Ich kann Dich gut verstehen, bellamo; wenn ich eine schwierige Zeit hinter mir habe, bekomme ich auch immer das Bedürfnis, Ballast loszuwerden und eine Art "Schlangenhaut" abzuwerfen.
Naja, man muss ja nicht rigoros ALLES wegwerfen. Ich habe gestern beim WoZi ausmisten Baseball Karten aus meinem Toronto Urlaub vor 5 Jahren gefunden. Ich wusste nichtmal mehr, dass ich die noch hab. Die durften bleiben. Dafür mussten alle anderen "Erinnerungen" aus dem Urlaub in den Müll, Busfahrkarten, Eintrittskarte für den Tower etc. Und niemals nie würde ich Fotos wegwerfen.
Es gibt ja einen Unterschied zwischen Erinnerungsstücken und Nippes
Dekoartikel verbinde ich aber zB mit nichts. Vielleicht, wenn ich sie geschenkt bekommen habe, mit der Person. Aber da gibt es auch zB Fotos oder andere Dinge, die ich wirklich brauchen kann.
Ich habe zB einen Dekoteller mit Kerze von meiner Stiefoma bekommen. Den hab ich aussortiert. Dafür behalte ich Handtücher die sie mir mal geschenkt hat
Iridia hat das ganz treffend beschrieben. Für mich ist viel von meinem Besitz gerade belastend. Ich weiss nicht warum das jetzt so ist und es mich früher nicht gestört hat.
Vielleicht liegt es daran, dass ich 2016 eine sehr, sehr schwierige Zeit hatte aus der ich es nun zum großen Teil rausgeschafft habe und nun den alten Ballast loswerden muss.
Ich kann Dich gut verstehen, bellamo; wenn ich eine schwierige Zeit hinter mir habe, bekomme ich auch immer das Bedürfnis, Ballast loszuwerden und eine Art "Schlangenhaut" abzuwerfen.
Ja, vielleicht ist es einfach das
Meine Bilanz bisher... 4 große Müllsäcke Restmüll, 2 große Müllsäcke Papiermüll, ein Kofferraum voller Elektroschott, 3 Umzugskisten voll Kram zum verschenken und eine Kiste voller Kabel
Dazu 3 kleine Möbelstücke.
Und ich bin noch lange nicht fertig... und ich war auch kein Messie, auch wenn sich das vieleicht grad so anhört
Und es ist sehr befreiend....
Ich hab ein Kämmerchen, angrenzend an die Küche, und da stand noch eine Umzugskiste mit Kleinkram von meinem Umzug. Die stand jetzt 5 Jahre da drin.
Alles entsorgt. Inklusive 3 mega fetter Spinnen die es sich da mittlerweile drin gemütlich gemacht hatten. Es war der Horror!!
Ich habe letztes Jahr anlässlich eines Umzugs auch einiges ausgemistet, aber erst dieses Jahr habe ich mich auf den Weg zum Minalismus begeben. Zur Inspiration gucke/höre ich Youtube-Videos von den Minimalists, und zu den Themen Tiny House, RV-Living und Digital Nomads. Ich möchte dann in anderthalb Jahren, wenn ich 40 werde, möchte ich angekommen sein; das gibt mir noch einige Zeit, um meine vielen Vorräte auszubrauchen...
Zum Minimalismus gehört für mich auch der Verzicht aufs große Bett und Kopfkissen. Seit Ende April schlafe ich auf dem Boden, erst auf einer Gymnastik- oder Yogamatte (zu schmal), zwischenzeitlich im Schlafsack (zu eng), nun einfach zwischen zwei Oberbetten.
Und Verzicht auf Fleisch, Milch, Eier, Fisch, darauf verzichte ich seit Ende Mai.
Schließlich natürlich der Verzicht auf Shoppingtouren, denn es macht ja keinen Sinn, den geschaffenen Platz gleich wieder durch neue Einkäufe zu füllen. Die Lust aufs shoppen kann man auch reduzieren, wenn man sich bildlich vor Augen führt, wie viele Produkte man bereits hat.
Früher habe ich "paycheck to paycheck" gelebt und so viel Geld für unnützes Zeug verpulvert. Anfang diesen Jahres wurde zuerst eine Kreditkarte abgezahlt, auf die ich jahrelang nur den Minimalbetrag gezahlt habe. Nun führe ich ein Haushaltbuch/Finanzplan und lege ca. 45% des Einkommens aufs 'Sparbuch'. Das Einkommen wird erhöht durch Verkäufe bei ebay, da sind schätzungsweise mehr als 1500€ reingekommen und die Schränke etwas leerer geworden. In Finanzdingen waren Inspirationen die YT-Videos von Budget Girl, Dave Ramsey, Financial Diet und Financial Education.
