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Thema: alte tiere und tierarzt

  1. #21
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    Mir ist es immer ein klitzekleines Bisschen peinlich zuzugeben wie nah mir meine Katzen gestanden haben. Mal abgesehen von meinem Mann hab ich in meinem sozialen Umfeld keine Tierliebhaber. Niemanden, der nachvollziehen kann, dass man zu 'nem Haustier eine echt tiefe Verbindung hat. Dazu kommt dass ich eigentlich ein ziemlicher Kopfmensch bin. Aber bei Tieren, nicht nur aber besonders bei Katzen, werde ich zum totalen Gefühlsmenschen.
    Ja, ich verstehe genau was Du meinst!
    Unsere "Neue" ist zugegebenermaßen sehr charmant und wahnsinnig freundlich. Meine beiden letzten Katzer waren ziemlich anstrengende Charakterköpfe und die Neue ist völlig anders. Ein durch und durch liebenswertes Persönchen irgendwie. Sie ist selbständig, selbstbewusst. Sie ist viel draußen unterwegs, die Herrin des Reviers hier und in lauen Sommernächten hängen hier immer ziemlich viele verliebte männliche Kater um unser Grundstück herum
    Ich schätze, ich werde mich ihrem Charme auf Dauer auch nicht entziehen können denn irgendwie hat sie mich ausgesucht und mein Mann lacht immer nur wenn ich sage, dass es nieeeeee so wird wie es mal war.
    Im Moment brauche ich aber einfach noch Abstand, ich kann mich nicht so richtig drauf einlassen.

  2. #22
    Avatar von Layla
    Layla ist offline Irgendwas ist immer ...
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    Zitat Zitat von bellamo Beitrag anzeigen
    Ja, Tierärzte können da beim "gehen lassen" schon einen riesen Unterschied machen.
    Als mein Hase Louis vor ein paar Jahren einen Lungentumor hatte, musste ich ihn auch an Ort und Stelle einschläfern lassen. Es hätte keinen Zweck mehr gehabt. Ich hab natürlich geheult wie ein Schlosshund und die Tierärztin war total einfühlsam und verständnisvoll.
    Ich durfte erst noch 15 Min mit ihm allein verbringen und mich verabschieden. Dann hat er die Narkosespritze bekommen und dann hat sie mich auch mit ihm allein gelassen bis er eingeschlafen war. Für die entgültige Spritze habe ich den Raum verlassen. Das konnte ich nicht. Aber da hatte er zum Glück schon gar nichts mehr mitbekommen.
    So wars bei einem meiner Kaninchen auch. Die Kleine hatte nach ihrer 3. ec-Erkrankung eine Lähmung der Hinterläufe behalten und es war eine Frage der Zeit ... Anfangs ist sie trotzdem immer noch durchs Zimmer gehoppelt, hat gefressen und mit ihrem Kumpel gekuschelt. Aber als sie anfang sich unter den Schrank zurückzuziehen (sie hat dort geschlafen, gefressen ...), war das für mich das Zeichen, dass der Abschied gekommen ist. Für mich war immer klar, dass ich ihr den Stress der Autofahrt und die fremde Umgebung für ihren letzten Gang ersparen werde. Ich hab meinen Tierarzt angerufen und er kam dann abends zu mir. Meine Freundin war auch da und er hat ihr dann die Narkose gegeben und ich konnte mich von ihr verabschieden. Sie ist dann in meinen Armen eingeschlafen. Die endgültige Spritze hat er ihr alleine gegeben. Das konnte ich nicht mitansehen. Aber sie war ja quasi schon weg

    Bei meinen Katzen werde ich dies genauso handhaben, wenn es möglich ist.

    Und ich denke auch, für einen Tierarzt ist es auch nicht immer einfach, zu erkennen, wann und ob es noch Hoffnung gibt. In der Regel arbeiten sie ja für das Tier.
    Kaninchen sind z. B. auch Meister im Verstecken von Krankheiten. Da merkt man es erst, wenn es schon fast zu spät ist. In der Natur würden die schwachen Tiere aus der Gruppe verstoßen, weil sie Feinde anziehen könnten. Diesen Instinkt haben sie behalten.
    Who cares if one more light goes out
    In a sky of a million stars?

