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Thema: Messehostessen - wtf??

  1. #21
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
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    Ja, die eine italienische Siebträgermaschine ist ja auch ein komplex zu bedienendes technisches Gerät. Dazu braucht man Männer. Wenn es sich nur um schnöden Filterkaffee handelt oder ein Vollautomat vorhanden ist, dann reicht auch eine Frau. Ist eh' billiger.

    Dass solche Jobs von Frauen gemacht werden hat viel (altmodische) Gründe. Vor allem weil es sich da um dienende Tätigkeiten handelt, die nicht allzu gut bezahlt werden und wenig Qualifikation erfordern. Ich meine jetzt nicht Messeorganisation, sondern Prospekte verteilen und am Stand repräsentieren, Visitenkarten einsammeln, Termine einstellen und Getränke und Werbegeschenke reichen. Gut aussehen und freundlich sein reicht halt.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  2. #22
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    Deshalb machen den Job oft Studentinnen, Medha.

    Ich hatte durchaus aber auch männliche Kollegen. Aber vielleicht fallen die nicht so auf. Die hatten nämlich oft auch einen Anzug an und das entspricht dem gängigen allgemeinen Dresscode auf Messen.

    Unabhängig vom Dekorationscharakter der Frau und ihrem Einsatz als Servicekraft - seien wir doch noch mal ein bisschen extremer, um die Thematik deutlicher zu erfassen: es gibt Herrenmagazine, in der die Damen so gut wie nichts anhaben (- und da gibt es keinen spitzen Aufschrei .) Mir ist hingegen kein Pendant für Damen bekannt, in denen sich Herren auf gleiche Weise zeigen. Warum?
    Vermutlich gibt es dafür nur wenig Nachfrage.
    Es gibt einfach Unterschiede zwischen Männern und Frauen, und so etwas kommt eben dabei heraus. Theas Erklärung fand ich da schon sehr treffend.

    Und ja, das Messekonzept ist wahrscheinlich auf die Zielgruppe zugeschnitten und das sind in der Industrie überwiegend eben Männer. Warum eigentlich? Eine Erklärung könnte sein, dass die MINT - Berufe eher selten von Frauen ergriffen werden... und es ist auch immer noch so, dass Frauen in Führungspositionen eine oft nur überschaubare Minderheit stellen. Nicht umsonst war die Frauenquote so ein heißes Diskussionsthema.

    Bitte nicht verkehrt verstehen: es wäre schön, wenn sich in allen Lebensbereichen die Gleichberechtigung durchsetzte . Und da gibt es aus meiner Sicht eben wichtigere Bereiche als eine Messestandsbetreuung im Kleidchen.

  3. #23
    Avatar von Babs
    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
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    Ich frage mal unsere Damen in der Arbeit, die die Handarbeitsmessen besuchen, welche Hostessen da so herumstehen
    "Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe." René Descartes

  4. #24
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    Zitat Zitat von nyx Beitrag anzeigen

    hat thinlizzy ihren beitrag gelöscht??
    Ja, das hat sie.
    Schade, ihr Bericht über ihre Erfahrungen als Hostess war sehr interessant.
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  5. #25
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    Na wo schon...
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    Zitat Zitat von melis Beitrag anzeigen
    Deshalb machen den Job oft Studentinnen, Medha.
    Das ist auch meine Erfahrung - die Hostessen, die ich gebucht habe, waren alle Studentinnen.

  6. #26
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    Apropos Herrenmagazine vs. Damenmagazine
    Es gab da mal vor Jahren einen Verlag, der genau das publizierte: Nackige Männer! War anfänglich als Pendant zu den Herrenmagazinen gedacht. Nun ja, die Story ging so aus, dass nach Verlagsrecherchen das Heft nicht von Frauen, sondern von schwulen Männer gekauft wurde. ... Die Zielgruppe war verfehlt, aber der Umsatz blieb erhalten

    Realistisch betrachtet sieht es so aus, dass wenn Frauen tatsächlich Interesse an etwas haben, sie in unserer divergenten Welt durchaus jede Chance haben. Das „Unterwandern“ einer Gruppe kann aber nicht von oben befohlen werden wenn es die Personen schlicht und ergreifend nicht gibt. Siehe MINT und Frauen. Ich denke, dass Frauen nun mal weniger Interesse zeigen an Raumfahrtechnik oder Kerntechnik. Sie ergreifen diese Berufe nicht - auch bei den Ingenieuren sieht es eher mau aus. Wären diese Fächer von 50 % Frauen belegt, hätten sie natürlich eine reale Chance. Kein Unternehmen stellt einen dümmeren Mann ein wenn eine kluge Frau zur Verfügung steht. Man sollte vor allem internationale börsenorientierte Unternehmen da nicht unterschätzen - da gibt es durchaus viele sehr gute Frauen in den dementsprechenden Positionen. Die sind aber nicht so laut wie ihre männlichen Kollegen - warum auch. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht da sind, und noch weniger, dass sie nicht geschätzt werden.
    Es ist wie im Tierreich: Die Männchen sehen sich gerne im Rampenlicht, die Weibchen bleiben gerne etwas im Hintergrund, ziehen aber durchaus alle Fäden. Ein bunter Gefieder sagt noch nichts über die Relevanz aus und lautes Gackern nichts über den Inhalt.
    Ich meine damit, die Frauen sollen ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen - das haben sie gar nicht nötig. Mehr Selbstbewusstsein zeigen und über die eine oder andere Petitesse einfach mal hinwegsehen und lächeln. Hostessen ist Marketing - so richtig ernst nimmt man diese Mini-Job nicht, das kann jede Frau mal machen, ohne sich einen Zacken aus dem Krönchen zu brechen. Die Männer sehen das auch viel entspannter und weniger wertend als es die Frauen anscheinend tun.
    ****** under construction ******

