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Thema: Minimalismus

  1. #131
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Ich hab jetzt mal über das Thema nachgedacht und für mich ist die Definition eines Minimalisten eigentlich nicht das, was die meisten hier schreiben. Hier wird sehr viel konsumiert und sich dann von ungeliebten Sachen getrennt, auf welchem Weg auch immer. Das hat für mich nichts mit Minimalismus zu tun. Die einzige, die mich hier wirklich als Minimalistin überzeugt ist lilalucy.
    Wer aber immer und immer kauft und dann irgendwann das Interesse verliert und es dann entsorgt um sich wieder Platz zu verschaffen, und den nächsten Trend umsetzt, ist genau das Gegenteil eines Minimalisten.
    So sehe ich das auch.

    Ich bin kein Minimalist (heisst für mich, mit dem Minimum an Notwendigem auszukommen, in allen Bereichen) und ich stehe auch dazu.
    Gibt es auch Maximalisten?
    Dass man sehr genau überlegt, was man kauft und dann gute Qualität, wenn möglich nicht Made in China, und sich dann lange daran erfreut.
    Ich wäre dann nämlich eher ein Maximalist.
    Ich shoppe nicht wahllos, habe aber meine Schwachstellen, z.B. Schals
    Da kaufe ich aber auch kein Plastik, sondern Materialien, an denen ich lange Freude habe.
    Und sie belasten mich nicht, denn sie haben 'ihren' Platz, ich denke also nicht, oh da müsste ich mal wieder aufräumen.

    In den Urlaubskoffer packe ich immer etwa 4 Schals, so kann ich meine schwarze Kluft immer wieder neu stylen.
    Spart Platz im Koffer und Nerven

    Im Moment suchen wir nach einer neuen Lampe.
    Ja, obwohl die alte noch funktioniert.
    Die haben wir seit 20 Jahren und jetzt darf sie weg.
    Die neue wird wohl eine, die in einer kleinen Werkstatt in Indien handgemacht wird.

  2. #132
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    Nein, das Gegenteil eines Minimalisten ist der Messie.
    Auf gar keinen Fall. Messies sind nicht ohne Grund Messies, die werden das nicht aus Spaß, sondern weil sie Ängste haben und diese sich im Messiesein äußern.

    Menschen entscheiden sich aber ganz freiwillig dazu, Minimalisten zu werden, nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Es gibt noch eine Variante, in der Menschen minimalistisch leben. Das sind die, die müssen, weil sie nicht viel haben. Für die ist das aber kein erstrebenswerter Zustand.

    Ich hatte schon früher geschrieben, dass ich z. B. dein Einkaufsverhalten gar nicht minimalistisch empfinde. Minimalismus hat schon mit Verzicht zu tun. Du verzichtest aber nicht wirklich, denn wenn du etwas haben willst, kaufst du es. Selbst wenn du etwas anderes dafür weggibst, ist das kein Minimalismus - in keinster Weise -, denn du tust das nur, weil du den alten Kram über hast und das allerneueste haben willst. Du hast sogar schon einige Male geschrieben, dass du dir weggegebene Sachen genauso wieder holst. Das ist Konsumverhalten in Reinkultur - und genau das Gegenstück zum Minimalismus. Da muss ich Green schon zustimmen.

  3. #133
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Auf gar keinen Fall. Messies sind nicht ohne Grund Messies, die werden das nicht aus Spaß, sondern weil sie Ängste haben und diese sich im Messiesein äußern.

    Menschen entscheiden sich aber ganz freiwillig dazu, Minimalisten zu werden, nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Es gibt noch eine Variante, in der Menschen minimalistisch leben. Das sind die, die müssen, weil sie nicht viel haben. Für die ist das aber kein erstrebenswerter Zustand.