    Well ... I do

  3. #23
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    Ich bin in meinem nahen Umfeld eigentlich nur von Katzenfans umgeben bzw. sehr tierliebe Menschen. Andere würde ich ehrlich gesagt auch nicht um mich haben wollen. Meine beste Freundin hat auch 2 Katzen und ist genau so doll wie ich
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  4. #24
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    Zitat Zitat von Mayanmar Beitrag anzeigen
    Ich bin in meinem nahen Umfeld eigentlich nur von Katzenfans umgeben bzw. sehr tierliebe Menschen. Andere würde ich ehrlich gesagt auch nicht um mich haben wollen. Meine beste Freundin hat auch 2 Katzen und ist genau so doll wie ich
    Bei uns ist es genauso.
    Liebe Grüße
    Phoenix

  5. #25
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    Für uns sind unsere beiden Katzen vollwertige Familienmitglieder, ihre Namen stehen sogar mit auf dem Klingelschild.

  6. #26
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    Zitat Zitat von sterntaler Beitrag anzeigen
    Für uns sind unsere beiden Katzen vollwertige Familienmitglieder, ihre Namen stehen sogar mit auf dem Klingelschild.
    Bei mir kommen sie auf der AB-Ansage vor
    These violent delights have violent ends.


  7. #27
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    Jetzt wo ich mein Geschriebenes nochmal lese muß ich mich doch etwas korrigieren. Meine Familie (außer meinem Mann) teilt zwar meine Tierliebe und meine Angewohnheit Haustiere zu haben überhaupt nicht aber meine große Schwester hat mal zu Weihnachten zu den Geschenken für meinen Mann & mich jeweils pro Katze ein Schüsselchen mit besonderem Katzenfutter geschenkt. Da hab ich mich auch wie bolle gefreut, war ne schöne Geste.
    Ich durfte als Kind auch Haustiere halten (nacheinander 1 Dackel, 1 Schäferhund-Setter-Mischling, 3 Katzen, 1 Kaninchen und 2 Schildkröten) aber ich war mit meiner Vorliebe total alleine und musste mich eben auch alleine kümmern.
    Inzwischen gibt es in unserem Freundeskreis wenigsten ein Paar, das einen Bauernhof bewirtschaftet und nebenbei einen Gnadenhof mit Pferden, Eseln, Hausschwein und ehemaligen Batterie-Legehennen. So ganz isoliert bin ich mit meiner Vorliebe also doch nicht.
    Aber der größte Teil der Leute um mich herum herum ist tatsächlich tierfrei und ich mag sie trotzdem. Ich empfinde es nicht als Fehler, wenn jemand (egal aus welchem Grund) keine Haustiere halten oder keine Tiere streicheln will.
    Was ich aber auch nicht um mich haben wollte sind Leute, die Tieren gegenüber irgendwie feindselig der abwertend sind. Hab ich bisher aber auch nur einmal erlebt bei einer neuen Kollegin. Das war dann ein ziemlich kurzer Besuch bei mir und ne zweite Einladung gab es nie.

  8. #28
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    Zitat Zitat von Lore-Lay Beitrag anzeigen
    Ich empfinde es nicht als Fehler, wenn jemand (egal aus welchem Grund) keine Haustiere halten oder keine Tiere streicheln will.
    Was ich aber auch nicht um mich haben wollte sind Leute, die Tieren gegenüber irgendwie feindselig der abwertend sind.
    Das ist bei mir genau so. Vor allem letzteres.
    In meiner Familie haben so gut wie alle Katzen.
    Im Freundeskreis haben nicht alle Tiere. Das liegt zum Großteil aber einfach an der Zeit und am Stadtleben.
    Ich hätte auch wahnsinnig gerne Katzen, es wäre aber falsch welche zu haben. Ich bin so viel unterwegs, dass sie die meiste Zeit allein wären und raus könnten sie hier auch nicht. So wird halt immer alles bekuschelt was da ist, wenn ich bei Familie oder Freunden mit Haustieren bin.
    Und ich hab meine Mini-Else
    Und natürlich meinen Pflegehund, auf den ich regelmässig aufpasse
    Mit Menschen, die Tiere nicht mögen, könnte ich nicht. Das widerstrebt so meinem Gefühl gegenüber Tieren, das würde einfach nicht passen.

