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Thema: Karnismus

  1. #51
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    Mich nerven einfach die Fragen rund ums Essen, ich will auch nicht jedem auf die Nase binden, warum ich was esse oder eben nicht esse. Das ist eine Neverending Story .

    Ich fahre einfacher damit, wenn ich sage, dass ich etwas nicht mag. Das wird i.d.R. diskussionslos akzeptiert und bedarf keiner Erklärung. Da ich mittlerweile Vieles nicht mal mehr riechen kann, wäre das nicht mal gelogen .

  2. #52
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Interressant finde ich bei diesem Thema immer die Frage, wie weit geht man mit seiner Überzeugung, denken diejenigen, die das so leben, auch an alle „Gabelungen“ ihres Handelns?
    Und genau diese Fragen/Ueberlegungen nerven mich, das geht doch keinen was an.

    Natürlich sind solche Gedankengänge auch wichtig, aber die Entscheidung treffe ich für mich und ich bin keinem eine Rechenschaft schuldig.
    Es gibt doch keine Regel oder Checkliste die man abhaken kann und am Ende ist man bei voller Punktzahl ein guter und anerkannter Veganer/Mensch oder was auch immer.

    Jeder sollte für sich schauen was er bereit ist zu tun, je mehr umso besser, aber das Leben/der Alltag/die Mitmenschen sollten darunter nicht leiden.

  3. #53
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    Das stimmt.
    Auf die Gedanken, die Green hier äussert, kommt man ja nur dann, wenn Veganer von uns Rechenschaft verlangen, bzw. Antworten.

    Ich selbst verlange von niemandem Rechenschaft, ein Veganer muss mir sein Leben nicht erklären.
    Jemand, der mehr Fleisch isst als ich auch nicht.

    Wenn aber von Veganern/Vegetariern Fragen kommen wie man das Konsumieren von tierischen Erzeugnissen mit seinem Gewissen vereinbaren kann - dann sind auch Greens Fragen naheliegend.

    Deinem letzten Satz stimme ich vorbehaltlos zu

  4. #54
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    Mich interessiert das immer sehr, Nachteil davon: man weiß dann auch schon viel und dann nervt auch vieles, wenn nichts davon neu ist.

    Zum Veganen: ich hab es mal ein halbes Jahr probiert und wieder aufgegeben. 2 Gründe: der erste: ich bin nach anfänglicher Begeisterung tatsächlich mit der Zeit schlapper geworden und der zweite ist sozialer Natur: ich hatte es satt, immer extra Wünsche zu haben. Im Moment esse ich Low Carb, aber es ist kein Problem, die Kartoffeln oder das Brot wegzulassen gegen den Wunsch, ein komplettes veganes Gericht zu essen, das auch noch schmeckt und satt macht.

    Die Sache mit dem Tierleid hab ich natürlich im Hinterkopf, ich selber finde nach einiger Recherche Milchprodukte sogar noch fragwürdiger, aber ich esse sie trotzdem, weil sie mir, zumindest jetzt, spürbar gut tun und lebe mit dem moralischem Dilemma. Fleisch selbst esse ich inzwischen weniger, aber das ist keine vordergründig bewusste Entscheidung, sondern ein Begleiterscheinung meiner Art Low Carb, die viel auf Fette setzt, aber gut finde ich es trotzdem.

    Der Gedanke, den Fleischbedarf über Insekten usw. zu decken, missfällt mir zwar, ist aber vom Kopf her nicht zu begründen. Die Frage ist, was man bezwecken will. Dann gibt es halt weniger Hühner, Kühe und Schweine und ganz viele Insekten. Sind auch Tiere, an dem Punkt greift kein veganer Gedanke.

    Ob Schwan oder Schwein, mir wären Schweine sympathischer. Ich esse in der Tat aber auch wenig Schwein.
    Ich bin aber auch der Meinung, dass Fleisch nur aus artgerechter Zucht stammen sollte und ein Vielfaches kosten sollte. Die Preise für ein Pfund Hackfleisch wie neulich in einem Brandbrief stand, finde ich auch inakzeptabel und stimme dem völlig zu.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  5. #55
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    Ich esse gerne Fleisch. Und ich esse alles, vom gegrillten Insekt in Thailand über Krake, Fisch und Fleisch in allen Variationen. Ich schränke nur auf Bioqualität ein, wo verfügbar, Lachs esse ich nicht aus Zuchtbestand (gesundheitsschädlich) und versuche z. B. überfischte Fischsorten zu vermeiden. Punkt. Mich wird NIEMALS jemand zum Veganer missionieren. Ich habe Schlachtungen bereits gesehen und könnte das auch selber machen. Und ich bin der Meinung, dass ein gemäßigter Fleischkonsum aus Bioproduktion der Gesundheit wesentlich zuträglicher ist, als Hochleistungsgetreide (bei dessen Anbau auch jede Menge Tiere sterben, über krebserregende Glyphosate mag ich gar nicht reden) und die ganzen mit Geschmacksverstärkern und Zusatzstoffen genießbar gemachten Ersatzprodukte. Ich kenne einige Veganer - und wenn ich sehe, WAS die essen, wird mir ganz anders. Ich esse aber auch z. B. fast ausschließlich Gemüse aus Bioanbau und auf Getreide verzichte ich vollständig. Verarbeitete Produkte esse ich nur im größten Notfall. Und ich stehe dazu. Inzwischen entfreunde ich Facebook-Bekannte, die mir blöde Kommentare unter meine Grillfotos posten (letzte Woche noch so geschehen ... "Ihhhh, Leichenteile" war der letzte Beitrag ... und tschüss).

