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Thema: Karnismus

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  1. #1
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    Zitat Zitat von Zingaro Beitrag anzeigen
    Ich möchte hier wirklich gerne oben genanntes Thema bzw. das Video diskutieren.
    Was genau willst du diskutieren, wenn du hoffst, auf Gleichgesinnte zu treffen? Oder möchtest du Überzeugungsarbeit leisten, dass Fleisch essen falsch ist?

    Wann hast du bewusst entschieden, kein Fleisch mehr zu essen oder bist du von Haus aus darauf konditioniert worden? Hat jemand Überzeugungsarbeit geleistet oder bist du von alleine darauf gekommen?

    Ich vergleich das mal mit Rauchen und Nichtrauchen. Ich war starke Raucherin und war sicherlich durch meinen rauchenden Vater und vielleicht auch Werbung darauf konditioniert. Irgendwann fand ich Rauchen nicht mehr so pralle und habe drei Jahre gebraucht, bis ich damit ganz aufgehört habe. Jetzt bin ich viele, sehr viele Jahre rauchfrei und finde das ganz wunderbar.

    Überzeugungsarbeit bei anderen Rauchern kann und will ich nicht leisten. Wozu auch? Das sind erwachsene Menschen, die ihre eigenen Entscheidungen treffen können und dürfen (und die allermeisten wissen um die Schädlichkeit des Rauchens).

    Ähnlich sehe ich es beim Fleischessen. Wir wissen von schrecklichen Zuständen bei Tierhaltung, -transport und -tötung. Trotzdem entscheiden Fleischesser - aus welchen Gründen auch immer - sich für den Verzehr. Das sind erwachsene Menschen, die sich für Fleischverzehr bewusst entschieden haben, obwohl sie anderes Wissen haben.

    Und warum essen wir bestimmtes Fleisch? Weil es verfügbar ist. Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass ich auf Lamm konditioniert wurde, aber auf Schwein. Lamm mag ich trotzdem, Schwein eher nicht. Als Kind bin ich massivst z. B. auf Fisch (Fischerfamilie) konditioniert worden. Ich habe es gehasst und gerne nach dem Verzehr gespuckt. Heute esse ich sehr häufig und mit großem Genuss Fisch. Allerdings - ja ich weiß, ist kein Fleisch - mochte ich als Kind auch keinen Spargel und heute bin ich ganz verrückt danach.

    Solche Beispiele kennen bestimmt auch einige Frauen, die hier schreiben. Mir zeigt es, dass frühe Kindheitskonditionierungen mit wachsendem Wissen umkehr- oder veränderbar sind. Aber das sind persönliche Entscheidungen, die oft schwer diskutierbar sind. Ich habe daran schon Freundschaften zerbrechen sehen und ich meine mich zu erinnern, dass wir hier auch schon ähnliche Diskussionen hatten, die nichts, ausser Unversöhnlichkeit und Abneigung, gebracht haben.

  2. #2
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    Gästin, Du sprichst hier das Rauchen an. Man kann niemanden missionieren, was natürlich stimmt.


    Wenn jemand raucht, ist mir das 100% egal. Mir schadet das nicht im geringsten.
    Wenn jemand Fleisch konsumiert, sieht das schon anders aus. Es betrifft uns alle!




    Fakt ist, dass bei der Herstellung von Fleisch werden gewaltige Mengen an Rohstoffen und Ressourcen verbraucht werden:
    – Zur Herstellung von 1 kg Rindfleisch wird 15’000 Liter Wasser verbraucht (Schweinefleisch 10’000 Liter pro Kilo). Gleichzeitig haben weltweit 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.


    Methan/Kohlendioxid:
    Die Herstellung von 1 kg Fleisch verursacht 36 kg Kohlendioxid und belastet damit das Klima so stark wie 250 km Autofahrt. Bei der Verdauung der Rinder entsteht Methan, das ein noch viel stärkeres Treibhausgas ist als Kohlendioxid. Die Mengen sind riesig: etwa 200 Liter pro Rind und Tag. Weltweit sind es ca. 20 Milliarden Nutztiere.


    Antibiotikaresistenz:
    In Deutschland wird 170 Milligramm Antibiotika pro Kilo erzeugtem Fleisch eingesetzt -> Antibiotikaresistenz (an denen europaweit ca. 25’000 Menschen sterben).


    Regenwald:
    Der Regenwald wird immer stärker abgeholzt, damit Getreide für die Nutztiere angepflanzt werden kann. Nach ca. drei Jahren ist der Boden derart übersäuert und arm an Nährstoffen, dass er nicht weiter bepflanzt werden kann. Also wird immer weiter abgeholzt.


    Hunger:
    Auf der Erde hungern über 850 Millionen Menschen trotz des weltweiten Getreideertrags von 1,6 Milliarden Tonnen. Das heisst, für jeden der rund 6,6 Milliarden Menschen gäbe es rein rechnerisch pro Tag 652 Gramm Getreide. Doch knapp die Hälfte des Getreideertrags und 90 Prozent der jährlichen Erträge von Sojabohnen landet in den Trögen der 20 Milliarden weltweit vorkommenden Nutztiere.