  9. #29
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    danke für eure berichte und erzählungen.

  10. #30
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    Hallo,
    auch ich habe dieses Jahr 3 Katzen, alle im Alter von 17 Jahren verloren. Meinen 4.ten Kater ein knappes 1/2 Jahr vor den Anderen,- ich hatte sie alle insgesamt 17 Jahre.
    Der erste der 4-er Bande bekam innerhalb von Sekunden einen Aortenthrombus,- er schrie vor Schmerzen und war sofort an beiden Hinterbeinen gelähmt. Sobald ich ihn anfassen wollte, heule er und ich habe mehrere Tierärzte hier im Umkreis angebettelt und angefleht, zu mir zu kommen , um ihn einzuschläfern. Nur einer erklärte sich bereit in ca. 1ner Stunde zu kommen, wenn seine Praxis über Mittag geschlossen ist. Die Anderen meinten,- ich solle den Kater in eine Transportbox setzen und in die jeweilige Praxis fahren. Es waren furchtbare Minuten,- es dauerte tatsächlich ca. 1,5 Std. bis der Tierarzt eintraf und ich werde dies nie vergessen.
    Sicher, der Kater war alt,- aber so etwas kann leider auch bei jüngeren Katzen passieren.
    Danach war mir noch mehr klar,- auch die anderen 3 sind im gleichen Alter.............. und somit habe ich Altersscreening, etc. bei Allen gemacht als Vorsorge,- entsprechend gefüttert, etc. .
    Als nächstes wurde mein Siamkater immer dünner,- erbrach viel und hatte teilweise Mühe Kot zu halten.
    Aber er war munter,- frass noch eine Weile sehr gut und war mit allen Werten bis auf die Schilddrüse im Normbereich. Ich fütterte also noch ein Tablettchen dafür pro Tag,- doch er nahm immer mehr ab,- trotzdem,- immer noch war er zusammen mit seinen Kumpels, spielte, teilweise noch richtig wild.
    Ich bestellte für viel Geld Aufbaunahrung,- die ihm sicher noch eine ganze Weile sehr geholfen hat. (Reconvalez),- unser Tierarzt konnte nach wie vor nichts Gravierendes feststellen,- er nahm ab...,- bis er immer schwächer wurde und er bekam dann jeden 2.ten Tag Infusionen, die sein schwacher, dünner Körper irgendwann aber kaum noch verarbeiten konnte. Einmal nach einer Infusion blieb sein Rumpf total aufgequollen,- Dschaffi wollte sich auch nicht mehr bewegen,- so lag ich die ganze Nacht auf dem Boden neben ihm, teilweise begleitet von einem der 2 Bengalkatern, die ich auch noch hatte.
    Diese Nacht war so grausam,- ich dachte, er erstickt an der Flüssigkeit der Infusion und sagte mit,- nein, dies war die Letzte,- nicht noch einmal eine Nacht so.
    Ich legte meine Hand an ihn und sagte immer wieder, dass er gehen möge, wenn er meint, seine Zeit wäre gekommen.
    Am nächsten Morgen schien er etwas erholter,- frass, aber er erbrach doch immer wieder, -sein kleiner, magerer Körper konnte dabei den Kot nicht halten und es war ihm sichtbar peinlich.
    Noch ein paar Tage haben wir so mitgemacht,- ich denke, Dschaffi wäre sogar noch länger geblieben,- doch ich wusste, er wird keinen schönen Sommer mehr auf seinem geliebten Balkon schaffen.
    So habe ich dann den Tierarzt, der schon bei Eimel einige Zeit zuvor im Notfall zum Einschläfern nach Hause kommt, angerufen.
    Ich habe ein Kistchen/Karton besorgt,- einen Schönen...,- so wie ich denke, dass er ihm gefallen hätte,- ein Sternenkissen hineingelegt, ein paar Spielsachen die er geliebt hat,- seine geliebten Pfeiffenputzer, etc. und dann habe ich auf den Tierarzt gewartet.
    Dschaffi wollte noch nicht gehen, doch sein magerer Körper war schon direkt nach der Narkose im Tiefschlaf,- bei der "eigentlichen" Spritze war er sofort gestorben.