    Ich hatte schon früher geschrieben, dass ich z. B. dein Einkaufsverhalten gar nicht minimalistisch empfinde. Minimalismus hat schon mit Verzicht zu tun. Du verzichtest aber nicht wirklich, denn wenn du etwas haben willst, kaufst du es. Selbst wenn du etwas anderes dafür weggibst, ist das kein Minimalismus - in keinster Weise -, denn du tust das nur, weil du den alten Kram über hast und das allerneueste haben willst. Du hast sogar schon einige Male geschrieben, dass du dir weggegebene Sachen genauso wieder holst. Das ist Konsumverhalten in Reinkultur - und genau das Gegenstück zum Minimalismus. Da muss ich Green schon zustimmen.
    Das ich mal einen kompletten Beitrag von Dir komplett unterschreibe und zustimme, kommt ja selten vor , aber hier stimme ich dir voll zu. Genau sowas ähnliches wollte ich auch schreiben, aber nicht zu sehr ins Detail gehen bzw. hab ich gerade nicht die Zeit und den Nerv.
    Iridia, gerade Du bist für mich das Paradebeispiel einer Konsumentin, die mit Minimalismus so rein gar nicht zu tun hat, auch nicht annährend- Daher finde ich es auch irgendwie lustig, dass gerade Du hier die Tips gibst. Du lebt im Rest des Board etwas ganz anderes vor, als du hier schreibst.
    Nicht bös gemeint, aber das fällt mir extrem auf und scheinbar nicht nur mir.
    Geändert von Exuser64 (31.08.17 um 12:03:31 Uhr)

  4. #134
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    Als mein Mann arbeitslos war und wir echt Existenzängste hatten, habe ich die Euros sehr zusammenhalten müssen. Da habe ich auch angefangen, Lebensmittel noch bewusster zu kaufen als vorher und da fing auch das mit Ebay an und ich stelle mir immer noch die Frage, die ich zu dieser Zeit dauernd stellen mußte, brauchen wir das unbedingt? Auf was verzichte ich, auf was nicht?
    Vielleicht kommt der innere Gedanke, nicht mehr so viel zu konsumieren (für mich der Kern des Minimalismusgedankens) auch einfach in Notsituationen.
    Die Kriegsgeneration ist ja auch noch so drauf, meine Großeltern haben nie was weggeworfen, vor allem Essen.

    Essen wegzuwerfen ist für mich im Übrigen das schlimmst, es tut mir so weh, etwas verschimmeltes oder etwas, das nicht mehr gut ist, in die Tonne zu tun. Meinen Kindern lebe ich das vor, in dem ich jeden blöden Essenrest aufhebe und manchmal gibt es dann einfach ein buntes Mischmasch aus kleinen Essensportionen, oder das ganze einfach zu normalen Mahlzeiten oder zum Abendessen dazu. Das können dann auch schon mal nur 3 Esslöffel Reis sein. Mein Sohn liebt das.

  5. #135
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    Ich unterschreibe mal bei Green Tea und Gästin. Ständig neu zu kaufen auf der Suche nach dem nie existierenden Optimum und alles vorher Gekaufte einfach in die Tonne zu werfen, hat für mich null mit Minimalismus zu tun, sondern ist ein typischer Auswuchs unserer Konsumgesellschaft, in der man jetzt auch Trends wie Minimalismus gewinnbringend verkaufen kann.

    Ich verstehe schon den Wunsch nach viel Platz im Sinne des Minimalismus, aber alles Mögliche an noch guten Dingen wegzuwerfen, weil sogar Spenden noch guter Sachen nicht erwünscht ist, finde ich schon etwas krass und verschwenderisch. Da finde ich es minimalistischer, Sachen aufzutragen, aufzubrauchen und mehrfach zu verwenden oder eben, wenn man sie nicht mehr sehen kann und es sich um einen krassen Fehlkauf handelte, zu verschenken, zu vertauschen oder zu verkaufen und sich eben auch bei jedem Kauf zu fragen: "Brauche ich das jetzt? Macht es mich glücklich? Oder denke ich nur, ich müsste es haben und landet es dann fast ungenutzt irgendwo in der Ecke oder im Schrank?"

    In diesem Sinne finde ich z.B. Tommasina viel minimalistischer: gute Qualität und dafür nur einmal kaufen.