    Ich kann es nicht leiden, wenn man versucht, mir ungefragt und hartnäckig wiederholt seine Meinung aufzudrücken. Mache ich umgekehrt auch nicht.
    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen: Egal wie gut Du spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.

  6. #56
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Das stimmt.
    Auf die Gedanken, die Green hier äussert, kommt man ja nur dann, wenn Veganer von uns Rechenschaft verlangen, bzw. Antworten.

    Ich selbst verlange von niemandem Rechenschaft, ein Veganer muss mir sein Leben nicht erklären.
    Jemand, der mehr Fleisch isst als ich auch nicht.

    Wenn aber von Veganern/Vegetariern Fragen kommen wie man das Konsumieren von tierischen Erzeugnissen mit seinem Gewissen vereinbaren kann - dann sind auch Greens Fragen naheliegend.

    Deinem letzten Satz stimme ich vorbehaltlos zu
    Genauso so ist es.
    Wer meint, er muss mir sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe oder meint, mir Dinge vorzumissionieren oder an mein Gewissen zu plädieren, der soll bitte erstmal vor seiner eigenen Haustür kehren und sich fragen, ob er denn selbst auch alles fein und korrekt macht.

  7. #57
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    Zitat Zitat von Maja Beitrag anzeigen
    Dieses Thema hat immer etwas missionierendes an sich, ich denke ohne ist es gar nicht Möglich. Wie beim Rauchen, wie beim Sport, Religion oft ...
    Der Unterschied ist, man kann ohne zu Rauchen super leben, ohne Sport auch ganz gut, ohne Religion besser als mit ... nur ohne zu Essen,
    das will halt einfach nicht funktionieren. Und deswegen reagiere ich da so bockig drauf, ich mag mir einfach nicht vorschreiben lassen, wie ich zu leben
    habe. Ist natürlich Quatsch. Regeln und Gesetzte aller Orten und zu Hauf. Aber bei so etwas ganz Persönlichem wie der Frage, womit ich meinen Magen fülle, nee, das möchte ich doch gern selbst entscheiden.



    Zitat Zitat von Samoa Beitrag anzeigen
    Und genau diese Fragen/Ueberlegungen nerven mich, das geht doch keinen was an.

    Natürlich sind solche Gedankengänge auch wichtig, aber die Entscheidung treffe ich für mich und ich bin keinem eine Rechenschaft schuldig.
    Es gibt doch keine Regel oder Checkliste die man abhaken kann und am Ende ist man bei voller Punktzahl ein guter und anerkannter Veganer/Mensch oder was auch immer.
    Jeder sollte für sich schauen was er bereit ist zu tun, je mehr umso besser, aber das Leben/der Alltag/die Mitmenschen sollten darunter nicht leiden.
    Vollkommen richtig. Aber bitte für alle Seiten.
    Geändert von vivian (24.07.17 um 16:39:50 Uhr)

  8. #58
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    Zu der Karnismusdiskussion: Der Begriff ist etwas konstruiert, aber es ist durchaus etwas dran. Ein Beispiel: Eine Kollegin muss bei jeder sich bietenden Gelegenheit erwähnen, dass ich kein Fleisch esse ("du magst das ja nicht", "du isst das ja nicht"), obwohl ich noch nie hier rumgelaufen bin und missioniert habe. Sie isst fast jeden Tag Fleisch oder Wurst. Gleichzeitig regt sie sich furchtbar über diese chinesischen Unmenschen auf, die Hunde essen. Was ist daran bitte schlimmer, einen Hund zu foltern, zu quälen und totzuschlagen als ein Schwein (genauso intelligent und empathisch wie ein Hund) zu foltern, zu quälen und entweder totzuschießen oder (sehr häufig, da der Todesschuss nicht sitzt) es bei lebendigem Leib im kochenden Abbrühbad ersaufen und verbrühen zu lassen? Diese Unterscheidung ist für mich Karnismus.

  9. #59
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    Ich sehe das so, dass es einfach regionale Unterschiede gibt, was die Menschen essen oder nicht. Vor allem ist es davon abhängig, was zur Verfügung steht.
    Ich denke, dasselbe gilt auch für vegane oder vegetarische Lebensmittel/Gerichte.

    Und wovor wir uns hier beispielsweise ekeln, ist für andere Länder total selbstverständlich. Andersrum genauso, egal ob verschiedene Tierarten oder pflanzliche Lebensmittel.

  10. #60
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    Außer Steffi und Vivian und eine Handvoll anderer sind die meisten aber nicht in der Lage, ein Tier zu schlachten, bzw. verachten es, wenn ein Tier gequält wird (und das wird es in der üblichen Haltung, aus der über 90% des konsumierten Fleisches stammt) - da geht es nicht darum, ob es ein Schwein oder ein Hund ist. Die meisten würden vor Trauer und Scham zusammenbrechen.

    Jeder, der Fleisch isst, sollte in der Lage sein, den Film earthling.de zu schauen. Schafft aber kaum einer. Und das ist tatsächlich verlogen. Punkt. Logisch. Da beißt die Maus keinen Faden ab oder wie es so schön heißt.

    Und nein, es ist eben schon lange keine Privatsache mehr, was man isst. In Afrika werden Anbauflächen genutzt, um hier Tiere zu füttern mal abgesehen davon dass in meinen Augen (!!!) niemand das Recht haben sollte, Tiere zu quälen.

    Aber das alles hatten wir hier schon mehrfach und ich höre mal ganz fix wieder auf- bevor noch jemand denkt, ich wolle missionieren...

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