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Thema: Minimalismus

  1. #161
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    Oh, ich bin für mich noch keine Minimalistin. Ich bin auf dem Weg, aber lange nicht angekommen. Was es leichter machen wird ist, dass ich eigentlich einen schlichten Geschmack habe, keine extravaganten Vorlieben. Mir macht es nichts aus, auf dem Boden zu schlafen, Leitungswasser zu trinken und abends z.B. einen Teller voll Linsen zu essen. Ganz simpel. Was sein muss, ist warmes Wasser, ich hasse kalt duschen Und Privatsphäre. WGs oder Hostels wären nichts für mich.

    Ich mochte auch nie Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen (eine richtige Spaßbremse ); und in meinem "Medizinschrank" sind nur Pflaster, Thermometer, Aspirin und Ibuprofen vorhanden.

    Aber Kauflust hatte ich schon in jungen Jahren, es fing mit Zeitschriften an, da bin ich donnerstags noch vor der Schule die Bravo kaufen gegangen und wenn es das Geld zuließ, dann auch noch weitere Zeitschriften, die dann gesammelt wurden...

    Ich habe mir beim Kaufen eingeredet, dass ich halt gerne eine Auswahl habe, dass ich es verdient habe, dass diese Gelegenheit nicht wieder kommt usw. usf. Ganz schön dumm. Nun stehe ich mit Vorräten dar, von denen ich noch einige Zeit zehren kann und werde.

    Ich bin mittlerweile 20 Jahre erwachsen und habe in materieller Hinsicht sehr viel verschwendet. Doch die Zeit kann man ja nicht zurückdrehen, nur versuchen, die Zukunft besser zu gestalten. Daher bemühe ich mich nun halt, das halbe Einkommen zu sparen und mich vegan zu ernähren und so die Dummheiten des bisherigen Lebens abzumildern.
    Viele Grüße, Lilalucy

  2. #162
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Iridia, sticheln wollte ich nicht.
    Nur aufzeigen, woran es meiner Meinung nach liegt, dass dir der Minimalismusgedanke nicht wirklich abgenommen wird

    Es kam halt so rüber, als ob dies DAS Thema ist, das dich im Moment beschäftigt.
    Was irgendwie nicht zu deinem Konsumverhakten passt.

    Aber wahrscheinlich reden wir wieder mal aneinander vorbei.
    Ich sehe jetzt schon, worum es dir geht, finde es auch absolut nachvollziehbar.
    Hätte es nur wahrscheinlich nicht mit dem Thema Minimalismus (nach klassischer Definition) in Verbindung gebracht.
    Nein, du doch nicht.

    Es gibt keine klassische Definition für Minimalismus. Lothar Siefert, der Autor einiger früher Bücher in Deutschland darüber, hat das aus seiner Sicht so veröffentlicht. Das ist die, die green tea veröffentlicht hat und ja nicht falsch ist. Nur stellt sich darunter wohl jeder was anderes vor. Inzwischen ging die Entwicklung weiter, es wurde um viele Bereiche ergänzt. Siefert hat mich vor allem für die Arbeit damals inspiriert. Ich hab 2001 Simplify your life gelesen, sein erstes Buch darüber glaube ich - und es verschlungen. Da war ich gerade frisch getrennt und in meiner Klosterzellenwohnung. Aber das ist lange her. Da ich auch Bücher konsumiere, folgten darauf viele weitere zum Thema Minimalismus, auch über Ordung selber kam ich dorthin. Das führt sicher zu einem etwas schwammigen Begriff, das kann ich mir gut vorstellen. Ich hab halt das ausgesucht, was mir wichtig war.