  6. #136
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    Zitat Zitat von daughty Beitrag anzeigen
    Ich verstehe schon den Wunsch nach viel Platz im Sinne des Minimalismus, aber alles Mögliche an noch guten Dingen wegzuwerfen, weil sogar Spenden noch guter Sachen nicht erwünscht ist, finde ich schon etwas krass und verschwenderisch. Da finde ich es minimalistischer, Sachen aufzutragen, aufzubrauchen und mehrfach zu verwenden oder eben, wenn man sie nicht mehr sehen kann und es sich um einen krassen Fehlkauf handelte, zu verschenken, zu vertauschen oder zu verkaufen und sich eben auch bei jedem Kauf zu fragen: "Brauche ich das jetzt? Macht es mich glücklich? Oder denke ich nur, ich müsste es haben und landet es dann fast ungenutzt irgendwo in der Ecke oder im Schrank?"
    So läuft seit geraumer Zeit bei mir das Einkaufen ab, weshalb bei mir kaum noch Neues einzieht, denn meistens komme ich zu den Schluss, dass ich es eben nicht brauche War früher ganz anders, da wurde (fast) alles gekauft, was gerade gefiel. Ich habe aber auch gemerkt, dadurch, dass ich mir beim Kaufen jetzt vielmehr Gedanken mache, kaufe ich nicht nur viel weniger, sondern auch besser. Früher war das Kriterium, ob es gefällt, ob es lange hält, da hab ich mir früher nie Gedanken drum gemacht. Wenn nicht, was solls, dann wurde halt was Neues gekauft. Durch das bewusstere Kaufen schau ich mir die Sachen mittlerweile aber einfach vorher viel gründlicher an und das macht schon einen ganz schönen Unterschied.
    Herr - schmeiß Hirn oder Steine, aber triff!

  7. #137
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Das ich mal einen kompletten Beitrag von Dir komplett unterschreibe und zustimme, kommt ja selten vor , aber hier stimme ich dir voll zu. Genau sowas ähnliches wollte ich auch schreiben, aber nicht zu sehr ins Detail gehen bzw. hab ich gerade nicht die Zeit und den Nerv.
    Iridia, gerade Du bist für mich das Paradebeispiel einer Konsumentin, die mit Minimalismus so rein gar nicht zu tun hat, auch nicht annährend- Daher finde ich es auch irgendwie lustig, dass gerade Du hier die Tips gibst. Du lebt im Rest des Board etwas ganz anderes vor, als du hier schreibst.
    Nicht bös gemeint, aber das fällt mir extrem auf und scheinbar nicht nur mir.
    Nein, wir sehen das nur aus anderen Blickwinkeln. Ich finde das sogar ziemlich verständlich.

    Für mich sind Käufe, die überflüssig sind, die die Wohnung belasten, kein Minimalismus. Ich hab nie gesagt, dass ich nicht konsumiere und natürlich habe ich ein spezielles Konsumverhalten, vermutlich sogar recht elitär. Es ist wahr, dass ich ersetze, wenn ich etwas Besseres finde. Ich hab mir vor Jahren eine Kitchen Aid gekauft und den Handmixer entsorgt. Ich kaufe mir die Sachen von Uniqulo und entsorge H&M oder zu große Sachen. Ich kaufe besseres als das, was ich vorher hatte und keinen Schund oder Angebote. Ich verzichte fast immer auf spontane Verlockungen. Klamotten hab ich tatsächlich in den letzten 2 Jahren vermehrt gekauft, weil die Figur anders wurde. Ich weiß gar nicht, ob ich es erklären kann. Wenn du Fragen hast, frag ruhig, was dich irritiert. Für mich ist ja alles nachvollziehbar.

