Ich finde Meetings auch eher anstrengend als zielführend. Wobei ich den Unterschied nicht unbedingt zwischen Männern und Frauen sehe, sondern einfach in der Einstellung zur eigenen Arbeit: Die einen arbeiten für Ergebnisse, die anderen "arbeiten" für den Status.

Für Dinge, die sich innerhalb weniger Minuten zu zweit klären lassen, braucht man kein Meeting anberaumen. In der Zeit, wo man sich über ein Meeting verständigt und den Zeitpunkt festgelegt hat, kann man viele Dinge schon längst abgehakt haben.

Zum Glück hat meine Abteilung die Meetingkultur in diesem Jahr komplett umgestellt und strukturiert, wozu ich in mehreren Gesprächen mit dem Abteilungsleiter mit konkreten Vorschlägen beigetragen habe. Statt wöchentlicher ausufernder Abteilungsmeetings, die zunehmend zur individuellen Leistungsschau Einzelner wurden und konkret für die anstehende Arbeit wenig brachten, sind wir zu nach Möglichkeit täglichen Bereichsbesprechungen in jeweils kleinerer Runde in knappen Zeitrahmen übergegangen. Ich habe eine Mappe mit Statusbögen für meinen Bereich angelegt zu den einzelnen Teilbereichen, in denen Anstehendes festgehalten wird, nach Möglichkeit mit Zuständigkeiten und Fristen, und offene Punkte jederzeit ersichtlich sind. Die Struktur der Mappe gibt die Struktur des Meetings vor, so dass auch Anfang und Ende klar sind. So ist auch jeder der jeweils Teilnehmenden in der Lage, bei Bedarf das Meeting zu leiten. Dies hilft auch, weitere Meetings zu bestimmten Themen anzahlmäßig gering zu halten und wenn sie stattfinden, fokussiert zu einem Thema zu führen. Die Mappe liegt zwischenzeitlich offen aus, so dass jeder Punkte als erledigt abhaken oder den Status einsehen kann. Das System hat sich so bewährt, dass der andere Bereich es jetzt auch einführt.