    Nun hatte ich noch die 2 Bengalengeschwister,- ebenfalls 17 Jahre alt,- Beide topfit,- einer gross, faul und etwas dicklich, der andere, Gremlin, klein, quirlig und drahtig.
    Gremlin war fast ausschliesslich bis dato mit Dschaffi zusammen und er vermisste Dschaffi sehr.
    Seinen grossen Bruder quälte er weiter wie bisher,- nicht schlimm, aber eben so zuammen liegen oder auch rumspielen wie mit Dschaffi war nicht.
    Dschai wurde plötzlich wackelig auf den Beinen,- also zum Tierarzt,- durchchecken...,- alles ok, kein Schilddrüsenproblem, Werte im Normbereich.
    Er frass weniger,- schlief fast nur noch,- stürzte immer wieder ab, beim versuch auf seine Lieblingsplätze zu kommen, wobei er nie der Geschickteste und ein Bewegungstalent war.
    Also schaffte ich mehrere Katzentreppen an, die er auch benutze. Trotzdem besserte sich sein Zustand nicht,- Fressen wurde immer weniger, Bewegen ebenfalls.
    Er kam auch plötzlich nicht mehr des Morgens oder Abends zum Kuscheln und Schmusen zu mir ins Bett. Dies machte er schon seit Jahren.......... und er putze mich, was heisst, er schleckte meine Haare ab, wie sein Fell.
    Und dann fiel er eines Morgens beim Aufstehen aus dem Kratzbaum und da wusste ich,- es ist schon wieder Zeit für Abschied........... und der steht kurz bevor.
    Also wieder versucht ein "grosses" schönes Kistchen zu finden..........,- diesmal wurde ich nicht fündig,- stand weinend in einem grossen Papierhandel.
    Ich kaufte dann Geschenkpapier und beklebte einen Karton.
    Und wieder machte ich den Termin aus mit dem Tierarzt,- es war Freitag und warm.
    Dschai lag auf seinem Kratzbaum im Wohnzimmer als der Tierarzt kam. Dieser untersuchte ihn nochmals und sagte,- ja, man könne schon nochmals einiges probieren, aber letztendlich wäre es schon das Ende innehalb der nächsten Zeit.
    Ich sagte "nein", weil ich weiss, es wird nicht mehr gut,- nicht für mein geliebtes Tier, auch weil es meine tägliche Angst spürt, die ich um es habe........... und weil ich Angst habe, vor einem Notfall, wenn er vom Baum stürzt und seine Knochen brechen, eben weil er alt und nie allzu geschickt war.
    Dschai blieb während der Narkose noch lange in einer Art Wachzustand und auch bei der eigentlichen Spitze atmete er noch sehr lange. Der Tierarzt, eine Freundin von mir und ich standen um ihn herum, streichelten ihn, ich weinte still und bat ihn, zu gehen.
    Sein Bruder Gremlin blieb während der Zeit im Raum und beobachtete uns,- so wie alle Tiere immer dabei blieben, wenn so etwas daheim geschah.
    Am Nachmittag rief ich im Krematorium an, wo schon Dschaffi kremiert wurde,- Samstag und Sonntag nehmen sie derzeit keine Tiere an. Es war warm,- nun,- ich habe im Keller noch einen alten Kühlschrank und wenn auch sehr knapp, so konnte ich Dschai dort bis Montag aufbewahren.
    Nein, es war nicht so einfach für mich, wie sich das jetzt lesen mag,- ich hab das alles noch nicht einmal halbwegs verkraftet,- aber dies nützt in dem Moment ja nichts,- man muss tatsächlich handeln, auch wenn man meint, die Welt müsse sich doch aufhören zu drehen.
    Tut sie aber nicht.........
    Am Montag im Krematorium wurde ich gefagt, ob ich ihn nochmals anschauen möchte...,- weil sie müssen ihn aus dem Kästchen nehmen, wegen dem Gewicht, also den Kosten.
    Ich sagte erst "nein",- hatte Angst,- aber dann kam die Dame wieder und sagte,- schauen sie ihn doch nochmals an,- er sieht so schön aus,- das Fell glänzt noch,- und es ist als ob er schlafen würde...
    Ja, ich habe ihn nochmals gestreichelt, mit ihm geredet und wieder geweint,- ich hatte so viel Zeit, wie ich wollte und dies war gut.