    Inzwischen überlege ich, ob ich lese, um zu konsumieren und wie es kam, dass durch das Zusammenziehen wieder mehr hier war als jeder von uns einzeln hatte - jahrelang - und damit glücklicher war, rein räumlich. Ich weiß auch nicht, ob das viele Lesen hier und sogar die eigenen Threads, die Bowls z.B., aber auch schon die Fotos dafür dafür verantwortlich waren, sich mehr in Thema gehängt zu haben, als nötig. Als die Fotodatenbank die Bilder nicht mehr verlinkt hat, hab ich überlegt, es zu lassen, überhaupt wieder welche zu machen. Ich hab jetzt zwar eine neue, bin aber immer noch nicht sicher, ob ich das überhaupt sollte. Es sind ohnehin die Ausnahmen, die ich fotografiere, will ich dem wirklich Energie geben? Brauche ich jetzt wirklich mal Gardinen und Teppiche oder weiter ohne? Ich denke über solche Dinge lange nach.
    Was Kosmetik betrifft, ist das Forum natürlich selbst ein Thema. Ich kam deswegen mal her, inzwischen benutze ich nur noch das Minimalprogramm, hatte aber das Gefühl, mich gern zu unterhalten. Ich frag mich aber, bringt es mich nicht auch durch eigene Aktion vom Thema weg? Ich hab mal ein Jahr hier nicht geschrieben. In der Zeit hab ich sehr wenig gekauft. Allerdings hatte ich von vorher auch genug. Aber das ist keine Frage der Menge, sondern der Einstellung. Es ist, auch wenn es immer weniger wird, im Ganzen immer genug. Nur im Detail fehlt manchmal noch was. Aber wie du auch schreibst, oft mit von meinem Threads unterhalten zu werden, geht es mir selber auch. Ich möchte auch gern was beitragen und nicht immer nur nehmen. Das führt dazu, dass ich tief in die Materie eindringe, kaufe um zu vergleichen und am Ende hab ich was, was bleibt. Der Rest war Testmaterial, aber ich hab das sichere Gefühl, das Beste zu haben, was halt in meinem Kreis angeboten wird.
    Aber ich weiß tatsächlich nicht, ob es mich von dem Weg wegbringt, den meine Seele sucht und zu dem hin, was der Kopf und Bauch sagen. Ich werde mir darüber wohl mal eine Weile Gedanken machen.
    Vielen Dank Tommasina, war ein nettes Gespräch und endet in vielen Gedanken, die mir etwas geben, wie auch die von green tea. Das ist viel mehr, als ich vom Thread erwartet habe.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  3. #163
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    Zitat Zitat von lilalucy Beitrag anzeigen
    Oh, ich bin für mich noch keine Minimalistin. Ich bin auf dem Weg, aber lange nicht angekommen. Was es leichter machen wird ist, dass ich eigentlich einen schlichten Geschmack habe, keine extravaganten Vorlieben. Mir macht es nichts aus, auf dem Boden zu schlafen, Leitungswasser zu trinken und abends z.B. einen Teller voll Linsen zu essen. Ganz simpel. Was sein muss, ist warmes Wasser, ich hasse kalt duschen Und Privatsphäre. WGs oder Hostels wären nichts für mich.

    Ich mochte auch nie Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen (eine richtige Spaßbremse ); und in meinem "Medizinschrank" sind nur Pflaster, Thermometer, Aspirin und Ibuprofen vorhanden.

    Aber Kauflust hatte ich schon in jungen Jahren, es fing mit Zeitschriften an, da bin ich donnerstags noch vor der Schule die Bravo kaufen gegangen und wenn es das Geld zuließ, dann auch noch weitere Zeitschriften, die dann gesammelt wurden...

    Ich habe mir beim Kaufen eingeredet, dass ich halt gerne eine Auswahl habe, dass ich es verdient habe, dass diese Gelegenheit nicht wieder kommt usw. usf. Ganz schön dumm. Nun stehe ich mit Vorräten dar, von denen ich noch einige Zeit zehren kann und werde.

    Ich bin mittlerweile 20 Jahre erwachsen und habe in materieller Hinsicht sehr viel verschwendet. Doch die Zeit kann man ja nicht zurückdrehen, nur versuchen, die Zukunft besser zu gestalten. Daher bemühe ich mich nun halt, das halbe Einkommen zu sparen und mich vegan zu ernähren und so die Dummheiten des bisherigen Lebens abzumildern.
    Genau so ist es bei mir auch. Nur das auf dem Boden schlafen wäre nichts für mich und die Linsen würde ich durch Nudeln ersetzen.

