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Thema: Jobwechsel - ja, nein, vielleicht

  1. #1
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    Standard Jobwechsel - ja, nein, vielleicht

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    Ich hätte mir vor ein paar Monaten nicht träumen lassen, hier sobald schon wieder vor einem Job-Dilemma zu stehen.

    vielleicht erinnern sich noch Manche, das ich vor ein paar Monaten nach Ende meiner Elternzeit nicht zu meinem alten AG zurückgekehrt bin sondern eine neue Stelle angetreten habe. Eine alte Arbeitskollegin hatte mich beim alten Chef angeschwärzt und mir die Chance genommen, mich selbst vor ihm zu erklären und meine Kündigung anzukündigen. Hatte dazu schon im März einen Thread eröffnet und zahlreiche Meinungen von euch erhalten.

    Nun denn, am 01.05. habe ich ja meinen neuen Job angetreten und dachte auch, das wäre es jetzt. Ein Job im öD als Bilanzbuchhalterin. Die Prüfung hatte ich ja auch im Frühjahr im ersten Anlauf bestanden, alles superrosig! Von wegen :-(

    Ich finde meinen neuen Job grottenlangweilig, er ödet mich an. Ich mache dort Arbeiten, die nicht ansatzweise dem Stand meiner Ausbildung entsprechen. Es ist eine reine Akten- und Datenbewältigung. Ich habe mich die ersten Monate buchstäblich zu Tode gelangweilt weil ich nie genug zu tun hatte um meine paar Stunden rumzukriegen. Nun habe ich vor einiger Zeit die Debitorenbuchhaltung übernommen da eine Kollegin gekündigt hat. Jetzt habe ich zwar viel Arbeit, so viel das ich sie kaum schaffe aber sie ödet mich an. Nichts, rein garnichts aus meiner Fortbildung, kann ich in meiner täglichen Arbeit gebrauchen. Selbst in meinem alten Job, wo ich noch keine Bilanzbuchhalterin war, war meine tägliche Arbeit anspruchsvoller und vielfältiger und ich hatte mehr Verantwortung.
    Jetzt habe ich diese hochanspruchvolle Fortbildung in der Tasche und ich brauche davon 0,00 %. Es ist ein Jammer!
    Das Gehalt stimmt hingegen. Die sozialen Konditionen sind natürlich super da Tarifvertrag. Ganz schlimm stören tut mich auch die Unflexibilität. Ich arbeite nur 19,5 Std., muss diese aber an 5 Tagen absolvieren. 4-Tage-Woche ist nicht drin, habe zweimal meine Vorgesetzten gefragt. Außerdem gibt es keine Gleitzeit. Ich habe um Punkte 08:30 an meinem Schreibtisch zu sitzen. Wenn ich später komme, gilt es als zu spät gekommen. Ich kann die Zeit zwar dranhängen und es meckert auch keiner deshalb aber es ist trotzdem immer etwas unangenehm. Komme ich eher, ist es halt so. Eher gehen kann ich dann trotzdem nicht. Ich habe ein Kindergartenkind und morgens eh immer Stress. Das macht mich natürlich jeden Morgen zu einem Stressbündel hoch 10.
    Und das Betriebsklima ist auch nicht besonder. Es wird viel hinter dem Rücken anderer getratscht und gelästert. Fehler, die nicht anwesende Kollegen gemacht haben, werden laut durch das Büro posaunt damit die Chefs es auf jeden Fall mitbekommen. Man bekommt oft doofe Sprüche. Besonders schlimm sind zwei ältere Tanten, beide kinderlos, die seit 35 Jahren sich mit den Schreibtischen gegenüber sitzen und auch zusammen in den Urlaub fahren. Ich teile mir mit ihnen das Büro. Das macht mich zwar einerseits ein wenig zu ihrer Verbündeten, mich lassen sie meist in Ruhe, aber ich bekomme die Sprüche über andere Kollegen mit. Und wenn ich mal nicht da bin kann ich mir sicher sein, das sie mit mir nicht besser verfahren.
    Es gibt Tage da ist es ok und ich empfinde das Arbeiten als angenehm. Aber nie mehr. Und es gibt Tage da könnte ich dort mit einem Baseballschläger Amok laufen.

