Erfahrungen mit Widerspruch gegen Schulablehnung ?

[juttali]

Die Diskussion gab es auch 1992 schon. Die mit Wirtschaftsabi haben eine Banklehre gemacht, in 18 Monaten, und sind dann BWL studieren gegangen. Haben also jeder kleineren Bank eigentlich mögliche Mitarbeiter genommen. Dann kam eben die Phase, das man lieber drei Jahre einen Realschüler ausgebildet hat, der dann auch Teil des Teams bleiben/werden wollte.

Es kommt alles wieder, nicht nur Hosen mit Schlag und Plateauschuhe

[SiGuenther]

Wir haben letztes Jahr einen Realschüler begleitet, der gerne eine Banklehre machen wollte. Die Online-Bewerbung hat er geschafft und kam ins Assessment Center, aber da saß er dann Schulter an Schulter mit Abiturienten, die nicht nur älter (reifer) waren als er, sondern auch einfach besser quatschen konnten. Keine Chance. Das ist blöd. Realschüler könnte man sich noch formen, Abiturienten wollen das meistens nicht mehr.

[Terri]

Für viele Abiturienten ist halt die Berufsausbildung meist nur ein Zwischenstopp vor dem Studium. Gerade hier in Bayern - um dem NC mit der Wartezeit zu verbessern.
Als Firma bilde ich die Leute doch aus um sie zu behalten, damit sie sich innerhalb des Unternehmens entwickeln können.

[SiGuenther]

Und das ist ja auch eigentlich für beide Seiten ein schöner Gedanke!

[velimaus]

Da dreht man sich eigentlich im Kreis , die Firmen stellen fast nur Leuten mit Abitur einen Ausbildungsplatz zu Verfügung, im Umkehrschluß sind also auch viele gezwungen auf jeden Fall Abitur zu schaffen, auch wenn sie nicht studieren wollen, um zumindest auch diese Möglichkeit der Selektion bei der Bewerbung im Vorfeld schon mal auszuschließen.
Was für ein mumpitz!!!!

[Exuser66]

Hier in Berlin haben sie das Kriterium der Wohnortnähe für die weiterführende Schule ausgehebelt, weil sie mehr Durchmischung und Gerechtigkeit wollten. Kinder gehen dann 20 km entfernt aufs Gymnasium, damit die Kreuzberger Kinder auch mal in Zehlendorf sein dürfen. Ich fasse es nicht, denn die Kinder haben so lange Schule, dass jede Minute Schulweg Zusatzbelastung ist... Ich finde auch nicht, dass das mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat.

[Thinlizzy]

Hier in Berlin haben sie das Kriterium der Wohnortnähe für die weiterführende Schule ausgehebelt, weil sie mehr Durchmischung und Gerechtigkeit wollten. Kinder gehen dann 20 km entfernt aufs Gymnasium, damit die Kreuzberger Kinder auch mal in Zehlendorf sein dürfen. Ich fasse es nicht, denn die Kinder haben so lange Schule, dass jede Minute Schulweg Zusatzbelastung ist... Ich finde auch nicht, dass das mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat.

Grundsätzlich bin ich auch kein Fan dieser Art von Durchmischung, aber ein Stück soziale Gerechtigkeit erreicht man auf diesem Wege schon. Für Kinder, die auf dem Land leben, sind 20 km Schulweg und lange Busfahrten zur weiterführenden Schule leider keine Ausnahme. Da müssen Fünftklässler schon um sieben Uhr früh stramm am Bus stehen, um beim Klingeln um 8 Uhr in der Schule sitzen zu können.