Hallo, meine Nichte hat vor sechs Jahren einen miesen Hauptschulabschluss gemacht, war ein rebellisches Mädel, dem alles wichtiger war als die Schule. Hat das Glück gehabt, eine Ausbildung beginnen zu können, diese nach drei Monaten abgebrochen (schlechter Einfluss vom Freund und so weiter). Sie hat zwei Praktika gemacht, dann kam es wie es kommen musste, mit 19 bekam sie ein Kind. Ist alleinerziehend und kriegt das soweit einigermaßen hin. Der Kleine ist jetzt 4 und sie ist mittlerweile 24. Eine schulische Ausbildung zur Kosmetikerin, die sie letztes Jahr begann, wurde ebenfalls abgebrochen, diesmal aus finanziellen Gründen. Nun möchte sie es noch einmal versuchen, sie hat mich um Hilfe gebeten und ich möchte sie unterstützen. Das Kind geht ganztags in den Kindergarten und wäre auch im Krankheitsfall versorgt. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich Ausbildungsangebote raussuchen, einen Lebenslauf schreiben und ein Anschreiben. Soweit so gut, das hat sie gemacht und muss von mir etwas verifiziert werden.
Meine Frage ist nun, macht es Sinn, in einem Anschreiben etwas hineinzubringen à la "ich war so dumm früher und habe deshalb das schlechte Zeugnis und die ganzen Jahre nichts auf die Kette gekriegt, bin aber mittlerweile erwachsener und verantwortungsvoller und hochmotiviert, endlich eine Ausbildung zu beginnen und zu Ende zu bringen."?
Oder schreibt man sowas gar nicht rein, dann wird ihre Mappe spätestens beim Blick aufs Zeugnis zur Seite gelegt. Vielleicht findet man ja aber jemanden, der einem eine Chance gibt, wenn man ehrlich ist. Natürlich muss das in einem Vorstellugnsgespräch noch angesprochen werden, aber da muss sie ja erstmal hinkommen.
Habt ihr eine Idee für mich, wie man das in einem Anschreiben formulieren könnte oder soll man es besser lassen? Ich wäre für Vorschläge wirklich sehr dankbar.