    Ich suche schon seit einiger Zeit und schreibe immer wieder mal Bewerbungen auf Stellen, die passen könnten. Ist halt schwierig als BiBu eine Teilzeitstelle zu bekommen. Vor ein paar Wochen habe ich ein Jobangebot im letzten Moment ausgeschlagen weil der Aufgabenbereich auch nicht sehr anspruchsvoll war und ich Angst hatte, eine sichere gut bezahlte Stelle aufzugeben für eine andere Stelle, die wohl auch nicht meiner Qualifikation entspricht. Tagelang war ich runter mit den Nerven weil ich mich nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte. Habe dann abgesagt, quasi kurz vor Vertragsunterzeichnung. Der Chef der Firma war echt sauer und enttäuscht, kann ich auch verstehen aber mein Bauchgefühl war nicht einig mit meinem Kopf. Und ich war dann auch ok mit meiner Entscheidung.

    Nun habe ich wieder ein Jobangebot. Hatte gestern das Vorstellungsgespräch.
    Es ist mehr oder weniger wieder eine Stelle, wie ich sie vor dem Wechsel hatte. Ich wäre Alleinbuchhalterin und könnte meinen Bereich selbst gestalten. Absolut flexibel. 4-Tage-Woche kein Problem, absolut flexible Gleitzeit. O-Ton-Chef "Hauptsache die Arbeit wird gemacht und Sie kommen irgendwie auf ihre Stunden". Metallbaubranche, solides Familienunternehmen, nette Eheleute als Chefs, kleine Teams und Büros, sehr positive Atmosphäre...
    Gehalt muss noch ausgehandelt werden. Ich hoffe, es entspricht so mehr oder weniger dem was ich jetzt verdiene.
    Freitag bin ich nochmal da. Ich bin gespannt.

    Meinen Bilanzbuchhalter hätte ich wohl auch für diese Stelle nicht gebraucht. Ob das also jetzt meine Traumstelle ist, kann ich nicht sagen. Hab Schiss das ich da anfange und es gefällt mir wieder nicht richtig gut und ich suche immer weiter und weiter und weiter.
    Ich hätte auch prinzipiell lieber was in meiner Stadt. Fahre momentan über 20 km zur Arbeit und müsste es für den neuen Job auch, ist genauso weit.
    Andererseits wären es dann nur 4 statt 5 Tage die ich fahren müsste.

    Mein Bauchgefühl ist seeehr gut. Aber trotzdem habe ich Panik wieder einen Fehler zu machen, mich falsch zu entscheiden, wieder weitersuchen zu müssen und irgendwann zig Stellen im Lebenslauf zu haben.

    Brauche mal ein paar Meinungen dazu. Sollte ich nicht wechseln und weitersuchen bis ich meinen Traumjob gefunden habe? Bilanzbuchhalterin in Teilzeit in interessanter Branche mit kurzem Anfahrtsweg und super Gehalt....

    Oder erstmal wechseln in der Hoffnung das ich mich so oder so verbessere ....

    Was meint ihr dazu?
    Geändert von gesa1974 (06.12.17 um 22:18:24 Uhr)

  2. #2
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    Ich finde, das klingt gut. Wenn das Gehalt dann auch noch stimmt ....

    Traumjobs gibt es nun mal nicht so viele. Und wenn er dann wirklich käme, kannst Du immer noch wechseln.
    Da bleiben, wo Du bist, willst Du ja wohl auf keinen Fall #Baseballschläger
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #3
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    Ich denke, wenn dich der aktuelle Job so stört und du gar nicht glücklich bist, dann wechsel. Der neue Job klingt doch ganz gut, und vor allem die Arbeitsatmosphäre wäre es mir wert. Eine Vollzeitstelle kommt nicht infrage? Dann gäbe es vielleicht mehr Angebote für deine Qualifikation.

