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Thema: Minimalismus

  1. #141
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Ich bin kein Minimalist (heisst für mich, mit dem Minimum an Notwendigem auszukommen, in allen Bereichen) und ich stehe auch dazu.
    Ja, mit dem Minimum an Notwendigem auszukommen, aktiv Verzicht zu leisten.

    Die allerwenigsten Menschen sind das tatsächlich. Deshalb muss man m. E. auch nicht aktiv dazu stehen. Konsum wird gerne verteufelt, tatsächlich hält es aber auch die Wirtschaft am Laufen und verschafft vielen Menschen erst so die Möglichkeiten, nicht nur zu vegetieren, sondern mehr oder weniger minimalistisch leben zu können.
    Wenn etwas normal ist (überlegter Konsum im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten), dann gibt es immer ein drüber oder drunter und je nach Lebenssituation nähert man sich mehr dem Minimalismus oder dem ausarteten Konsum an. Aber die allerwenigsten Menschen wollen tatsächlich die Grenze in die eine oder andere Richtung überschreiten.

  2. #142
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    @green tea

    Also dich interessiert Minimalismus oder nicht? So richtig verstanden hab ich deinen Standpunkt nicht.

    Falls dein Beitrag aussagen soll, dass ich einige Chanel-Lippenstifte in verschieden Farben habe, für Konsum spricht - natürlich!

    Ersetzt hab ich damit das komplette Augen-Make up. In meinem Bad stehen momentan 15 unterschiedlich rote Lippenstifte und ein Augenbrauenstift. Ich war ja mal Maskenbildnerin und bei mir sah es früher tatsächlich aus, als könnte ich gleich anfangen zu arbeiten. Ich hab immer noch Probleme, mir einzugestehen, dass ich eigentlich nur noch 3 Sachen, auch Rouge gehört noch dazu, brauch ich im Moment nicht, tatsächlich benutze. Auch Lavaerde zum Haarewaschen ohne Spülungen, Kuren etc. benutze ich jetzt seit 10 Jahren. Seit 2 Jahren pflege ich mit Jojobaöl oder Arganöl. Pur. Ein Feuchtigkeitsgel nach Bedarf hab ich auch. So insgesamt ist das recht wenig, finde ich, aber ich hab momentan noch 15 Lippenstifte und auch 10 Rouges zu Hause. Nicht eine Farbe gleicht der anderen und ich wechsle ständig. Im Moment benutze ich auch wieder zwei Düfte, Körperpflegecremes aber gar nicht mehr. Nagellacke nicht mehr, sondern Naturnägel. War vorher auch nicht so.

    Du siehst vielleicht die Lippenstifte, aber nicht die Gesamtsituation.
    Mir fällt wieder nur die Gesamtsituation auf und ich frag mich tatsächlich, ob ich alle Lippenstifte brauche.

    Aber - ich benutze und mag sie. Das ist fast genauso wie mit der Bettwäsche. Da benutze ich nun wirklich fast nur noch eine Garnitur, die ich wasche, trockne und wieder aufziehe. Ich bräuchte streng genommen nicht mal eine zweite. Ganz anders als bei den Lippenstiften, die mir wirklich täglich Freude machen - weil das mittlerweile nach Voll-Makeup das Einzige ist, was man von mir sieht, weil ich das andere fast nicht mehr benutze.

    Ich arbeite mich aus zugegeben großer Höhe hinab und ich mache auch noch Fehlkäufe. Wenn gar kein Make up minimalistisch ist, bin ich inzwischen recht nah dran. Der Unterschied in unserer Sicht ist, dass mir das minimalistische Ergebnis wichtig ist, dir der fehlende Kauf selbst, der in der Tat bei mir erst einsetzt, wenn sich das Neue länger bewährt hat. Anfangs kaufe ich, dann kristallieren sich Favoriten heraus und dann erst lässt der Kaufimpuls nach. Was du von den Taschen schreibst, kenn ich auch von meinen beiden Tod's Taschen damals. Ich hab sie gekauft und mindestens 10 Jahre danach hat mich nicht mal eine neue interessiert. So geht es mir jetzt mit den beiden Rucksäcken. Ich hab noch eine kleine Crossbag, wenn ich fast nichts mitnehme, aber sonst auch keine weiter. Eine minimalistische Abendtasche für die Arbeit oder fürs Restaurant im Hotel auf Reisen hab ich auch noch.