    Wasser aus Flaschen trinke ich schon lange nicht mehr. Das war für mich eine riesige Entlastung und Befreiung. Endlich kein Schleppen mehr und kein Hin- und Her mit dem ganzen Pfand, keine Getränkekästen mehr, die Platz wegnehmen und dazu noch Geld gespart. Außer Tee, Leitungswasser und einer Notration Kaffee für Gäste gibt es bei mir keine Getränke, höchstens im Sommer mal ein Hefeweizen. Wenn ich spontan Besuch bekomme, dann schäme ich mich immer ein bisschen, weil ich nichts anbieten kann. Ich kaufe die Flaschen nur, wenn Gäste bzw. Handwerker kommen oder ich mal länger wegfahre. Ansonsten habe ich für unterwegs wiederverwendbare Flaschen.
    Allerdings habe ich eine wirklich sehr große Auswahl an Teesorten und da möchte ich dringend reduzieren. Ich bin da etwas eigen und habe für jede Saison eine bestimmte Auswahl an Sorten. Ein Teil davon schmeckt mir nicht, aber wegwerfen würde ich ihn nie. Entweder ich verschenke den Tee oder ich hebe ihn für Gäste auf. Der wird ja nicht schlecht, auch wenn er abläuft. Eine ungeöffnete Packung hochwertiger Tee ist z.B. ein schönes Geburtstagsgeschenk für Freunde. Geöffnete Packungen gebe ich einfach so ab.

    Mein Kaufverhalten ist ähnlich wie das, was du beschrieben hast. Zum einen ist es für mich eine Belohnung, manchmal habe ich auch Angst, etwas tolles zu verpassen oder ich kaufe etwas, um mich besser zu fühlen. Daher habe ich auch schon viel Geld verschwendet. Zum Glück wird man durch das Internet einiges gut wieder los.

    Kosmetik ist neben dem Tee mein zweites großes Laster. Ob ich da wirklich minimalistisch werden will, das weiß ich noch nicht. Dafür macht es mir eigentlich zu viel Spaß und sowas muss ja aus einer inneren Überzeugung heraus geschehen, sonst bringt es einem nichts. Aber etwas eindämmen will ich es auf jeden Fall.

    In vielen Bereichen bin ich dafür recht schlicht unterwegs. Z.B. hatte ich über Jahre nur 1 - 2 Handtaschen. Dieses Jahr sind noch 3 dazugekommen, das reicht mir jetzt aber auch. Ich trage auch sehr selten Schmuck. Ohrringe, die ich trage, habe ich nur 1 Paar. Dann zwei Uhren und noch 2 Ketten. Der Rest, der mir geschenkt wurde, wird verkauft. Meine Oma hat mir viele Perlenketten geschenkt, aber ich habe sowas noch nie getragen.
    Oder Bsp. Winterschuhe: Ich habe 2 Paar, eines davon ist 10 Jahre alt. Die sind jetzt am Ende, weil sie innen auseinandergehen. Ein Mal hatte ich sie reparieren lassen, aber jetzt ist es mal Zeit für etwas Neues. Auch meine Lieblingslederjacke habe ich knapp 10 Jahre getragen. Allgemein werfe ich nur Kleidung weg, die wirklich kaputt und untragbar ist. Alles andere wird verkauft oder verschenkt.

  4. #164
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    Ich bin sicher keine Minimalistin, merke aber mit zunehmendem Alter, dass ich genauer weiß, was mir wichtig ist, was ich brauche und woran ich Spaß habe.
    Bei Kosmetik kaufe ich fast immer das Gleiche und muss nicht mehr alles ausprobieren.
    Ich reduziere auf das für mich Wesentliche, aber bin mit 10 Paar schwarzen Stiefeletten sicher nicht minimalistisch unterwegs.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  5. #165
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    Ich bin auch keine Minimalistin, aber in den letzten Jahren habe ich Stück für Stück reduziert und bekomme das mit dem bewußten Kaufen immer besser hin. Ich bin mit meiner Entwicklung ganz zufrieden.

    Ich gehöre übrigens auch zu den Leuten, die Sachen wegwerfen. Wenn ich sie nicht verschenkt bekomme, dann entsorge ich sie. Verkaufen bei Ebay ist mir ganz einfach zu viel Aufwand, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

    lilalucy, machst Du das wirklich gern in diesem Ausmaß? Bei mir bleibt der ungute Eindruck von Selbstkasteiung. Ich hoffe, ich liege damit falsch.

  6. #166
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    Heute hatte ich so einen Moment, wo mich dieser Thread wirklich angeregt hat:
    Ich habe einen recht alten Epilierer und in den Keller verfrachtet, weil ich doch dachte, wieder zu rasieren, weil mir ständig die Haare einwachsen. Nun finde ich das Rasieren aber auch nicht so doll vom Ergebnis. Nun will ich mir einen neuen kaufen und frage mich gerade, ob das Sinn macht, ob der wirklich mehr kann als mein alter etc.
    Ich hab jetzt beschlossen, dass ich keinen neuen brauche und erstmal mit dem alten weitermache.