    Mir persönlich wird schlecht bei diesen Zahlen.
    Wie nur kann man trotz diesen Fakten einfach so weitermachen wie bisher, Augen zu und in die Wurst reinbeissen?
    Alles egal? Hauptsache ICH bekomme meine Portion Fleisch, die ich mir einfach fein säuberlich abgepackt im Supermarkt holen kann? Nach mir die Sintflut?


    Ein befreundeter Lehrer erzählte mir kürzlich von einem Projekt seiner Viertklässler. Jeder durfte sich selbst „sein" Thema aussuchen, das ihn stark beschäftigt. Ein drittel aller Schüler haben Tier- und/oder Umweltschutz gewählt und dann selbst gebastelte Flyer unter die Leute gebracht (übrigens hat ausgerechnet die Tochter des Metzgers sehr selbstbewusst Tierschutz gewählt). Das hat mich enorm berüht und ich habe grosse Hoffnung in diese nächste Generation. MEINE Generation hat in der Schule Aschenbecher gebastelt, täglich Fleisch konsumiert, fuhr mit Dreckschleudern herum, hat sämtliche Abfälle direkt im Garten verbrannt und natürlich Tierfabriken gebaut.


    Warum ziehen wir nicht alle am gleichen Strick, wenn wir doch auch alle auf dem gleichen Planet sitzen? Warum tut nicht jeder das, was ihm persönlich halt möglich ist? So wie die tollen Spendenaufrufe in der Tauschbörse: jede schickt, was ihr möglich ist und hat das gute Gefühl, mitgegeholfen/mitgetragen zu haben. Warum macht auch hier nicht jeder, was ihm halt möglich ist, und sei es auch nur, mal innezuhalten, nachzudenken und bewusst mal auf Fleisch und Milch zu verzichten? Statt dessen kommen oft Trotzreaktionen wie „Jetzt hole ich mir grad extra zwei Burger“. „Der Regenwald ist so weit weg, das alles kratzt mich nicht“.


    Hä? Das also soll die "Spitze der Spezies" sein?




  3. #3
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    Also, ich stelle fest, es geht Dir nicht drum, über das von Dir genannte Thema bzw. den Begriff zu diskutieren, sondern letztendlich über Fleischkonsum etc. zu predigen.
    Das ist das, was ich mir anfangs schon gedacht habe...

  4. #4
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    Ich finde das totalen Quatsch

    Und wenn sich jemand die Mühe macht und das Video anguckt, diskutiere ich gerne darüber.

    By the way: in diesem Video kommen die oben genannten Zahlen auch vor.
    Vielleicht ist die Botschaft bei Dir noch nicht angekommen: Nutztiere und Klima hängen DIREKT zusammen. Mir liegt BEIDES am Herzen. Ohne Planeten keine Wust. Ist das jetzt verständlich genug?

  5. #5
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    Was findest du Quatsch?

  6. #6
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    Das hat doch hier keiner irgendwie geschrieben und auch das Thema mit der Konditionierung ist ja ein anderes und das hat auch keiner in Frage gestellt, und auch weißt du nicht, ob nicht die Schreiberinen den Konsum von tierischen Lebensmitteln eingeschränkt haben, trotz Konditionierung.

    Kinder sind ja noch voller Energie und Vorfreude auf die Zukunft und wollen gut sein, dürfen und wollen Mitgefühl zeigen, anders sieht es mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus, so meine persönlichen Erfahrungen, denen ist egal wo und unter welchen Umständen die seltenen Erden abgebaut werden, die im neusten Smartphone stecken, denen ist egal das der Pappbecher vom tägl.Kaffee to go einen Riesen Müllberg wachsen lässt, Mülltrennung Fehlanzeige. Da gibt es diverse Baustellen zum Thema "nach mir die Sintflut"

  7. #7
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    Zitat Zitat von Zingaro Beitrag anzeigen
    Gästin, Du sprichst hier das Rauchen an. Man kann niemanden missionieren, was natürlich stimmt.


    Wenn jemand raucht, ist mir das 100% egal. Mir schadet das nicht im geringsten. [/COLOR]
    Hast du noch nie von Schäden durch Passivrauchen gehört? Mach dich mal schlau, die Krebsgesellschaften haben da ganz eindrucksvolle Zahlen.

    Wolltest du wirklich diskutieren? Du gehst auf keine der Aussagen der Frauen, die hier geschrieben haben, ein. Du haust einfach deine Fakten raus. Du scheinst nicht mal ansatzweise in Erwägung zu ziehen, dass Individuen ihren eigenen Weg finden müssen und ihren persönlichen Zeitrahmen für Veränderungen brauchen, wenn sie denn überhaupt Veränderung wollen.

    Ich glaube schon, dass hier viele genau das tun, was sie können: Seltener Fleisch essen, einen fleischfreien Tag in der Woche, Verzicht auf Fleisch in der Fastenzeit usw.. Jeder das, was er kann, genau das, was du möchtest.

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