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Thema: Besprechungskultur m/w

  1. #1
    Avatar von Medha
    Medha ist offline Spritzenkassen Anwärterin
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    Standard Besprechungskultur m/w

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    Mir fällt gerade etwas in meinem Job auf. Wenn ich 1:1 Besprechungen mit Frauen habe, dann geht das immer ruckzuck. Wir sprechen kurz darüber, was das Ziel unseres Zusammentreffens ist, dann geht es schnell an die Fakten, wir treffen Entscheidungen und stimmen ab wie es weitergeht, nächste Schritte, wer macht was, wer muss informiert werden...

    Eine halbe Stunde ist da schon oft lang, meistens kommen wir mit weniger aus.

    Wenn ich solche Termine mit Männern habe, dann wird erst mal das grosse Rad gedreht, wer gerade wieder wo was gesagt und gemacht hat und wer was soll oder nicht. Das ganze Umfeld wird aufgerollt und die eigene Position klar gemacht. Inhaltlich wird über jeden Fliegenschiss diskutiert und aus Kleinigkeiten ein Elefant gemacht, denn man will sich ja nicht mit irgendetwas in irgendeine Situation bringen, in der man nicht sein wollte. Dazu noch persönliche Eitelkeiten und Politik. Unter einer Stunde geht da nichts und zum Schluss müssen wir schnell das Wesentliche durchhecheln, weil keine Zeit mehr ist, da wir schon in den nächsten Termin müssen.

    Nehmt Ihr das auch so wahr?
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  2. #2
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    Jein.

    Ich habe exakt eine Kollegin, die gerne 5mal das gleiche mit unterschiedlichen Worten erzählt und Fragen stellt, um eine Frage gestellt zu haben.

    Im 1:1 erlebe ich ansonsten Männer und Frauen nicht so unterschiedlich.
    Das Management Gequatschment beginnt bei uns ab Gruppengrößen größer oder gleich 3. Da muss man mindestens 15 Minuten für Status-Demonstrationen einplanen, es sei denn, jemand aus dem Board ist dabei.
    Dann wird das Terrain sondiert und blitzschnell entschieden, in welchen Wind man das Mäntelchen hängt.

  3. #3
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    Kann ich nicht bestätigen. 1 zu 1 Meetings gehen bei mir eigentlich egal welchen Geschlechts immer recht gut und relativ zügig. Nur in großen Runden wird es anstrenged. das ist m.E. eher typ- als geschlechtsabhängig.

    Hat sich mit Auras Antwort überschnitten.
    Don´t be bitter - glitter!

  4. #4
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    Ja und Nein.

    Ich habe es mir angewöhnt, zum Beginn eines von mir anberaumten Meetings den Grund und das von mir gewünschte Ergebnis zu nennen. Das klappt ganz gut. Teilweise übernehme ich in Meetings die Rolle des Moderators, dann gebe zusätzlich noch die Regeln (Fragen ad hoc oder im Nachhinein etc.) bekannt, verweise auf die veranschlagte Zeit und die Kernpunkte, die im Vordergrund stehen.

    Meetings ohne Agenda, die sich dann ins Irgendwo verlaufen finde ich furchtbar, da gibt es keinen Unterschied zwischen Geschlechtern. Je größer der Teilnehmerkreis, desto striker sollte auf Agenda und Einhaltung der Zeit zur Zielfindung bestanden werden. Schlimm finde ich auch, wenn Leute unvorbereitet zu Meetings kommen, und man diese Personen erst wieder auf den gleichen Stand, wie den Rest des Raumes bringen muss.

    Hier habe ich eine sehr spezielle Kollegin, die statt meine Emails zu lesen lieber permanent Meetings ansetzt. In diese Meetings, und nicht nur in diese, kommt sie unvorbereitet. Auf diese Art und Weise habe ich bereits mehrere Stunden damit verbracht, ihr und ihrem Team die gleichen Probleme, Zahlen, Auswertungen und Lösungsvorschläge zu erklären. Kaum schicke ich eine neue Email, schwupps kommt eine Meetinganfrage, wenn ich sie dann treffe ist es als hätte jemand in ihrem Kopf einen Reset-Knopf gedrückt und ich erkläre von vorn.
    "That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."