Viele Grüße, Lilalucy
Wow lilialucy, das ist sehr ambitioniert
Auf mein Bett und mein Kopfkissen mag ich trotzdem nicht verzichten
Aber von Minimalismus gibt es ja viele Formen.
Mir reicht es vorerst, mich von allem zu trennen, was ich nicht brauche um glücklich zu sein.
Und diese ganze Kauferei einzustellen.
Wie oft bin ich einfach aus langeweile in die Stadt gefahren, zum shoppen. Und kam dann mit dem 20. Shirt oder dem 15. Hoodie nach Hause.
Mein Konto war / ist am Ende des Monats immer, bis auf 50-70 Euro leer. Zwar spare ich auch jeden Monat um die 100 Euro aber da geht noch einiges mehr wenn ich mein Konsumverhalten ändere. Der Gedanke zu arbeiten um zu konsumieren und dann noch mehr zu arbeiten um noch mehr zu konsumieren wird mir immer suspekter. Mein Ziel des sparens ist nicht das Horten von Geld. Sondern einfach so viel Geld wie möglich fürs Reisen zu haben. Für mich gibt es nichts schöneres. Vielleicht ja sogar irgendwann mal ein paar Monate die Arbeit unterbrechen um dann durch die Welt zu tingeln
Ob das funktioniert, weiss ich natürlich nicht aber es wäre schön.
Zudem merke ich, wie in jedem Müllsack eine Menge Ballast landet.
Was möchtest du mit deinem angesparten Geld mal machen?
Das ist eine gute Beschreibung und trifft mein Gefühl dafür perfekt.
Ich bin trotzdem kein Konsumverweigerer und versuche das Problem so zu lösen, mir beim Kauf zu überlegen, ob der Preis und die zu erwartende Dauer der Benutzung im Verhältnis stehen. Damit streiche ich schon viel. Dabei kalkuliere ich die Nutzungsdauer sehr knapp ein.
Danach hat aber der Artikel auch seinen Zweck erfüllt und ich kann ihn wegwerfen.
Einen Großteil der Probleme hatte ich durch die Sicht "das ist doch noch gut". Super in Kriegszeiten, nicht hilfreich in meinem Leben. Fast alles, was ich wegwerfe, weil es mich belastet, ist noch gut - aber nicht mehr für mich.
Bei einem Teil kaufe ich so hochwertig wie ich kann, beim anderen so preiswert, wie es geht - wenn das ohnehin nur ganz kurz genutzt werden soll. Aber ich überlege immer, wo es hin kann. Wenn mir der Stress, es zu verstauen, das minimalste Problem macht, wird entweder nicht gekauft oder ich räume andere "gute" Sachen aus. Mein Kleiderschrank ist alles andere als tief und auch nicht groß, ich optimiere da eigentlich ständig, aber etwas Platz muss immer sein.
Die Bettfrage haben wir mit einem kleinen Bett gelöst: 140cm. Als wir vor 15 Jahren das erste Mal in London bei einem Freund waren, hat der uns gesagt, dass das dort die Standardgröße ist oder damals war. In allen Katalogen sahen wir die schmaleren Betten, sogar noch schmaler - für 2 Leute. Für uns bedeutet es mehr Platz im Zimmer, besseres Raumgefühl und wir schlafen immer noch super. Hätte ich mir früher nie vorstellen können, da war ich der Meinung, ich brauche mindestens 1,60 cm, wenn nicht gar 1,80. Unser Schlafzimmer ist nicht groß, aber die Wohnung sonst recht perfekt und siehe da: kein Problem, auch nicht nach 10 Jahren. Über notwendige oder entbehrliche Möbel denke ich aber auch öfter nach. In kleinen Räumen wird es oft sehr voll, erst recht, wenn einer noch viel zu Hause arbeitet und haufenweise Material braucht, das auch den Keller so gut wie komplett belegt. Ich bin sicher, selbst damit ist es immer noch zuviel.
"Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
Jack Sparrow
manches scheint mir dann doch übertrieben und da fehlt das "Gesunde Mittelmaß". Aber scheinbar kippt es von einer Seite zur anderen. Exzessives Shoppen kehrt sich um.
Ich war nie extrem, ich möchte unnützes Zeug, was nur Ballast ist und mir im Weg ist, loswerden und den Rest hätte ich gerne strukturierter.
alle dummen Elsen auf Ignore!