Haustiere und Pflege

[trixie]

Wir sind noch nie ohne Hund irgendwohin gefahren, was unsere Reisemöglichkeiten natürlich sehr einschränkt. Flugzeug und Schiff sowie längere Autofahrten sind von vorneherein ausgeschlossen.
Eine lange verstorbene Bekannte meiner Mutter hat ihrem Hund beim Weggehen immer gesagt: Frauchen geht in die Kirche (weil das nur eine Stunde dauert, und sie dachte, der Hund weiß dann, dass sie bald wieder da ist).

[Coccinelle]

Wenn wir in USA sind, ziehtja in der Zeit auch Familie oder Freunde bei uns ein. Erprobt, bis ins Detail geplant und sämtliche Fälle durchexerziert. Aber der erste Blick jeden Morgen und der letzte Blick ist auf's Handy, wo es dann tägliche Video-Botschaften von zuhause gibt (also von den Tieren)

Als wir die Woche auf PMI waren schnitt sich Fräulein Hund die Pfote auf. Ich wollte sofort zurück ... Mein Mann meinte

Habe mir dann den 2x täglichen Verbandswechsel und den Heilungsverlauf ebenfalls per Video (zusätzlich zu den anderen Gassi- oder Spiel- und Mahlzeiten Videos/Nachrichten) dokumentieren lassen. Irgendwie haben sie es geschafft ohne mich zu überleben

[paulinka]

Eine lange verstorbene Bekannte meiner Mutter hat ihrem Hund beim Weggehen immer gesagt: Frauchen geht in die Kirche (weil das nur eine Stunde dauert, und sie dachte, der Hund weiß dann, dass sie bald wieder da ist).

Das merke ich mir. Bei mir wäre das "Ich gehe kurz in die Fitte, bin gleich wieder da."
Ich bin inzwischen ziemlich entspannt, die Probenacht war gut und sie kam völlig untraumatisiert nach Hause. Mittwoch auf Donnerstag bringe ich sie nochmals hin, wenn sie dann wieder begeistert die Treppe hochstürmt, bin ich beruhigt.
Die Hundesitterin hat kein Smartphone, keinWhatsapp, nur ein altes Tastenhandy, ich werde also bilderlos bleiben. Auch okay, es sind ja nur fünf Tage und mein Mann ist vor Ort im Notfall. Das Wochenende verbringt sie noch zu Hause bei ihm. Wenn eines der Kinder hier im Haus wäre mit ihr, hätte ich gar keine Bedenken. Sie liebt ihr Rudel und hätte - außer mich - alles wie gewohnt.

2013 waren wir drei Wochen über Weihnachten in Kuba und sie in einer Hundepension. Da stand ich mehrmals eine halbe Stunde an, um ins Internet zu kommen, oder zahlte in einem der Touristenhotels in Havanna 10 Dollar/Cuc, um kurz eine E-Mail zu schreiben an die Pension und zu schauen, ob die mir ein Foto geschickt haben. Heute würde ich es gar nicht mehr fertigbringen, drei Wochen ohne sie zu verreisen.

[PEARLI]

Das verstehe ich.

[serendipiti]

Hallo,

tja lange es nicht gedauert, unsere Katze hat jetzt mit 8,5 Jahren akutes Nierenversagen. Natürlich an einem Samstag Mittag angefangen oder schon 2 Tage vorher und einfach nicht richtig gemerkt ( Sa Mittag war es dann auf einmal klar), da dachte ich noch es ist eine Rachenentzündung oder Erkältung. Am Montag wurde ich vertröstet, somit habe ich erst Dienstag den Tierarzt besucht. Mega-schlechtes Gewissen, aber der Tierarzt meinte es macht keinen Unterschied ob ich 12 Stunden später bei ihm war. mhmhm ob das stimmt?

Leider sind die Werte nicht gut, der Tierarzt gibt ihr nicht mehr sehr lange. Er schläfert sie auch nicht ein solange sie frisst. Wir haben eine Woche intensive Therapie hinter uns, aber die Werte sind nicht besser geworden. Sie wiegt jetzt 2,40 (vorher 3).

Sie macht leider oft neben das Kisterl und frisst Streusand (Hilfe) - natürlich ein Zeichen, dass sie nicht weiß was sie tut. Ich habe mich ja letzte Woche schon aufs einschläfern vorbereitet (hatte beim Tierarzt kurze Weinphase und nachdem alles abends daheim raus war, war ich an den Folgetagen richtig gestärkt) Und dann wurde wieder therapiert.

