Ich weiss gar nicht ob solche Stilveränderungen etwas mit dem Alter zu tun haben. Eher mit Persönlichkeitsveränderungen oder mit den Veränderungen des Körpers, sei es bedingt durch Krankheiten oder Zu-/Abnahme oder Veränderung der Lebensumstände.
Bedingt durch die Abnahme habe ich letztes Jahr ein paar Kleider wieder angezogen, die ich tatsächlich über 10 Jahre aufbewahrt habe, in der Hoffnung, dass sie mal wieder passen. Als ich sie wieder anhatte, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln darüber, welch langweilig biederes Zeug ich getragen habe. Bei mir ist das mit der Kleidung wie mit dem Essen. Je mehr ich in meinem Leben ausprobiert habe, desto mehr Wahlmöglichkeiten habe ich erweitere mein Repertoire. Früher habe ich nie Lederjacken getragen, jetzt habe ich mehrere. Sportkleidung hatte ich früher auch kaum, jetzt trage ich meine Sportklamotten auch auf dem Weg zum Studio oder danach noch zum Einkaufen. Hoodies hatte ich früher auch nicht etc. pp.
Seit Jahren konstant in meinem Kleiderschrank sind Wickelkleider, daran komme ich nicht vorbei, die finde ich praktisch. Überhaupt trage ich fast nur Kleider und ab und zu Röcke. Hosen habe ich zwei. Eine Jeans und eine schwarze Stoffhose. Für den Sommer noch ein paar Shorts / Capris aber das ist für mich mehr so Freizeitkleidung, damit würde ich nicht unbedingt in der Stadt rumlaufen.
Ich versuche seit einiger Zeit mich wieder etwas in der Menge zu beschränken aber die Versuche sind bis jetzt nicht von Erfolg gekrönt, denn es gibt immer wieder so tolle neue Sachen und mit zunehmender Abnahme kommt noch mehr in Frage. Irgendwann, wenn ich mit dem Abnehmen fertig sein werde in ca. 1-2 Jahren dann werde ich mir noch mal so ganz grundsätzlich Gedanken darüber machen, wie ich meine Garderobe aufbaue. Was mir über die Jahre immer wichtiger geworden ist, ist Qualität: Baumwolle, Seide, Wolle, Kaschmir. Evtl. noch etwas Viskose. Polyester/Kunstfaser nur für Funktionskleidung.
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)