Der Code ist ja auch noch recht neu und muss sich ggf. erst etablieren. Das Personal wird extra geschult.
Medha, meine Gastrozeit liegt ein Vierteljahrhundert zurück und ist mit heute kaum vergleichbar. Außerdem habe ich in einem historischen Gebäude in einem 5-Sterne-Hotel gearbeitet. Kein hipper Klub, kaum junges Publikum und so gut wie keine der heute leider gängigen Drogen. Heißt nicht, daß es keine Vorfälle gab. Aber so extrem wie heutzutage war das damals nicht. Das weibliche Personal wurde schon mal mit einem dummen Spruch konfrontiert. Meistens aber harmlos, und wir haben das meist auch gar nicht als ***istisch empfunden. Wie gesagt, es waren völlig andere Zeiten.
Ich weiß auch nicht, ob diese Kampagne hilfreich für Frauen in solchen Situationen ist. Ich fand es interessant und wollte es gern weiter verbreiten hier.
Ich war zum Glück noch nicht in so einer Situation und kann nicht sagen, wozu man dann noch fähig ist oder eben auch nicht. Ist ja
vielleicht auch von Frau zu Frau unterschiedlich und abhängig davon, was genau vorgefallen ist.
Wenn bald in jedem kleinen Club verstärkte und speziell geschulte Security eingesetzt werden muss, werden die Preise so stark anwachsen, dass Getränke und Weggehen generell immer teurer wird.
Es gibt in fast allen Städten ein Clubsterben, generell ein Rückgang des Nachtlebens. Das hat auch mit den Kosten zu tun.
Wenn der heutige Bachelor-Student oder Jung-Arbeitnehmer überhaupt noch Zeit zum Feiern findet, guckt er lieber zuhause mit Freunden Netflix, bevor er in einem Club krampfhaft seine Wertsachen festhält und Ausschau nach potentiellen Grabschern hält.
Ebenso wie Märkte, Festivals, Open-Airs. Die Menge an Polizisten und Sicherheitsvorkehrungen, die man inzwischen braucht, müssen ja auf den Besucher umgelegt werden. Und sicher vor Grabschern, Taschendieben und Terroristen ist man dann noch lange nicht.
Das Personal weiss in den meisten Fällen nicht mal, dass man weder mit der Hand an der Nase herumwischt, noch sich in die Haare greift. Und Schulung in der Gastro ist bei der dort herrschenden Fluktuationsrate ein endloses Unterfangen. Es erfordert schon genug Aufwand, sicherzustellen dass die Gäste in zumutbarer Zeit das erhalten was sie möchten (und selbst das klappt ja nun nicht unbedingt immer). Trainingsmaßnahmen, die nicht umsatzrelevant sind werden wenn dann nur aus PR Gründen durchgeführt und bestimmt nicht auf regelmässiger Basis.
Allein das Konzept missfällt mir. Was passiert denn, wenn jemand tatsächlich Luisa heisst und jemand nach ihr fragt?
Und wie schon geschrieben: es wäre besser, wenn das Personal insgesamt ein Auge auf die Gäste hätte, was ja auch zu den Kernaufgaben einer guten Gastronomie zählt. Nicht umsonst heisst es dort "Gast" und nicht "Kunde".
Vivian, ich weiss dass Du mit der Branche zu tun hattest und ich meine bestimmt nicht alle, die in der Gastro arbeiten. Aber ich bin viel unterwegs und sehe viel Gastro und bin schon halbwegs zufrieden, wenn meine Bestellung aufgenommen und zügig ohne Hygiene- oder sonstige Mängel ausgeführt wird.
Geändert von Medha (28.10.17 um 11:37:06 Uhr)
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)