Umfrageergebnis anzeigen: Seid ihr für den Migrationspakt oder dagegen?

Teilnehmer
37. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ich bin DAFÜR

    11 29.73%
  • ich bin DAGEGEN

    24 64.86%
  • Ist mir EGAL

    2 5.41%
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Ergebnis 31 bis 40 von 89

Thema: Migrationspakt

  1. #31
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    Zitat Zitat von all about eve Beitrag anzeigen
    Die Frage ist, wie lange es es noch so ruhig-sachlich bleibt. Ich habe den Thread gestern unterwegs vom Smartphone aus gesehen und war eigentlich überzeugt davon, dass es bis spätestens zum Abend eskaliert. Ist in der Vergangenheit ja bei solchen Themen öfter passiert. Insofern bin auch ich genauso positiv überrascht, dass es hier noch so ruhig und konstruktiv zugeht. Ich hoffe, es bleibt so, sowohl von rechts als auch von links ...
    Das hoffe ich natürlich auch.

    Und zu deinem oberen Post #22 kann ich dir nur wieder vollstens zustimmen. Besonders der Absatz mit der Empfehlung, dass sich jeder mal kritisch selbst betrachten und aus der Komfortzone herauskommen soll. Ich schliesse mich da gar nicht aus.

    Ach, eigentlich jeder Absatz hat meine vollste Zustimmung
    Geändert von Coccinelle (03.11.18 um 18:14:21 Uhr)

  2. #32
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    Zitat Zitat von all about eve Beitrag anzeigen
    Eine solch radikale Äußerung habe ich noch nicht live gehört, aber im Bekannten- und Freundeskreis ist die Auseinandersetzung mit diesem Thema deutlich kritischer als noch vor ein paar Jahren. Und ich finde, dass dies erlaubt sein muss und nicht pauschal als rechts abgetan werden darf.
    Kritische Auseinandersetzung ja gerne, dagegen habe ich nichts. Allerdings muss da eine gewisse Form gewahrt bleiben. Aber solche radikalen Äußerungen - ich hatte das übrigens editiert, um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen - sehe ich schon als rechts an. Abtun würde ich es allerdings nicht, weil ich mich genau vor Menschen fürchte, die solche Parolen raushauen.

    Divaa, ich tue mich mit Lösungsansätzen schwer, aber ich will keinen Zaun um mein Land, um Menschen, denen es schlecht geht, draussen zu halten, nur damit es mir besser geht. Ich will auch nicht, dass tausende von Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil sie entweder um ihr Leben fürchten oder nicht wissen, wie sie ihr Leben fristen sollen. Mir ist es in diesem Land immer so gut gegangen, dass ich abgeben kann und das auch gerne tue. Ich bin direktes Nachkriegskind und habe durch Krieg und Verfolgung schwer traumatisierte Eltern gehabt, deshalb will ich auch nicht, dass Kinder, Frauen und Männer in anderen Ländern ähnliche Erfahrungen machen müssen, weil sie nicht wissen wohin. Meine Mutter hatte in allem Leid, das Glück, ein Flüchtling sein zu dürfen. Man hat sie nicht mit offenen Armen aufgenommen, aber man hat sie aufgenommen; wirklich glücklich ist sie Zeit ihres Lebens nicht wieder geworden. Dafür hat sie ihre Heimat zu sehr vermisst. Zurückgegangen wäre sie aber nie, dafür war ihre Angst zu groß.

    Für mich bedeutet das, nicht zu vergessen, dass Flüchtlinge, jeder einzelne, Menschen sind, die mehr verloren haben, als sie in einem anderen Land jemals gewinnen können.

    Keine Lösungen von mir (na ja, vielleicht Waffenhandel verbieten), aber Menschlichkeit, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen und Druck auf die Politik, endlich diese Themen klarer anzugehen, ohne radikale Lösungen/Parteien/Äußerungen usw. usw. zuzulassen. Ausgrenzen ist nun so gar keine Lösung.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  3. #33
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    Lösungen könnten Dinge wie Stop des Waffenhandels, radikale Änderung der Entwicklungshilfe, besserer Zugang zu Bildung, Verhinderung des Brain-Drain aus armen Ländern, fairer Handel oder auch gezielte bessere Investitionen sein.

    Der Zugang zum Sozialsystem kommt auch den Migranten, die in den arabischen Ländern ausgebeutet werden zu Gute. Die Verpflichtung bessere Grenzen zu schaffen soll die löchrigen Grenzen in afrikanischen Ländern angehen. Das gesamte Konstrukt ist global und auf mehrere Jahre wenn nicht Jahrzehnte ausgelegt.

  4. #34
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    Okay, Gästin. Das kann man alles gelten lassen und es ist auch nachvollziehbar, was Du schreibst. Aber wo fängt das ganze an und wo soll das aufhören? Wer soll das alles tragen, wenn sich immer mehr Länder dieser Vereinbarung entziehen? Sollen dann nur die in die Pflicht genommen werden können, die durch die Unterschrift dieser Vereinbarung zugestimmt haben - auch wenn sie offiziell nicht bindend ist?

    Momentan haben wir gerade die Situation, dass die Flüchtlingskrise uns beherrscht und nicht umgekehrt. Wir haben europaweit die mit die höchsten Steuerabgaben, dafür das geringste Privateigentum bezogen auf die Bevölkerungszahl. Wir haben schon jetzt eine sehr angespannte Wohnungssituation, Menschen, die im Alter nicht von Ihrer Rente leben können. Mit anderen Worten: wir haben leider kein unendlich belastbares System, das noch dem Anspruch gerecht werden kann, jedem Menschen ein entsprechendes Auskommen zu sichern. Und es ist ja so, dass wir für die Probleme, die aktuell schon bestehen, noch keine Lösungen haben.