    10 Tage später bekam ich den Anruf, dass ich die Asche holen könnte. Ein kleines, weisses Leinensäckchen...... mit schwarzem Band,- auf dem Heimweg hielt ich es die ganze Zeit in meinen Händen.
    Dschai kam also nach Hause,- dort wo Gremlin ist und Dschaffi´s Asche seit wenigen Monaten zuvor im Bücherschrank steht, weil ich noch keine geeigneten Platz für die Asche gefunden habe.
    Nun war Gremlin allein,- er wurde sehr ruhig,- kein Kumpel mehr zum spielen, keiner mehr zum quälen. Mit seinen Menschen spielte er nie, so auch jetzt nicht.
    Ich selber,- nun,- mir war nicht nach spielen zu Mute............,- klar, man versucht,- aber wenn der Katz eh nicht will, wird es schwierig.
    Also viel streicheln, kuscheln,- Gremlin war aber auch kein grosser Kuschler mit Menschen...............
    Goodies.........,- auch nicht so wirklich interessant.
    Aber es ging ihm gut,- er rannte miauend durch die Wohnung, schaute hier und da,- blieb unruhig und unstet.
    Nach einiger Zeit sagten Freunde und Kundinnen (ich arbeite zu Hause und auch deshalb hatte ich 4 Katzen),- hey,- Du musst eine Katze dazu nehmen,- er trauert... .
    ich sagte, nein,- allein schon, weil ich all das bisher nicht wirklich verkraftet habe und auch weil ich nicht weiss, wie lange ich noch in dieser Wohnung hier bleiben kann.
    Und ich sagte "nein", weil ich auch Angst vor neuen Kosten habe,- ich bin allein, habe noch ein Pferd und komme eh schon finanziell kaum durch.
    Nein auch, weil ich diese verluste kaum noch ertragen kann.
    Und mein Herz ist noch so eingefroren,- ich will nicht,- ich kann nicht!
    Dazu waren die Bengalgeschwister nie einfach mit Artgenossen,- auch gegenüber Eimel und auch untereinander.
    Es kam wie es wohl kommen musste,- der Stachel,- ich wäre egoistisch, sass.
    Wieder an einem Freitag unterhielt ich mich mit der Züchterin von Dschaffi, was sie denn denken würde, was wohl für den alten Gremlin gut sein könnte.
    Sie meinte,- keine kleine Katze, sicher nicht,-aber sie hätte mir vielleicht eine weibliche Katze,- sehr ruhig, eher scheu, 3 Jahre alt,- sie hatte vor knapp einem Jahr Babies bekommen und da es ein riesen Wurf von 10 Babies war, habe sie sie danach sterilisieren lassen.
    Wenn mir Sugar gefallen würde,- könnte ich es mit ihr probieren,- falls es nicht geht würde sie sie zurück nehmen.
    So kam Sugar 2 Tage später zu uns.
    Sehr scheu war sie,- Gremlin schaute sie interessiert an,- es gab kein Gefauche...,- sie suchte sich stille Plätzchen in der Wohnung,- schaute immer wieder zu ihm.
    Sugar ist eine Orientalin und sie hat eine seltsame Stimme,- sie klingt wie heiser, eher so ein Fauchen.
    Normalerweise hätte ich sie hier vor Ort bei meinem Tierarzt noch durchchecken lassen,- aber ich war so froh, dass es friedllch mit den Beiden ging, sodass ich dies ausser Acht lies.
    Eine Woche nach dem Einzug von Sugar grollte und miaute Gremlin nicht mehr,- es war eher auch so ein Hauch von Fauchen.
    Innerlich nannte ich mich Depp,- weil ich Sugar nicht habe untersuche lassen,- dachte an Keime und Bakterien, die nun meinen alten Kater befallen haben.
    Ich wartete noch einen Tag,- Gremlin frass nun kaum noch,- also Tierarzt.
    Es fand sich auf den ersten Blick nichts, ausser das sein Magen und Darm sich leer anfühlten. Das letzte Screening war auch noch nicht lange her... .
    Mein Tierarzt meinte,- ok,- vielleicht tatsächlich ein Virus, vielleicht brütet er etwas aus,- wir geben ihm mal Antibiotika und eine Aufbauspritze und wenn es dann nicht besser ist,- bitte wiederkommen, am Besten dann mit beiden Katzen.
