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Thema: Minimalismus

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  1. #1
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    Ich hab mal nach einer Definition von dem Wort gesucht und ich finde, das trifft es ganz gut:
    Minimalismus (der) ist die Beschränkung auf das Nötigste und das Wesentliche.

    Es geht mir auch gar nicht drum zu beurteilen, ob etwas gut oder schlecht ist, und es kann jeder so viel kaufen und besitzen, wie er möchte. Und auch wenn es 15 Chanellippenstifte sind.
    Male als Beispiel:
    In den Augen von manchen, die ich kenne, reicht z.B. eine Winterjacke und zwei paar Schuhe zum Überwintern völlig aus (das würde in dem Forum hier glaub ich ganz anders gesehen).

    Was ich sagen möchte, sich als Minimalist zu bezeichnen, nur weil man hochwertigere oder gar andere Sachen als „früher“ kauft, hat für mich noch nichts mit echtem Minimalismus zu tun. Es ist die innere Einstellung, die (für mich) entscheiden ist. Und die ändert sich dann auch nicht ständig wieder. Quasi heute Lippenstifte, morgen sind es Uniqlo-Klamotten, dann wieder irgendwelche Küchenuntensilien, dann wieder hier was und da was, es wird gekauft und dann auch noch doppelt oder dreifach, das geht für mich mit dem Grundgedanken des Minimalismus nicht konform (ich nehme Dich jetzt mal als Beispiel und das, was ich hier von Dir so weiß ).
    Gerade weil dafür dann auch andere Sachen entsorgt werden, die eigentlich (vielleicht im letzten Jahr) noch das Nonplusultra waren.

    Naja, vielleicht versteht ja jemand anders hier, was ich sagen will.
    Geändert von Exuser64 (31.08.17 um 17:30:39 Uhr)

  2. #2
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    @green gea

    Vermutlich. Kleine Unterscheidung: Ich bezeichne mich übrigens als Minimalistin, wenn es Stilfragen betrifft: meine: keine Verzierungen und Schnörkel. Abendtasche: schwarz, glatt, ohne alles.
    Für allgemeinen Minimalismus sehe ich mich dagegen auf den Weg. Gläubige müssen jetzt auch nicht gleich Nonne werden, um dem System zu folgen.

    Was mir aber einfällt: geh davon aus, dass ich tatsächlich gar nichts mit Minimalismus am Hut habe, mich aber dafür interessiere, wie würdest du mir erklären, was daran gut sein soll? Mich interessiert deine Sicht sehr. Nimm mal einem Moment den Streitpunkt weg und ich hab mich geiirt, bin schuld, alles okay.

    Das, was du markiert hast: inspiriert und gefällt dir das? Wie wäre dein Weg, nachdem meiner nun untauglich ist?
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  3. #3
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Naja, vielleicht versteht ja jemand anders hier, was ich sagen will.
    Na klar.

  4. #4
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    Green, ich verstehe sehr gut, was du sagen willst.
    Und mir geht es im übrigen nicht um ein Werten, nicht um gut oder schlecht (wie gesagt, ich bin kein Minimalist, hab diesen Anspruch nicht).
    Deine Definition von Minimalismus unterschreibe ich.
    Sehe ich auch so.

    Iridia (ich bleib jetzt einfach mal bei dir), du suchst eine Lebensform, mit der du dich wohl fühlst.
    Das ist doch super und gratuliere, wenn du sie gefunden hast.
    Minimalismus ist es aber kaum.
    Ecco-Sneaker in sämtlichen vetfügbaren Farbtönen zu besitzen ist nicht minimalistisch.
    Nötig wäre 1 Paar oder 2, eines zum Wechseln, wenn ein Paar nass ist, z.B.

    15 Chanel Lippenstifte zu besitzen ist nicht minimalistisch, auch wenn du im Gegenzug auf Shampoo und Bodylotion verzichtest.
    Garderobe, die noch gut, intakt und passend ist, auszusortieren und durch modischere Teile zu ersetzen ist nicht minimalistisch.
    Auch wenn die neuen Teile billiger sind und weniger Platz beanspruchen.

    Filterkaffee neu wiederzuentdecken und dann zig Sorten zu kaufen ist nicht minimalistisch.
    'Bowls' zu entdecken und dann etliche dieser Schüsseln zu kaufen, weil alle, die man hat, nicht richtig passen, ist nicht minimalistisch.
    Auch nicht, wenn man die alten dann wegschmeisst, um Platz für die neuen zu haben.
    Du entdeckst Schuhpflege für dich, also muss es gleich die ganze Palette an Deluxe-Schuhpflege sein, inkl. Schuhspanner usw.
    Usw. Usw. Usw.
    Das ist keine Beschränkung auf das Wesentliche

    Du schreibst hier immer voller Freude über Neuentdeckungen oder neue 'Projekte'.
    Genau so, wie du hier voller Begeisterung über Minimalismus schreibst, so, als ob du auf dem Weg zum Minimalismus wärst.
    Ich gönne dir jedes deiner Projekte von Herzen, darpber zu lesen ist oft amüsant, manchmal lehrreich und meistens unterhaltsam.

    Als Frau, die auf dem Weg zum Minimalusmus ist, würde ich dich aber ehrlich gesagt nicht beschreiben

    Edit: ich sehe gerade, ihr seid schon weiter, egal, ich lasse es jetzt stehen.

  5. #5
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Ja, Green, ich verstehe dich!
    Sehe ich genauso.