    Ein interessanter Punkt, der mir gerade auffällt ist: ich hab immer zwei Farben, eine helle, eine dunkle. Ich hab ein extremes Farbempfinden, wirklich leider, was auch der Grund für die Lippenstifte ist: sobald sich nur eine Nuance beißt oder nicht perfekt passt, fühle ich mich den ganzen Tag unwohl. Es hat seinen Grund, warum ich so gern hellgrau und schwarz trage, da beißt sich nichts und ich brauch nichts Korrespondierendes, was die Garderobe sehr überschaubarer macht.
    Alles, was ich kaufe, muss dazu passen. Am Valentinstag bekam ich 2 Übergangs-Mäntel geschenkt, einen roten und einen senfgelben, die perfekt zu dem passten, was ich besaß. Ich hab für den Winter noch einen schwarzen Militarymantel und einen von Uniqlo, das hat die schweren, warmen Mäntel von vorher abgelöst, die ich entsorgt habe.

    Wenn ich überlege, dass ich früher alles gekauft habe, was mir gefiel, weil ich massig Platz hatte und dass es jetzt genau zu mir und der Zeit passen muss und ich sonst mitunter schweren Herzens verzichte, weil ich da schon weiß, es passt nicht in mein Leben, ich kauf nicht mehr bei Tchibo, ich gehe bei Zara gar nicht mehr in den Laden, wenn ich nicht was suche, alles Sachen, die ich früher durchaus gemacht habe, als ich noch nicht ganz bei dem war, was mir vorschwebte.
    Ich bin immer noch nicht dort, wo ich hin will und bei dem, was mir vorschwebt, spielt Erneuerung immer eine Rolle, genau auch wie dabei weitere Dezimierung dessen, was mich umgibt.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  3. #143
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    Ich hab mal nach einer Definition von dem Wort gesucht und ich finde, das trifft es ganz gut:
    Minimalismus (der) ist die Beschränkung auf das Nötigste und das Wesentliche.

    Es geht mir auch gar nicht drum zu beurteilen, ob etwas gut oder schlecht ist, und es kann jeder so viel kaufen und besitzen, wie er möchte. Und auch wenn es 15 Chanellippenstifte sind.
    Male als Beispiel:
    In den Augen von manchen, die ich kenne, reicht z.B. eine Winterjacke und zwei paar Schuhe zum Überwintern völlig aus (das würde in dem Forum hier glaub ich ganz anders gesehen).

    Was ich sagen möchte, sich als Minimalist zu bezeichnen, nur weil man hochwertigere oder gar andere Sachen als „früher“ kauft, hat für mich noch nichts mit echtem Minimalismus zu tun. Es ist die innere Einstellung, die (für mich) entscheiden ist. Und die ändert sich dann auch nicht ständig wieder. Quasi heute Lippenstifte, morgen sind es Uniqlo-Klamotten, dann wieder irgendwelche Küchenuntensilien, dann wieder hier was und da was, es wird gekauft und dann auch noch doppelt oder dreifach, das geht für mich mit dem Grundgedanken des Minimalismus nicht konform (ich nehme Dich jetzt mal als Beispiel und das, was ich hier von Dir so weiß ).
    Gerade weil dafür dann auch andere Sachen entsorgt werden, die eigentlich (vielleicht im letzten Jahr) noch das Nonplusultra waren.

    Naja, vielleicht versteht ja jemand anders hier, was ich sagen will.
    Geändert von Exuser64 (31.08.17 um 17:30:39 Uhr)

  4. #144
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Ja, Green, ich verstehe dich!
    Sehe ich genauso.

  5. #145
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    @green gea

    Vermutlich. Kleine Unterscheidung: Ich bezeichne mich übrigens als Minimalistin, wenn es Stilfragen betrifft: meine: keine Verzierungen und Schnörkel. Abendtasche: schwarz, glatt, ohne alles.
    Für allgemeinen Minimalismus sehe ich mich dagegen auf den Weg. Gläubige müssen jetzt auch nicht gleich Nonne werden, um dem System zu folgen.

    Was mir aber einfällt: geh davon aus, dass ich tatsächlich gar nichts mit Minimalismus am Hut habe, mich aber dafür interessiere, wie würdest du mir erklären, was daran gut sein soll? Mich interessiert deine Sicht sehr. Nimm mal einem Moment den Streitpunkt weg und ich hab mich geiirt, bin schuld, alles okay.

    Das, was du markiert hast: inspiriert und gefällt dir das? Wie wäre dein Weg, nachdem meiner nun untauglich ist?
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  6. #146
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Naja, vielleicht versteht ja jemand anders hier, was ich sagen will.
    Na klar.