    Aldous Huxley

  5. #5
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    Generell finde ich, gibt es viel zu viele Meetings. Statt sich kurz persönlich kurzzuschließen wird lieber was in den Kalender geschoben, weil es wichtiger aussieht.
    "That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."

    Aldous Huxley

  6. #6
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    Zitat Zitat von monro Beitrag anzeigen
    Generell finde ich, gibt es viel zu viele Meetings.
    Ja, das habe ich während meiner Arbeitsphase auch so empfunden, dass es Meetings für jeden Schiss gegeben hat.

    Wir Frauen haben vieles nach der Mittagspause mit nem Kaffee in der Hand erledigt und konnten gut auf eigenes Schulterklopfen verzichten. Bei offiziellen Meetings haben die Männer, ja, eigentlich nur die Männer gerne mal aufgedreht und sich in Selbstdarstellung geübt. Ich habe dann auch abgeschaltet, weil ich da keinen Bock drauf hatte, zumal man seine Kollegen ja kennt und weiß wie toll oder wie wenig toll die sind.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  7. #7
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    Ich finde Meetings auch eher anstrengend als zielführend. Wobei ich den Unterschied nicht unbedingt zwischen Männern und Frauen sehe, sondern einfach in der Einstellung zur eigenen Arbeit: Die einen arbeiten für Ergebnisse, die anderen "arbeiten" für den Status.

    Für Dinge, die sich innerhalb weniger Minuten zu zweit klären lassen, braucht man kein Meeting anberaumen. In der Zeit, wo man sich über ein Meeting verständigt und den Zeitpunkt festgelegt hat, kann man viele Dinge schon längst abgehakt haben.

    Zum Glück hat meine Abteilung die Meetingkultur in diesem Jahr komplett umgestellt und strukturiert, wozu ich in mehreren Gesprächen mit dem Abteilungsleiter mit konkreten Vorschlägen beigetragen habe. Statt wöchentlicher ausufernder Abteilungsmeetings, die zunehmend zur individuellen Leistungsschau Einzelner wurden und konkret für die anstehende Arbeit wenig brachten, sind wir zu nach Möglichkeit täglichen Bereichsbesprechungen in jeweils kleinerer Runde in knappen Zeitrahmen übergegangen. Ich habe eine Mappe mit Statusbögen für meinen Bereich angelegt zu den einzelnen Teilbereichen, in denen Anstehendes festgehalten wird, nach Möglichkeit mit Zuständigkeiten und Fristen, und offene Punkte jederzeit ersichtlich sind. Die Struktur der Mappe gibt die Struktur des Meetings vor, so dass auch Anfang und Ende klar sind. So ist auch jeder der jeweils Teilnehmenden in der Lage, bei Bedarf das Meeting zu leiten. Dies hilft auch, weitere Meetings zu bestimmten Themen anzahlmäßig gering zu halten und wenn sie stattfinden, fokussiert zu einem Thema zu führen. Die Mappe liegt zwischenzeitlich offen aus, so dass jeder Punkte als erledigt abhaken oder den Status einsehen kann. Das System hat sich so bewährt, dass der andere Bereich es jetzt auch einführt.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  8. #8
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    Ja, kommt mir bekannt vor. Ich habe einen dieser Kandidaten im Team. Der labert ohne Unterlaß, unterbricht jeden, sogar mich als Teamleiterin, und fährt uns besserwisserisch über den Mund. Wenn er dabei ist, dauert die Telko meistens doppelt so lange, weil er vom Hölzchen auf Stöckchen kommt und sich gerne reden hört. Ist er nicht da, kommen wir stringent durch.

    Ändern läßt er sich nicht mehr, aber da er in einigen Monaten aufhört, nehmen wir ihn eben so, wie er ist.
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  9. #9
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    Furchtbar, so eine Laberbacke kennt wahrscheinlich jeder von uns.
    Gerade gestern wieder. Von Tuten und Blasen keinen Schimmer, aber irgendwas daher gefaselt.
    Besser gschwätzt als gar nix geredt

    Am besten, man nimmt diese Tasse mit oder trägt wahlweise das entsprechende T-Shirt:
    https://tassendruck.de/Tasse-wenn-man-keine-ahnung-hat

    Ist gut für das Betriebsklima
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

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