  6. #6
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    Ich frage mich gerade wann/ob auch Minimalismus in Geiz umschlägt. Ein Beispiel: ich habe zur Hochzeit (schon vor mehr als 20 Jahre) ein Speiseservice für 18 (12+6) Personen geschenkt bekommen. Zeitlos und es gefällt mir immer noch sehr. Es ist das einzige das ich habe. Es fehlt noch kein Teil, es ist nix abgeschlagen. Kurzum es ist noch gut. Immer wieder gefällt mir das ein oder andere (letztens dieses italienische, türkise mit Glasglasur), aber ich kaufe es (bisher) nicht, weil ich mir dann denke "das das du hast ist doch noch schön und gut. Du brauchst also kein zweites. Wohin auch mit dem alten? " Wegschmeissen? Nein. Das will auch nicht." Also habe ich nach wie vor nur das eine alte.
    Bin ich nun minimalistisch oder geizig?

  7. #7
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    Zitat Zitat von Coccinelle Beitrag anzeigen
    Ich frage mich gerade wann/ob auch Minimalismus in Geiz umschlägt. Ein Beispiel: ich habe zur Hochzeit (schon vor mehr als 20 Jahre) ein Speiseservice für 18 (12+6) Personen geschenkt bekommen. Zeitlos und es gefällt mir immer noch sehr. Es ist das einzige das ich habe. Es fehlt noch kein Teil, es ist nix abgeschlagen. Kurzum es ist noch gut. Immer wieder gefällt mir das ein oder andere (letztens dieses italienische, türkise mit Glasglasur), aber ich kaufe es (bisher) nicht, weil ich mir dann denke "das das du hast ist doch noch schön und gut. Du brauchst also kein zweites. Wohin auch mit dem alten? " Wegschmeissen? Nein. Das will auch nicht." Also habe ich nach wie vor nur das eine alte.
    Bin ich nun minimalistisch oder geizig?
    Ich finde das nicht geizig. Geizig wäre für mich eher, wenn das alte schon teilweise total kaputt oder unvollständig wäre und du dich trotzdem scheust, ein neues zu kaufen. Bei geizig denke ich an Leute, die 5-Euro-Hausschlappen mit Paketband zusammenkleben, wenn sie kaputt gehen anstatt neue zu kaufen.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Coccinelle Beitrag anzeigen
    Bin ich nun minimalistisch oder geizig?
    Vielleicht einfach nur vernünftig-sparsam.

    Wenn dir das neue Service nicht aus dem Kopf geht, kannst du es vielleicht mit einigen Stücken (Suppentassen, Mittelteller, Salatschalen etc) oder mit neuen Tischsets/Servietten/Tischdecke in dem angeschmachteten Farbton ergänzen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Coccinelle Beitrag anzeigen
    Ich frage mich gerade wann/ob auch Minimalismus in Geiz umschlägt.
    ich hatte mal bei meinen Kunden eine ältere Frau dabei. Sie erhielt 3 Renten und hatte noch ein dickes Polster auf der Bank. Erben gab es keine. Die Wohnung war total karg, keine Teppiche, nur der Linoleum vom Vermieter und sonst gab es in der Wohnung auch kaum Möbel und Bekleidung hatte sie auch fast keine. Pflegemittel auch nicht.

    Der andere Fall ein Abteilungsleiter bei einer Baubehörde. Die Wohnung eingerichtet mit ein paar Möbeln die seine Eltern ausortiert hatten und er schlief mit über 50 noch in seinem Jugendzimmer.

    In beiden Fällen purer Geiz, was aber einen sehr ärmlichen Eindruck erweckte und das Gefühl man würde sich irgendwie dem Leben verweigern.

    Ich kann mich aus meiner Kindheit dran erinnern, dass in manchen Haushalten für die Körperhygiene es nur eine Seife gab. Kein Shampoo, kein Duschgel.
    Das ist sehr minimalistisch, für mich aber nicht erstrebenswert. Ich hatte noch nie 15 Duschgele rumstehen, aber das geht mir viel zu weit. Das ist mir dann
    doch alles zu Spaß befreit und nur noch zweckmäßig.
    alle dummen Elsen auf Ignore!


  10. #10
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    Zitat Zitat von sabine21 Beitrag anzeigen
    ich hatte mal bei meinen Kunden eine ältere Frau dabei. Sie erhielt 3 Renten und hatte noch ein dickes Polster auf der Bank. Erben gab es keine. Die Wohnung war total karg, keine Teppiche, nur der Linoleum vom Vermieter und sonst gab es in der Wohnung auch kaum Möbel und Bekleidung hatte sie auch fast keine. Pflegemittel auch nicht.

    Der andere Fall ein Abteilungsleiter bei einer Baubehörde. Die Wohnung eingerichtet mit ein paar Möbeln die seine Eltern ausortiert hatten und er schlief mit über 50 noch in seinem Jugendzimmer.

    In beiden Fällen purer Geiz, was aber einen sehr ärmlichen Eindruck erweckte und das Gefühl man würde sich irgendwie dem Leben verweigern.
    ....
    ich denke, es muss auf den 1. Blick gar nicht ärmlich ausschaun. Ich komme aber auch in zu wenige Wohnungen um zu sehen: Überfluss oder Kahlheit. Aber wenn ich nur Wasser trinke, weil mir für Saft das Geld zu schade ist (obwohl er mir besser schmeckt) oder ähnliches hat das schon was von Verweigerung, ja. oder Geiz (sich selbst gegenüber, was ich ziemlich schlimm finde) Oder wie MedievalBabe schreibt:
    einzuschränken, um des Einschränkens Willen.

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