  4. #4
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    Momentan geht das nicht mit Kleinkind. Ich wollte bei meiner jetzigen Stelle in Kürze auf 23,5 Std. aufstocken. Beim neuen Job soll ich 25 Std. arbeiten. Und das ist auch mein Maximum. Mehr ist momentan nicht drin.

  5. #5
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    Ich würde nur wechseln, wenn du nach dem Gespräch absolut überzeugt bist, dort arbeiten zu wollen und dann auch erstmal die Jobsuche gut sein zu lassen. Ansonsten würde ich weitersuchen, bis Du für dich das optimale gefunden hast, oder zumindest etwas, dass Dich dann richtig überzeugt und zu dem auch Deine (neu erworbenen) Fähigkeiten passen. Du hast das ja auch nicht aus Jux und Dollerei gemacht, denk ich.

    Viel Glück wünsch ich dir, ich hab das bald alles noch vor mir.

  6. #6
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    Gesa, was würde passieren, wenn du dich wieder falsch entscheidest? Du müsstest wieder suchen. Nicht toll, aber auch kein Weltuntergang.

    Hast du in einem öD-Job mal mit dem Betriebsrat wegen der 4-Tage-Arbeitszeit gesprochen. Der Vorgesetzte kann dir ja erstmal viel erzählen. Deine Kollegen hätten dann wenigsten etwas, über das sie herziehen könnten.

    Ich würde mir überlegen, was in welchem Job positiv, was negativ ist und was mich dauerhaft glücklicher machen würde oder ob eine Weitersuche nicht doch sinnvoller ist.

  7. #7
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    Nein, ich habe nur mit meiner direkten Vorgesetzen und Chefin gesprochen. Sie gewährt grundsätzlich keinen neuen Angestellten mehr eine 4-Tage-Woche. Wir haben noch eine altgediente Kollegin, die nur an 4 Tagen arbeitet aber bei will sie es auch wieder rückgängig machen.
    Es würde die innerbetrieblichen Abläufe stören.....
    Ich weiß nicht, ob mir der Betriebsrat da weiterhelfen könnte. Um ehrlich zu sein fehlt mir da aber auch die Erfahrung, habe ja bisher immer nur in wesentlich kleineren Firmen ohne Betriebsrat gearbeitet. Könnte ich das durchsetzen? Und wenn ja, dann bin ich im ganzen Team ohnehin durch. Da würden nämlich alle Teilzeitkräfte gern nur 4 Tage arbeiten

  8. #8
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    Ja, wäre doch toll, wenn alle Teilzeitkräfte das könnten, wie sie es brauchen. Was sagst du denn, stört es betriebliche Abläufe oder kann man die so anpassen, dass die Arbeit geschmeidig läuft? Ich weiß nicht, ich war ja auch lange im öD und da haben nicht die direkten Vorgesetzten entschieden, da ging das über Personalrat und Personalbüro und wenn die einen behalten wollten und man eine Idee hatte, wie man den Arbeitsablauf managen kann, dann gab es da eigentlich keinen Stress. Und es galt eigentlich immer, dass die Arbeitsplätze familienfreundlich gestaltet werden sollen.

  9. #9
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    Ich würde auf dein Bauchgefühl hören und wechseln.
    Ich habe auch schon mal eine Stelle aufgegeben, obwohl ich nicht mal eine Alternative hatte. Ich hatte mich auch unterfordert gefühlt und teilweise gelangweilt, weil ich nur irgendwelche Daten am Computer eingeben sollte und ein Projekt, für das ich eingeplant war, immer wieder aufgeschoben wurde.

  10. #10
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    Ich würde auch wechseln. Nachher bist du sowieso schlauer. Ich bin auch zwei Mal vom Regen in die Traufe...
    What if I fall? Oh but my darling what if you fly? E.H.

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