Mirza ist vor 5 Monaten fast gestorben. Leberversagen, Leberwerte nicht mal mehr in der Verdünnung messbar, komplett gelb, so schwach, dass ich sie in die Praxis tragen musste - mit 13 Jahren. Sie war aufgedunsen, hatte furchtbaren Durchfall, ein Elend.
Sie hat über Tage Infusionen bekommen und letzten Endes habe ich sie von 3 Tierärzten diagnostisch komplett durchhecken lassen, bis wir die passende Diagnose bekommen haben. KEINER hat das Wort Einschläferung auch nur in den Mund genommen, auch wenn sie sehr ehrlich waren, wie unglaublich düster die Aussichten sind. Im Endeffekt waren es 10 Wochen Behandlung, bis sich die Blutwerte normalisiert hatten, ihr Befinden hatte sich zum Glück direkt durch die Infusionen verbessert.
Ohne Zweifel hätte so mancher Tierarzt angesichts der Blutwerte zur Einschläferung geraten, nur ist es fair, es nicht wenigstens zu versuchen? Ist es fair sich zu beklagen, weil ein altes Tier medizinische Hilfe benötigt, die nun mal (viel) Geld kostet? Auch Tierärzte sind keine Hellseher.
Übrigens hatte sie einen Monat vorher eine sehr viel weniger tragische Erkrankung und die Tierärztin hat mir auf Grund einer glatten Fehldiagnose zur Euthanasie geraten. Nie nie nie im Leben würde ich ohne 2. Meinung (und wiederholte Diagnostik) einschläfern lassen, außer es ist für mich offensichtlich, dass mein Tier im Sterben liegt. Die Fehldiagnose war zum Glück für mich offensichtlich, für jemanden der medizinisch null Ahnung hat aber vielleicht nicht. Glücklicherweise hat die Klinikleitung sich entschuldigt und die Behandlungskosten erstattet...