  7. #147
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    Ich auch.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  8. #148
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    Ich finde z.B. das, was lilalucy schreibt über sich, ziemlich überzeugend.
    Jetzt nicht unbedingt, dass sie kein Bett mehr hat , sondern den Rest, den sie so (be)schreibt. Vor allem wirklich zu reduzieren und die Sachen dabei aber auch aufzubrauchen und sich keine neuen zu kaufen bzw. zu ersetzen.
    Das ist für mich der Unterschied. Und wegwerfen gehörte zB. auf keinen Fall dazu, im Gegenteil.

    Aber ich gebe es dann jetzt auf, scheinbar versteht mich jeder, außer Dir, was ich meine.

  9. #149
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    Green, ich verstehe sehr gut, was du sagen willst.
    Und mir geht es im übrigen nicht um ein Werten, nicht um gut oder schlecht (wie gesagt, ich bin kein Minimalist, hab diesen Anspruch nicht).
    Deine Definition von Minimalismus unterschreibe ich.
    Sehe ich auch so.

    Iridia (ich bleib jetzt einfach mal bei dir), du suchst eine Lebensform, mit der du dich wohl fühlst.
    Das ist doch super und gratuliere, wenn du sie gefunden hast.
    Minimalismus ist es aber kaum.
    Ecco-Sneaker in sämtlichen vetfügbaren Farbtönen zu besitzen ist nicht minimalistisch.
    Nötig wäre 1 Paar oder 2, eines zum Wechseln, wenn ein Paar nass ist, z.B.

    15 Chanel Lippenstifte zu besitzen ist nicht minimalistisch, auch wenn du im Gegenzug auf Shampoo und Bodylotion verzichtest.
    Garderobe, die noch gut, intakt und passend ist, auszusortieren und durch modischere Teile zu ersetzen ist nicht minimalistisch.
    Auch wenn die neuen Teile billiger sind und weniger Platz beanspruchen.

    Filterkaffee neu wiederzuentdecken und dann zig Sorten zu kaufen ist nicht minimalistisch.
    'Bowls' zu entdecken und dann etliche dieser Schüsseln zu kaufen, weil alle, die man hat, nicht richtig passen, ist nicht minimalistisch.
    Auch nicht, wenn man die alten dann wegschmeisst, um Platz für die neuen zu haben.
    Du entdeckst Schuhpflege für dich, also muss es gleich die ganze Palette an Deluxe-Schuhpflege sein, inkl. Schuhspanner usw.
    Usw. Usw. Usw.
    Das ist keine Beschränkung auf das Wesentliche

    Du schreibst hier immer voller Freude über Neuentdeckungen oder neue 'Projekte'.
    Genau so, wie du hier voller Begeisterung über Minimalismus schreibst, so, als ob du auf dem Weg zum Minimalismus wärst.
    Ich gönne dir jedes deiner Projekte von Herzen, darpber zu lesen ist oft amüsant, manchmal lehrreich und meistens unterhaltsam.

    Als Frau, die auf dem Weg zum Minimalusmus ist, würde ich dich aber ehrlich gesagt nicht beschreiben

    Edit: ich sehe gerade, ihr seid schon weiter, egal, ich lasse es jetzt stehen.

  10. #150
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    @green tea

    Nein, ich verstehe dich super. Das war ja bereits der Ausgangspunkt meines großen Postings, du hast es bedeutend schwerer, mich zu verstehen, deswegen die vielen Worte von mir als Erklärung, okay, war nichts.

    Ist es für dich realistisch, gar nichts mehr zu wollen und nur das zu kaufen, was du brauchst? Wünschenswert? Also jetzt von deinem Punkt aus her?
    Wie wäre dein Weg: kompletter Kaufverzicht bis du am Ziel bist?
    Oder meinst du: aufbrauchen und neu kaufen? Da wäre ja aber ein Fortschritt dabei.

    (Bei mir wäre hier die Option: wenn ich das nicht weiter benutzen will und nur warte, bis es alle ist, warum nicht sofort? Tonne. )

    Aber ich ticke anders als du. Welche Dinge gehören für dich zum Wesentlichen/Nötigsten? Ich meine: was von dem, was du dir gekauft hast, findest du überflüssig und würdest es nicht wieder kaufen?

    Bei mir: Zweite Bettwäsche überflüssig, Lippenstifte nötig.

    Das heißt: Vielleicht auch nicht. Gehört Kosmetik überhaupt zum Wesentlichen/Nötigsten?



    Was ich jetzt allerdings jetzt erst verstehe, ist der Zusatz mit den kahlen, weißen Wänden und der Sterilität. Ich hab das als Endstufe einer Entwicklung gesehen, du vermutlich als das, was ausschließlich darunter zu verstehen ist. Wie vermutlich die anderen hier auch.
    Geändert von Iridia (31.08.17 um 18:52:25 Uhr)
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

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