

Es sind eher lose Gedanken um das Geld und wie es dazu kommen kann, solche Schulden zu machen, auch wenn der Anlass Boris ist. Er ist ja nicht der Einzige, über Johnny Depp mache ich mir auch Gedanken, wenn ich davon lese. Ich hab es dagegen weniger mit der Anwaltssicht. Dass nicht wahr sein muss, was in Urteilen steht, ist ein Gedanke, den ich bisher nicht hatte. Aber gut, das ergänzt zu wissen.

[Gästin]

Dass nicht wahr sein muss, was in Urteilen steht, ist ein Gedanke, den ich bisher nicht hatte.

Ich auch nicht.

Mir war schon klar, dass im Gerichtssaal gelogen wird, aber in Urteilen? Recht kann m. E. nur auf Wahrheit basieren - und wenn es nur die Wahrheit ist, die zu dem Zeitpunkt erkannt wurde. Wenn es missverständlichen Vortrag gibt, hat der Richter ja durchaus die Möglichkeit, das zu klären.

[Perlentaucher]

Man muss sich in diesem Zusammenhang vor Augen führen, dass im deutschen Zivilprozess der Beibringungsgrundsatz gilt. Das Gericht darf seiner Entscheidung also nur die von den Parteien genannten Tatsachen zugrunde legen; es gibt, anders als bspw. im Strafprozess, keine Amtsermittlung. Zudem gilt alles, was nicht bestritten wird, als zugestanden, es sei denn, anderes ist aus den übrigen Erklärungen der Parteien ersichtlich (§ 138 Abs. 3 ZPO). Das bedeutet, wenn ein Anwalt vorträgt, Boris Becker schulde einem Gläubiger mehrere Millionen, wird dies im Urteil als wahr unterstellt, wenn Boris bzw. sein Prozessvertreter das nicht bestreitet.

[Drosera]

Becker hat doch nicht nur in GB Schulden, sondern auch in der Schweiz.
Sein Schweizer Kumpane, der jetzt 40 Mio CHF fordert, hat ihm über Jahre hinweg immer wieder Geld geliehen. Bestimmt nicht aus Altruismus, sondern vermutlich eher weil er in Investitionsgeschäften mit Becker drinhing. Insofern waren das wohl gar keine Kreditvergaben, sondern eher Bailouts.

Könnte ihm auch künftig schaden, falls er nach der Insolvenz wieder zu Geld kommt. Mit jemandem, von dem bekannt ist, daß er ein 180-Mio-Vermögen in einen 40-Mio-Schuldenberg verwandelt hat, macht niemand Geschäfte. Zumal wenn damit gerechnet werden muss, dass weitere Besenkammer-Kinder auftauchen, Vaterschaftsklagen, Unterhaltsforderungen, und evtl. eine weitere Scheidung.

[Gästin]

Sein Schweizer Kumpane, der jetzt 40 Mio CHF fordert, hat ihm über Jahre hinweg immer wieder Geld geliehen.

Die sollen angeblich aber noch gar nicht fällig sein.

[Iridia]

das stimmt. Aber inzwischen ist er offiziell bankrott erklärt worden und im Zuge so einer Erklärung werden die Gläubiger versuchen, ihren Teil der Verbindlichkeiten geltend zu machen. Warum das vor Gericht gegangen ist, ohne dass eine offzielle Kündigung vorlag, ist mir allerdings auch nicht klar. Ich dachte, das wäre der erste Schritt nach so einer Bekanntmachung, wenn man das vorhat, schon weil Boris ja behauptet hat, dass er genug Werte hat, um seine Verbindlichkeiten zu tilgen.

[lilalucy]

Ich weiß nicht, wie er plant, in Zukunft viele Millionen zu verdienen. Die Finca auf Mallorca bekommt er angeblich schon seit langer Zeit nicht verkauft und was man als Promi so macht (Biografie, Auftritte in TV-Shows), hat er ja auch schon durch. Den Trainerjob ist er auch los und als BBC-Kommentator wird er auch nicht Millionen verdienen.

[Thea]

Ich vermute er verdient nicht schlecht - auch schlechte Presse kann man "verkaufen" - aber ob das langt um den Lebensstil zu finanzieren, wage ich mal zu bezweifeln. Kinder und Ehefrauen sind auch als B-Promi teuer.