    Der Pakt bezieht sich nicht nur auf Menschen, die Schutz suchen, sondern ermöglicht allen Migranten die volle Absicherung.
    Wie Eve schon schrieb, ist es daher notwendig, die Fluchtursachen einzudämmen und zu schauen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, die Situation für alle soweit zu verbessern. Dass man eher am Aufbau der maroden Heimatländer mithilft, als alle Schleusen zu öffnen. Was wird es auch langfristig bringen, wenn alle Leistungsträger emigrieren und nur die zurückbleiben, die all das nicht mehr leisten können? Es wird die Situation langfristig nicht verbessern, und nur in den Ländern, die viele Migranten aufnehmen, verschlechtern.

    Peter Scholl Latour sagte einmal: Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.

  5. #35
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    Natürlich muss man an den Fluchtursachen arbeiten. M. E. sollte kein Mensch fliehen müssen. Ich bin durchaus für Maßnahmen, die Verbesserung bringen. Aber das darf nicht einseitig sein. Wer hat, wird abgeben müssen, damit es denen besser geht, die nichts haben. Nur so werden die Aufnahmeländer etwas davon haben und - wenn es richtig gemacht wird - die Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, an Flucht denken.

    Was soll aber bis es Lösungen gibt mit Flüchtlingen geschehen? Lassen wir sie ersaufen? Schicken wir sie zurück in die Hoffnungslosigkeit oder schlimmer, in den Tod? Pferchen wir sie wie die Tiere ein und geben ihnen Wasser und Brot? Das wären eher meine Fragen.

    Die Medaille hat zwei Seiten. Die eine heißt Lösungen finden, dass es nicht mehr zu großen Flüchtlingsströmen kommt, die andere heißt, diesen Menschen, wenn sie dann in einem Aufnahmeland sind, sinnvolle Alternativen zu bieten, damit sie dort entweder überleben können oder - wenn die Situation in ihrem Land es zulässt - dahin zurückgehen können.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  6. #36
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    Diese Probleme sehe ich auch und ich denke, dass man eine humanitäre Lösung finden muss. Das kann aber kein Land allein.

    Dennoch: es geht meines Erachtens bei dem Pakt nicht vordergründig um Menschen, die Asyl suchen. Für Fachkräfte gibt es bereits jetzt die Möglichkeit, geregelt und legal nach Deutschland einzuwandern.
    Geändert von Exuser68 (03.11.18 um 22:28:28 Uhr)

  7. #37
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    Die Gründe für Asyl sind im Grungesetz klar geregelt. Wer diese Kriterien erfüllt, hat ohne Frage einen Anspruch auf einen Aufenthalt und die entsprechenden sozialen Maßnahmen hier in Deutschland. Es gibt aber auch Menschen, die diese Kriterien nicht erfüllen, sich aber trotzdem zu uns auf den Weg machen, weil sie "auf ein besseres Leben hoffen". Wir können diese nicht alle aufnehmen, auch wenn ihre Flucht vielleicht risikoreich und gefährlich war. Solche Vorstellungen sind realitätsfern, vermitteln einen falschen Eindruck an Migranten, fördern Schlepper und führen auf Dauer zum Kippen unserer Sozialsysteme. Das bedeutet jedoch nicht, dass man Menschen auf dem Weg hierher sterben lässt, aber es bedeutet sehr wohl, dass man viele in ihre Heimatländer zurückschicken muss, auch wenn die Umstände dort nicht optimal sind.

    Auf der anderen Seite brauchen wir geregelte Zuwanderung, u.a. weil unsere Gesellschaft überaltet ist. Daher ist es höchste Zeit für ein entsprechendes Einwanderungsgesetz.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  8. #38
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    Zitat Zitat von Divaa Beitrag anzeigen
    Ich bin absolut dagegen und ich kann nicht glauben was alles über unsere Köpfe entschieden wird. Ich überlege schon wohin ich langfristig auswande, ehrlich. Deutschland wird wohl im Dezember in Marokko unterschreiben. Aber unser Staatsminister Michael Roth / SPD hat versichert dass nach Deutschland bei weitem nicht so viele Menschen kommen wie wir Einwohner haben. Na dann bin ich ja beruhigt
    du überlegst doch selber auszuwandern...
    sind deine beweggründe legitimer als die derjenigen, die nach europa auswandern?

  9. #39
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    Zitat Zitat von nyx Beitrag anzeigen
    du überlegst doch selber auszuwandern...
    sind deine beweggründe legitimer als die derjenigen, die nach europa auswandern?
    Ich denke schon. Ich erwarte weder einen besseren Lebensstandard noch irgendwelche finanziellen Zuwendungen. Was glaubst Du warum seit ca. 2016 jedes Jahr ca. 250.000 Deutsche, viele von Ihnen sehr gut ausgebildet, dieses Land verlassen?

  10. #40
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    Zitat Zitat von all about eve Beitrag anzeigen
    Die Frage ist, wie lange es es noch so ruhig-sachlich bleibt. Ich habe den Thread gestern unterwegs vom Smartphone aus gesehen und war eigentlich überzeugt davon, dass es bis spätestens zum Abend eskaliert. Ist in der Vergangenheit ja bei solchen Themen öfter passiert. Insofern bin auch ich genauso positiv überrascht, dass es hier noch so ruhig und konstruktiv zugeht. Ich hoffe, es bleibt so, sowohl von rechts als auch von links ...
    Mich wundert es, dass sich nur so wenige an der Diskussion beteiligen. Das ist ein heißes Eisen und ich hätte auf noch regeren, sachlichen Austausch gehofft.

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