    Kaum wieder daheim schienen die Spritzen Wunder gewirkt zu haben. Er rannte durch die Wohnung,- spielte mit seine geliebten Tigermäusen und grollte weil er Beute gemacht hatte.
    Sugar verkroch sich.., das war ihr unheimlich.
    Am nächsten Morgen frass Gremlin nichts mehr.
    Und er wollte auch nicht von mir gestreichelt werden. Er lag auf seinem Kratzbaum und drehte sich weg von mir.
    Bis zum Nachmitag konnte ich es noch ertragen,- dann habe ich meine Freundin angerufen und gesagt,- bitte komm und lass uns zum Tierarzt fahren.
    Ohne Sugar sind wir also wieder dahin,- die diensthabende Tierärztin schaute ihn an und meinte,- ok, dann röntgen wir ihn mal durch.
    Als sie mit Gremlin vom Röntgen zurück kam sagte sie mir, dass er Krebs hat, der schon imens gestreut hat. Dies wäre schon für eine junge Katze das Todesurteil innerhalb kurzer Zeit, weil der Haupttumor extrem gross ist, aber es waren eben auch schon mehrere Organe befallen.
    Sie würde zwar nicht gleich von Einschläfern reden, aber es würde mit Sicherheit nicht mehr lange gehen.
    Wir beschlossen etwas für das Imunssystem zu spritzen, etwas Appetitanregendes und Kortison.
    Damit sollte er auch wieder essen wollen.
    Dies könne man, wenn es wirkt, noch einige Zeit wiederholen.
    Wir fuhren wieder mit Gremlin nach Hause.
    Ich fühlte mich nach dieser Diagnose wie tot..,- aber ich spürte auch, es ist so wie es ist,- egal warum es nun so schnell gehen mag.
    Gremlin frass nichts mehr,- nicht an dem Tag, nicht am darauf folgenden.
    Kein Rindertartar, was er so geliebt hatte, kein Rekonvales, keine Multivitaminpaste, kein normales Futter. Er stand auch nicht auf.
    Er lag still im Kratzbaum, schaute mich nicht an.
    Ja, ich habe funktioniert, obwohl meine Tiere das wichtigste sind in meinem Leben.
    Ich habe nicht gekämpft und bin auch nicht noch in eine andere Tierarztpraxis gefahren, weil mein Bauchgefühl mir gesagt hat, es ist so.
    Vielleicht habe ich zu rasch gehandelt......
    Doch ich spürte, unser gemeinsamer Weg ist hier zu Ende.
    Ich habe das mit meinen bisherigen Tieren nun etliche Male durch gegangen,- ich habe bei manchen gekämpft und doch irgedwann aufgeben müssen.
    Alle meine Tiere haben ein gutes Alter erreicht,- sicher hätte ich jedes Einzelne gerne trotzdem noch länger bei mir gehabt.
    Doch ich glaube zu spüren, wann es keinen Sinn mehr macht,- dass es nur noch von kurzer Dauer sein mag und umschattet von dem was sicher kommen wird.
    Ist ein Tier jung und die Diagnose nicht komplett aussichtslos,- so kämpfe ich mit allem, was geht und darüber hinaus.
    Und ich gehe innerlich kaputt, wenn ich merke, es wird nicht mehr............,- ich leide und sterbe ein stückweit mit.
    Ich scheu keine Mühe und Kosten, wenn es das Leben meiner Tiere noch lebbar für sie machen kann,- doch ich lasse auch gehen, wenn ich weiss, es wäre nur von kurzer Dauer und mit Einschränkungen für das Tier.
    Die Tierarztrechnungen und das Kremieren haben mich finanziel an meine Grenzen gebracht,- doch für mich war es wichtig, sie auch kremieren zu lassen,- nicht weil ich eine Grabstätte benötige, aber ich möchte einen würdigen Weg für die kleinen Körper, die mich so lange begleitet haben. Was ich letztendlich mit der Asche mache, weiss ich immer noch nicht. Die 3 kleinen Säckchen stehen nach wie vor im Bücherschrank bei mir im Wohnzimmer und irgendwie fühlt es sich noch stimmig an für mich.
    Eimel haben wir damals weil es auch so extrem überstürzt kam, am Dressurplatz am Reitstall begraben dürfen, was ich heute bereue, da mein Pferd mittlerweile umgezogen ist.