  7. #27
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    ... Kein Unternehmen stellt einen dümmeren Mann ein wenn eine kluge Frau zur Verfügung steht.....
    Doch. Jeden Tag wieder. Und wenn es um interne Besetzungen geht, und das ist das was Karriere ausmacht, sich innerhalb eines Ladens zu verbessern, dann zählen in erster Linie Seilschaften, das Buddies Network.

    Ich muss als Frau immer noch härter arbeiten und beweisen, dass ich Leistung bringe. Bei Männern ist die Kompetenz quasi qua Genom enthalten. In Konzernen in denen ich arbeite wird die Luft für Frauen oben verdammt dünn. In meinem derzeitigen Projekt sind wir bei 100 Mitarbeitern ca. 10 Frauen, die meisten davon auf Assistenz/Junioren Stellen. In der Leitungsebene sieht es so aus: 1 Projektleiter männlich, 2 Teilprojektleiter: männlich, 6 Stabsstellen: 4 männlich, 2 weiblich (eine ich), 5 funktionale Teams: 4 männliche Teamleiter, eine weiblich. Aber immerhin habe ich es zu einem männlichen Assistenten gebracht ;-) Die Geschäftsführung / Vorstand ist durch und durch mit Männern besetzt. Handelskonzern.

    Frauen müssen sehr genau darauf achten, wie sie sich präsentieren und welche Themen sie aufgreifen. Letztens hatten wir eine Projektversammlung mit allen Beteiligten und es ging am Schluss um "was sonst noch offen ist". Da hat eine Frau (IT Beraterin) angesprochen, dass jeder darauf achten sollte, die Teeküchen sauber zu halten. Die hatte von den männlichen Kollegen sofort den "kümmert sich um Haushaltsthemen"-Stempel bekommen. Ich sehe zu, dass ich mit so etwas nicht ansatzweise in Verbindung gebracht werde und so lange ich keinen Mann die Spülmaschine ausräumen sehe, mache ich das auch nicht.
    Geändert von Medha (26.05.18 um 10:38:24 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  8. #28
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    Ich unterschreibe komplett bei Medha.
    Ein großer Faktor ist dabei ja auch, dass Frauen die Kinder kriegen können und Männer nicht. Und dass immer noch meistens die Frau zu Hause bleibt und danach auf der Arbeit Abstriche macht, während der Mann für zwei Monate Elternzeit gefeiert wird und danach weiter Karriere machen kann.
    Bei einer Freundin im Büro, wenn es hieß, das sei ein Baby unterwegs, wurde immer gefragt: Mann oder Frau. Beim Mann wurde aufgeatmet, Gott sei Dank, dann fällt uns hier niemand aus. Eine andere Freundin hatte sich vor einigen Jahren intern auf eine bessere Position beworben. Da hieß es: „Ach Frau A., Sie haben doch jetzt grade geheiratet, da bekommen Sie doch eh bald Kinder und bleiben zu Hause. Da müssen Sie sich doch jetzt nicht auf diesen Job bewerben.“
    Bei wieder einer anderen Freundin hieß es nach Vertragsunterschrift: „Gell, Frau K., jetzt müssen Sie uns aber auch versprechen, die nächsten 5 Jahre nicht schwanger zu werden. Wir planen ja mit Ihnen.“
    Ich selbst habe damals, als ich mich aus der Selbstständigkeit heraus wieder beworben habe, erst nur Absagen bekommen. Bis ich hinter das „verheiratet“ in meinem Lebenslauf „keine Kinderplanung“ gesetzt habe. Plötzlich bekam ich Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Bei dem, wo ich den Job bekommen habe (nicht mein jetziger) wurde mir explizit gesagt, dass man das sehr positiv gefunden habe und dass das ein Grund war, warum ich den Job bekommen habe. Alle Beispiele kommen übrigens aus verschiedenen Branchen.

  9. #29
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Doch. Jeden Tag wieder. Und wenn es um interne Besetzungen geht, und das ist das was Karriere ausmacht, sich innerhalb eines Ladens zu verbessern, dann zählen in erster Linie Seilschaften, das Buddies Network.
    Entspricht total meinen Erfahrungen. Da nimmt man lieber den inkompetenten Mann, mit dem man neulich so schön gesoffen hat. Prima Kerl!

    Als Frau kann man da es nicht mitmachen, wenn man es denn wollte. Da ist man schnell die Schlampe, die leicht zu schießen ist.

    Da sind viele männliche Führungskräfte geistig leider nicht über den Schützenverein hinaus gekommen. Und kompetente Frauen sind vielen schwachen Männetn eh irgendwie unangenehm.

  10. #30
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    Zitat Zitat von Peppermintpatty Beitrag anzeigen
    Und kompetente Frauen sind vielen schwachen Männetn eh irgendwie unangenehm.
    Genau, da fühlen sie sich bedroht.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

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