Den wird es wohl nicht geben, insbesondere nicht einen, dem alle zustimmen werden. Fluchtursachen haben ja unterschiedliche Gründe - Krieg, Hungersnöte, Klima, politische Verfolgung, soziale Unzufriedenheit. Die Lösungsansätze dürften unterschiedliche sein. Die Ursachenbekämpfung hat aber in allen Fällen eines gemeinsam: Sie dauert lange, ist unbequem, kostet Geld und führt zu wirtschaftlichen Einbußen (z.B. Stopp von Waffenlieferungen). Das Dilemma ist, dass man nun erkannt hat, dass die Flüchtlingsbewegung diejenigen Staaten, in die eingewandert wird, weit mehr Geld kosten wird als die Lösungsansätze zu deren Bekämpfung. Trotzdem gibt es weiterhin wirtschaftliche Ausbeutung in den betroffenen Ländern oder Waffenlieferungen.
Theoretisch müssten wirtschaftliche Interessen hintenan gestellt und den Herkunftsländern vor Ort effizient und individuell geholfen werden, im Gegenzug müsste hier konsequenter nach geltendem Recht abgeschoben und ein Migrationsgesetz für geordnete Zuwanderung zügig auf den Weg gebracht werden, wogegen sich CDU/CSU ja jahrelang gewehrt hat. Hier hat die Politik geschlafen. Darüber hinaus dürfen keine Signale mehr in die Welt gesetzt werden, die suggerieren, dass wir es nicht in der Hand hätten, wer und wieviele Migranten zu uns kommen (siehe die Aussagen von Merkel vor nicht allzu langer Zeit).
Dass die Lösungsansätze zu Hilfe vor Ort und die Hintenanstellung von wirtschaftlichen Interessen teuer und unbequem sind, gefällt vielen nicht - sowohl Bürgern als auch Unternehmen, die daran verdienen. Die meisten Bürger wollen sich nicht aus ihrer Komfortzone herausbewegen und z.B. mehr Geld für fairen Lebensmittelhandel oder sonstige Güter aus den Herkunftsländern ausgeben ("kann ich mir nicht leisten"). Ich denke, dass sich hier selbst jeder einmal kritisch betrachten sollte.
Die Wirtschaftvertreter dagegen sind stark mit der Politik verbandelt und wollen darüber hinaus ihre Gewinne maximieren - da wird dann zudem gleich mit dem Verlust von Arbeitsplätzen gedroht. Die Unternehmen instrumentalisieren dieses Thema ganz gezielt, genauso wie die AfD die Straftaten von Migranten und die Linken jegliche kritische Äußerung in Richtung Migration und Asyl, die pauschal als rechte Hetze angeprangert wird.
Daher machen es sich die meisten bequem und verlegen die Lösungsansätze auf Abschreckung und Abschiebung. Aber nur eine Kombination von klarer staatlicher Kommunikation zum Thema Migration und Asyl, Hilfe vor Ort und wirtschaftlichen Maßnahmen dürfte auf Dauer erfolgreich sein. Sämtliche Fluchtbewegungen wird sie trotzdem nicht verhindern können.