  7. #167
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    Ich frage mich gerade wann/ob auch Minimalismus in Geiz umschlägt. Ein Beispiel: ich habe zur Hochzeit (schon vor mehr als 20 Jahre) ein Speiseservice für 18 (12+6) Personen geschenkt bekommen. Zeitlos und es gefällt mir immer noch sehr. Es ist das einzige das ich habe. Es fehlt noch kein Teil, es ist nix abgeschlagen. Kurzum es ist noch gut. Immer wieder gefällt mir das ein oder andere (letztens dieses italienische, türkise mit Glasglasur), aber ich kaufe es (bisher) nicht, weil ich mir dann denke "das das du hast ist doch noch schön und gut. Du brauchst also kein zweites. Wohin auch mit dem alten? " Wegschmeissen? Nein. Das will auch nicht." Also habe ich nach wie vor nur das eine alte.
    Bin ich nun minimalistisch oder geizig?

  8. #168
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    Zitat Zitat von Coccinelle Beitrag anzeigen
    Ich frage mich gerade wann/ob auch Minimalismus in Geiz umschlägt. Ein Beispiel: ich habe zur Hochzeit (schon vor mehr als 20 Jahre) ein Speiseservice für 18 (12+6) Personen geschenkt bekommen. Zeitlos und es gefällt mir immer noch sehr. Es ist das einzige das ich habe. Es fehlt noch kein Teil, es ist nix abgeschlagen. Kurzum es ist noch gut. Immer wieder gefällt mir das ein oder andere (letztens dieses italienische, türkise mit Glasglasur), aber ich kaufe es (bisher) nicht, weil ich mir dann denke "das das du hast ist doch noch schön und gut. Du brauchst also kein zweites. Wohin auch mit dem alten? " Wegschmeissen? Nein. Das will auch nicht." Also habe ich nach wie vor nur das eine alte.
    Bin ich nun minimalistisch oder geizig?
    Ich finde das nicht geizig. Geizig wäre für mich eher, wenn das alte schon teilweise total kaputt oder unvollständig wäre und du dich trotzdem scheust, ein neues zu kaufen. Bei geizig denke ich an Leute, die 5-Euro-Hausschlappen mit Paketband zusammenkleben, wenn sie kaputt gehen anstatt neue zu kaufen.

  9. #169
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Ein Stück weit ist Minimalismus auch gerade ein Modethema. Es kommt auf einigen Blogs, die ich lese, auf, in Buchhandlungen findet man Tische zu diesem Thema, in Zeitschriften habe ich auch schon Artikel dazu gelesen. Besonders extrem empfinde ich das immer, wenn ich sehe, wie bestimmte Bereiche "decluttert" werden und womöglich noch neu, meistens green, eingekauft wird und die Frauen sich dann ganz aussum finden.
    Na, allerdings ist das ein Modethema, hab ich auch schon gedacht. Ähnlich wie Veganismus (anderer Aspekt natürlich), oder in den 60ern waren es die Hippies, später die Aussteiger. Alles Bewegungen, die gegen das Establishment oder auch die Massenkonsumgesellschaft "rebellieren". Ein Stück weit immer auch nachvollziehbar, jedenfalls von,mir, aber ich hab da immer den Verdacht, manche (damit meine ich jetzt niemand Speziellen und es sind auch sicher nicht alle) reiten nur auf der jeweiligen Welle mit und gefallen sich ganz gut in der Rolle des "Andersseins".

  10. #170
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    Was machen die Minimalistinnen denn mit ungewollten bzw. platzraubenden Geschenken?
    Bei mir stapeln sich gerade Fotodrucke auf A4 Leinwand, eingerahmte Fossilienabdrücke, Kalender, Glasdekoration etc. Alles Geschenke vom Schwiegervater, bei denen ich Hemmungen habe sie wegzugeben oder wegzuwerfen. Ich fühle mich dazu verpflichtet, sie aufzuheben oder besser gesagt zu lagern obwohl ich sie lieber los wäre.
    "That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."

    Aldous Huxley

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