    Sugar habe ich, obwohl ich es hätte tuen können, nicht zurück gegeben, obwohl ich darüber nachgedacht habe, ja.
    Sie ist auch nicht mehr allein und auch nicht mehr scheu. Meine Freundin hat gegen meine Wunsch ein paar Wochen nach Gremlin´s Tod einen kleinen Kater aus Frankreich geholt. Sie stand mit ihm vor meiner Türe,- hat ihn in meinem Studio auf ein Kissen gesetzt.
    Da sass dann so eine kleine, rote handvoll Katze und ich habe ihn angeschaut,- er schnüffelte an meinem Gesicht und in dem Moment dachte ich, -auch Dich werde ich eines Tages gehen lassen müssen und es wird wieder ein Stück meines Herzens mir Dir gehen, Du kleines Tier.

    Ich selber bin immer noch sehr angeschlagen vom Verlust meiner langjährigen, kleinen Freunde,- sie fehlen trotz der neuen Katzen und ich hatte bisher kaum Zeit zum Trauern.

    Ja, es kann ganz schnell gehen, bei alten und auch bei jungen Tieren,- ähnlich wie bei Menschen ja auch. Sicher gibt es Tierärzte, die machen, was sie können,- trotzdem ist es vielleicht nicht mehr lebenswert für das Tier. Wer weiss dies schon? Ich denke, wenn man ein Tier hat, entwickelt man, wenn man es wirklich liebt auch ein Bauchgefühl dafür, dass einem sagt, was und wie weit man kämpfen kann und soll.
    Grade bei Katzen aber ist meine Erfahrung, wenn etwas Gravierendes festgestellt wird,- sie dazu noch älter sind.., dann wird es allein schon dadurch, dass sie aufhören zu fressen, sehr schwierig, noch eine längere, schöne Zeit für das Tier und somit den Menschen zu gewinnen.

    Geniesst jeden Tag mit Euren Fellnasen!
    ** mein lachen ist nicht echt, doch meine tränen um so mehr**
    "rosenstolz"

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