    Fazit ist jedenfalls, dass ich seit ich das so mache und nur das kaufe, wo ich Bedarf habe, keine Geldprobleme mehr habe und meine Budgets nicht ausreize. Das zeigt, dass ich offenbar sehr viel mehr behalte als früher. Ich bin keine Göttin des Minimalismus, aber auf einem Weg und deswegen schreibe ich hier. Ich hab das Eingangsposting auch so verstanden, einen Weg zu finden, ohne in kahlen Wänden zu leben. Ich finde meinen sehr passend. Mein Vater war übrigens ein Messie. Ich bin unter Unmengen Zeug aufgewachsen, weil er nichts wegwarf. Nicht mal abgebrannte Streichhölzer. Für mich war diese Art zu leben lange, als ich erwachsen war, noch völlig normal. Mir kamen überschaubare und aufgeräumte Wohnungen steril vor und ich habe einige Zeit gebraucht, mir überhaupt ein anderes Leben vorzustellen.

    Was Minimalismus eigentlich als Ziel schaffen soll, dem fühle ich mich inzwischen sehr nah. Wenn es nur ums nichts Ausgeben geht, ist mein Weg tatsächlich anders. Mich interessierte, wie sich mein Leben anfühlt, ohne von so vielen Dingen umgeben zu sein. Wie es ist, vielleicht nicht jeden Augenblick, aber ingesamt so seine Ausgaben zu planen, dass ich mir seit paar Jahren leisten kann, einen Tag in der Woche weniger zu arbeiten und über 2 nachdenke.
    Da wollte ich hin. So groß kann mein Konsumverhalten dann eigentlich nicht sein.

    Ich tausche tatsächlich Sachen aus und finde das nicht überflüssig. Es mag sein, dass deine Definition von Konsumverhalten ist, wenig zu kaufen, meine ist es, in einer sehr überschaubaren Wohnsituation zu leben. Natürlich frage ich mich, warum tausche ich aus? Weil ich mich verändere. Ich kaufe eigentlich nichts, was ich schon mal hatte. Aber - ich würde es tun, wenn es verhindert, dass ungenutzte Gegenstände jahrelang in der Wohnung liegen.
    Mein Minimalismus richtet sich auf das, was im Moment da ist. Ich schreibe auch deswegen darüber, weil ich viel erreicht habe und mich natürlich auch interessiert, wie andere es machen und um mich inspirieren zu lassen.

    Dass das andere anders sehen, ist ihr gutes Recht und völlig okay.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  8. #138
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    Ich habe ca. 25 hochwertigen Taschen in zwei einzelne "getauscht", die für mich endlos tragbar sein werden. Und wenn nicht, verkauft ich die mal mit Gewinn.

    Überlegter kaufen bzw. Klasse statt Masse, handhabe ich schon seit mehreren Jahren.
    Trotzdem ist das kein Minimalismus in meinen Augen. Ich würde mich daher für keinen halten und auch nicht wirklich auf den Weg dorthin.
    Darunter verstehe ich etwas komplett anderes.

  9. #139
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    Ja, das hab ich verstanden. Vielleicht ist das das ganze Problem.

    Was würdest du dir denn für eine Richtung für dich wünschen? Was wäre dein Weg und wo wäre dein Ziel?

    Die Frage generell auch mal an andere, was seht ihr denn als Chance dabei, wo die Verbesserung zu vorher?
    Geändert von Iridia (31.08.17 um 15:46:27 Uhr)
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  10. #140
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    Ich sehe das Problem der Konsumsucht. Und ich nehme mich da nicht aus. Gerade aber bei dir und auch bei anderen hier im Forum kann von Minimalismus diesbezüglich keine Rede sein. Wenn ich alles haben will und mir dann auch kaufe, was ich sehe oder (auch hier) lese und in dem Moment meine, dass es mir gut tut und ich denke, ich brauch das, dreimal dasselbe T-Shirt, einen Chanel-Lippen-Stift in fünf Nuancen, tbc., dann ist das kein Minimalismus sondern Konsum.
    Wegen mir auch überlegter Konsum, aber definitiv kein Minimalismus, denn dann würde ich darauf verzichten.
    Und so entsteht der Überdruss der Sachen, den es irgendwann doch eh wieder gibt, wenn es gerade wieder einen Trendwechsel gibt (und wenn auch nur im eigenen Kopf). Und dann geht wieder das Entsorgen los.
    Geändert von Exuser64 (31.08.17 um 15:52:52 Uhr)

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