"Luisa ist hier"

[Meeresbrise]

Ich finde so einen Code gar nicht so dumm.

Aber mit dem Code allein ist der Frau ja noch nicht geholfen. Laut Homepage entscheidet die Frau dann, wie es weitergeht, ob z.B. ein Taxi gerufen oder einer Freundin Bescheid gesagt werden soll. Und wenn ich zu dem Barkeeper sage "Luisa ist hier - rufen Sie mir bitte ein Taxi!" anstelle von "Rufen Sie mir bitte ein Taxi!" macht ja nun nicht wirklich einen Unterschied. So oder so muss die Frau aktiv werden und sich an das Personal wenden.

[Mrs. Pink]

Ich habe es so verstanden, dass man das Personal fragt : „Ist Luisa da?“
Das kann ich mir schon eher vorstellen. Das wäre wahrscheinlich auch unauffälliger, als wenn man „Luisa ist da“ zum Thekenpersonal sagt. Das würde ja auch logisch wenig Sinn machen...
Aber den Barkeeper nach einer (vermeintlichen) Bekannten zu fragen, die ja theoretisch vielleicht dort arbeiten kann, ist doch relativ unverfänglich.

Und ich glaube schon, dass es für viele Frauen eine geringere Hemmschwelle ist als zu sagen, dass man belästigt wird. Dann gucken vielleicht andere Gäste, man muss sich irgendwie an der Theke erklären, evtl ist es sehr laut...

Ich verstehe es so, dass nachdem man die Frage gestellt hat, geschultes Personal einen bittet mitzukommen. Nach dem Motto „Ja, Luisa ist heute da. Komm, ich bring dich eben zu ihr“. So dass es unauffällig abläuft und man dann in einem Hinterraum oder so mit jemandem sprechen kann, erstmal aus der Situation raus ist und entscheiden kann, wie es weitergeht (Taxi, etc.)

Wenn es so abläuft, fände ich es sinnvoll. Als Option, wenn man sich nicht traut, sich anders zu äußern.

[Puckprinzessin]

Das mit der Frage hatte ich auch so verstanden.

[Drosera]

Für mein Gefühl ist die Aktion nur ein weiterer Versuch, das Clubsterben aufzuhalten, das seit Jahren grassiert.
Das hat sicher viele Gründe, aber einer ist ganz klar die Angst vor Übergriffen.
Mit Luisa kann man Übergriffe zwar auch nicht verhindern, aber indem ein Club mit Luisa wirbt, will man Frauen das Gefühl geben, dass man in dem Club sensibel auf das Thema reagiert.

[nyx]

opfer von k.o-tropfen wird man nicht nur im club. dass passiert auch an volksfesten oder -wie bei meiner schwester- an einem kleineren metalkonzert.
und ein selbstsicheres auftreten nützt einem da null! im gegenteil. gerade bei der feigen und verachtenswerten aktion geht es um macht -und sicher gibt es auch zufallsopfer- aber dabei die zu demütigen bei denen man nicht landen könnte ist wohl oft auch teil des kranken 'spiels'.

die diskussion alleine ist doch schon mal unglaublich wichtig. dass das eine alibiaktion gegen das clubsterben ist, glaub ich nicht. die leute haben einfach andere interessen und auch möglichkeiten.
gerade das personal im nightlifebusiness ist da einfach unglaublich nachlässig oder schlichtweg blind.
türsteher und security sind zwar geschult, mögliche stress-macher auszusortieren, bei ärger deeskalierend einzugreifen oder auch mal rigors anzupacken... aber den blick für den unterschied zu 'anmache' und 'belästigung' haben die wenigsten.
oder es wird toleriert.
wenn ein 'paar' den club verlässt, und der weibliche part (oder situationsbedingt auch männliche) den eindruck erweckt nicht beeinander zu sein, sie kurz zur seite nehmen, fragen 'kennst du ihn', 'wie heisst er' (das checken), nachfragen wenn sie nach hause wollen, ob er weiss wo sie wohnt'. kleine sicherheitsfragen halt, würden schon viel helfen.