Gestern dachte ich sie kommt nicht mehr mit heim, aber dann standen sie wieder vor der Türe (Mann und Katze). Er sagt halt immer - es geht nicht nach meinen Wünschen, sondern die Katze bestimmt, wann sie geht. Und wir wussten dass im Krankheitsfall die Katze am nächsten Tag nicht tot umfällt, sondern Sterbebegleitung angesagt ist. Ich bin nur froh, dass ich einen Mann an meiner Seite habe der taffer ist als ich.

[PEARLI]

Leider zeigen Katzen nicht immer wie schlecht es ihnen geht. Von daher finde ich die Aussage deines Mannes gewagt und hat nichts mit Taffsein zu tun

[serendipiti]

Ja, ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht warum man die Katze nicht erlöst - TA : weil sie noch frisst. Es wurden jetzt die Infusionen (Appetitanreger) gestoppt und nur mehr Tabletten und Flüssigmedizin verabreicht. Nächsten Montag haben wir nochmal einen Termin und wenn es nicht besser wird, dann bestehe ich darauf sie zu erlösen. Das hat ja alles keinen Sinn? Sie zieht sich auch zurück unter dem Bürotisch (dort war sie nie). Hat distanziertere Anzeichen als früher.

Die Katze einer Kollegin meines Mannes hat zeitgleich einen Knubbel bekommen und die hat Krebs. Sie wird auch nicht sofort eingeschläfert erst wenn sie sich zurück zieht und nicht mehr frisst.

Nur habe ich das Recht zu bestimmen, wann ein Tier zu erlösen ist oder nicht? Eigentlich nicht.

[PEARLI]

Ja, sie frisst. Oder soll sie freiwillig verhungern?

Da ich beim Tierarzt arbeite, kann ich sagen, daß die meisten Frauen „taffer“ sind als die Männer bzw. Besitzer.

Und glaube mir, kein TÄ wird von sich aus sagen, daß es besser für das Tier wäre, es zu euthanisieren, denn er verdient in dem Moment kein Geld mehr.

[serendipiti]

hi,
ich dachte sie stellen das fressen ein, wenn sie nicht mehr wollen oder können?

unser tierarzt war bisher sehr kompetent und ehrlich, er sagt ja selber er gibt ihr nicht mehr lange. das stelle ich halt in frage, warum wir sie dann nicht erlösen. er hatte letztes jahr eine katze mit nierenversagen (noch schlechtere werte , und gerettet) er gibt halt auch nicht so schnell auf. wir hatten ja eine Vorgeschichte mit unserer katze, da wollten wir nicht mehr und er meinte nein jetzt geben wir nicht auf -naja sie hat jetzt 8,5 jahre gelebt - megakolon (hatte hier mal seperaten thread darüber gestartet).

ganz ehrlich? mein bauchgefühl vor einer woche- sie bekam die diagnose und mein gefühl sagte mir erlösen. warum? weil sie katzenkaries auch hat, lockere kniescheibe . gut, ein versuch war es jetzt wert - wir sind jeden tag zum tierarzt - jetzt pause , eingabe der Tabletten und flüssigmedizin (sie mag eh schon nicht mehr) und am montag kontrolle. ich gucke mal, wie die Woche noch verläuft, wenn es ihr aber nicht besser geht, dann weiß ich was ich zu tun habe. ich fürchte mich ja so vor dem einschläfern, und dass dachte ich mit taffer mann - er nimmt es gelassener als ich und holt mich auf die erde zurück, wenn ich wieder alles hinterfrage oder weine. für ihn gehört es halt zum leben dazu. aber er vertraut auf die Meinung vom Tierarzt.

[Exuser68]

Und glaube mir, kein TÄ wird von sich aus sagen, daß es besser für das Tier wäre, es zu euthanisieren, denn er verdient in dem Moment kein Geld mehr.

Das finde ich schlicht entsetzlich und gegen die medizinische Ethik. Kein Tierarzt sollte ein Tier als Einnahmequelle sehen, die es möglichst lange zu erhalten gilt. Ehrlich gesagt, habe ich das auch noch nicht erlebt! Ich hatte bisher nur Ärzte, die sich bewußt waren, dass ein Tier auch ein Familienmitglied ist und im Zweifel habe ich als Anhang auch Beistand und Rat erfahren. So sollte es sein. Wenn eine Weiterbehandlung nicht sinnvoll und ein Ende nicht abwendbar ist, erwarte ich von einem Arzt, so eine Tatsache auszusprechen, um so das Leid für das Tier zu verkürzen. Die Entscheidung dazu trägt jedoch der Besitzer...

Serendipiti, Dir und Deiner Katze wünsche ich alles Gute und eine ruhige gemeinsame letzte Zeit. Du wirst merken, wann der Moment gekommen ist... viel Kraft dafür!