Stil-Anpassung ans Alter. :D

[Mäusken]

Linni, den Spruch bringe ich auch dauernd. Nicht nur auf das Erscheinungsbild bezogen, auch was Lebensqualität und Aktivitäten betrifft.

Bei mir sind es auch Gesundheitsgründe, die mich gezwungen haben, den Stil etwas anzupassen. Über Flachstrickkompression gehen meine heißgeliebten Jeans nicht mehr gut, also trage ich inzwischen hauptsächlich Kleider oder gelegentlich Röcke (nach Möglichkeit mindestens knielang, das war aber schon immer so bei mir wegen meiner Knubbelknie) und gerne auch mal Palazzohosen. Und Knieprobleme zwingen mich in sehr gemässigte Absatzhöhen (nur zum Ausgehen trage ich noch gelegentlich Highheels, bezahle dafür aber tagelang mit Muskelkater).

Ansonsten schliesse ich mich an, je älter ich werde, desto wichtiger wird eine gute Qualität von Stoff und Verarbeitung und desto kleiner wird die Auswahl... Ich trage nach wie vor viel schwarz, entweder sündig oder rockig. Aber auch Farbe - während meine jüngeren Kolleginnen gerne in zurückhaltendem Schwarz, Grau und Weiß versumpfen (die haben alle so einen Konfirmandenlook), trage ich alle möglichen Farben (aber selten auf einmal ) und auch gerne auch mal ein gemustertes Teil. Und ernte dafür auch Komplimente. Meine neueste Flachstrickstrumpfhose in einem Aquaton wird von vielen bewundert, die zugeben, dass sie Strumpfhosen in schönen Farben zuhause haben, sich aber nicht so recht trauen. Überhaupt Adcessoires werden wichtiger, wobei ich gar nicht mal den perfekten Gesamtlook anstrebe, aber gerne ein einziges dekoratives Teil dazugebe, ein schönes Seidentuch (aber bitte kein elender halsverkürzender Loop) oder eine Statementkette oder eine Handtasche.

[mumpitz]

Ja, der Spruch stimmt auch, aber eben nicht immer.

Habe ich in den Zwanzigern noch sehr hippie-esque, Boho oder grungige/metalige Klamotten, High-Heels, HotPants und Minis getragen, fände ich es mittlerweile etwas drüber.
Jetzt bin ich weniger blümerant und wild unterwegs. Auch weil ich keine Unmengen an Kleidung mehr besitze.

Ich habe früher auch viele Ketten und Ringe getragen, jetzt trage ich nur noch meinen Ehering.
Ich schminke mich auch anders.
Meine Wohnung hat sich im Laufe der Jahre auch verändert: Viel weniger Kram, weniger Staubfänger, alles ist schlichter - soweit man das mit zwei kleinen Hamster-Gören schafft.

Früher war das alles Statement: Es war mir total wichtig, dass meine Umwelt sofort mitbekommt, wen sie da vor sich hat. Ich habe mich darüber definiert.
Ich muss nicht mehr jedem zeigen, was ich hermache, wie cool oder besonders ich bin.

Aber langweilig muss es ja trotzdem nicht aussehen.

[Samoa]

Die einzige Einschränkung die meinem Alter (Ende 40) resp. den Wechseljahren und den Schweissausbrüchen geschuldet ist, ist dass ich keine sehr engen Hosen mehr mag. Da bekomme ich fast Platzangst, vor allem bei Jeans die nicht viel Stretch haben und an den Waden knapp sind. Auch bei Oberteilen mag ich es aus diesem Grund lieber luftig und locker.

Leggings trage ich nur ganz selten, ich habe auch nur eine einzige. Die ist etwas dicker, hat seitlich schräge Abnäher und sitz auch nicht so knalleng. Die ziehe ich gerne zu einem Oversize Pulli an und dazu Stiefeletten, das streckt nochmal schön.

Ansonsten änderte sich kaum was bei mir.
Immer Jeans (überwiegend von Please) auch in sehr hellen Farbe wie hellbeige und hellgrau, im Sommer Leinenhosen, auch mal kürzer, wenn es sehr heiss ist. Kleider habe ich kaum welche, irgendwie finde ich keine.
Oberteile gerne locker aber nicht sackartig, Ausschnitt sollte nicht allzu gross sein im Sommer, da ich da sehr empfindlich mit der Sonne bin.

In einer Kniekehle habe ich einen Besenreisser, aber das ist mir egal, wenn man den sieht, der Rest ist wohlgeformt , meine Arme können sich auch noch sehen lassen, nur der Po ist verschwunden . Allerdings habe ich das Talent mir immer mal wieder das Schienbein anzuschlagen und das sieht man noch Jahre später . Aber wie gesagt, deshalb werde ich mich nicht verhüllen.

[Gästin]

Ach, ich denke, so richtig ändert man seinen Stil nicht. Das würde ja bedeuten, dass man z. B. von sportlich nach elegant wechselt oder so. Aber bedingt durch Alter oder Gesundheit ziehe ich persönlich innerhalb meines Stils die Grenzen neu.

Ich kann im Alltag auch nur noch flache Schuhe tragen, je bequemer, desto besser. Sehr enge Hosen gehen wegen Flachstrickstrümpfen nicht mehr und feste Hosenbünde drücken mir auf den Magen, eng am Hals ging wegen Schilddrüse noch nie und wegen der Hautveränderungen an Händen und dazugehörigen Gelenken gehen nur kurze oder dreiviertel Ärmel.

Dazu kommen bei mir veränderte Lebensbedingungen, ich gehe nicht mehr ins Büro und muss nicht mehr ganz so schick sein im Alltag. Das merkt man auch. Meine Outfits sind lässiger (was aber nicht mit nachlässiger gleichzusetzen ist).

Aktuell reduziere ich Schmuck (da war ich immer ganz gut behangen) und Make up. Ja, es wird geschminkt, aber leichter und heller. Und die Farbe Schwarz ist nicht mehr im Vordergrund. Grau und Marine mag ich mittlerweile lieber, Pink geht immer noch und Weiß darf mittlerweile auch mal sein.