Unter Freundinnen/Schwestern haben wir sicher darüber gesprochen.ich erinnere mich, dass ich mit einer Freundin, die gleichzeitig Mutter geworden ist, stundenlang die Geburt wiedergekäut habe.
Bis es halt verarbeitet war

Andererseits scheint es mir wirklich, dass heutzutage aus allem ein Problem gemacht wird.
Oft frage ich mich, warum Mütter (Eltern) heute nicht mehr Energie darauf verwenden, sich als Paar statt als Eltern zu erleben.
Früher war man da wohl entspannter.
Sogar wenn Grosseltern da sind, die gerne mal abends babysitten oder die Kinder zwei Tage in die Ferien nehmen, wird bewusst darauf verzichtet, habe ich gerade bei meiner Physiotherapeutin erlebt, sie hat ein Zweijähriges und 8monatige Zwillinge.
Alle Grosseltern in Reichweite, die tagsüber Betreuung übernehmen und abends gern mal hüten würden und das immer wieder anbieten - aber sie will nicht.
Warum nicht?
Hmmm, kann sie gar nicht so richtig sagen....

Ich habe früher auch manchmal mit einer Nachbarin wechselweise gehütet, auch abends.
Das gab natürlich zusätzlichen Freiraum und hat das Gefühl, nur noch für die Kinder dazusein, abgeschwächt.
Es braucht aber halt auch die Bereitschaft, sein Kind mal der Obhut von jemand anders anzuvertrauen, Kontrolle abzugeben.
Dieses Gefühl, komplett vereinnahmt und neben der Spur zu sein, wie Cordu es beschreibt, hatte ich beim ersten Kind (mit 23 Jahren) auch.
Aber doch nicht jahrelang?
Obwohl dann ja noch weitere Kinder dazu kamen....

Ich habe damals meinen Beruf und meine Unabhängigkeit auch vermisst und eine längere Zeit hing mir die Gewissheit, nie wieder ohne diese Verantwortung einem anderen Menschen gegenüber zu sein, schwer am Hals.

Grosso modo scheint mir aber wirklich, dass Mütter früher lockerer und unbeschwerter an die Sache herangingen.
Dass wir nicht innerlich derart viele 'so soll es sein' mit uns herumtrugen, die uns belastet haben.
Und ja, ich denke, dass sich die Ansprüche und der Druck der Mütter (denn 'die Gesellschaft' sind wir ja alle) erhöht haben.

Ich fands auch toll, als meine Kinder auszogen und ich meinen Alltag wieder ohne all die Aufgaben, die man als Mutter hat, gestalten konnte.
Trotzdem hatte/habe ich nicht das Gefühl, bis zu diesem Zeitpunkt mein Leben nicht gelebt zu haben und nun etwas nachholen zu müssen.

Ich würde von den jetzigen Müttern gern wissen: WAS setzt euch denn derart unter Druck?
Was wirft euch (jahrelang?) aus der Spur?
Was belastet euch?
Warum fühlt ihr euch derart komplett beansprucht?