Hm, also der Mauerbau, das getrennte Deutschland und die Situation Berlins sind auch westdeutsche Erinnerungen. Das hat viele Ängst, besonders vor einem neuen Krieg ausgelöst. Natürlich waren die Berliner besonders und ganz anders betroffen, aber Anteil genommen hat man im Westen auch. Ich war 1968 das erstemal in Berlin (Berlinfahrten gehörten zur politischen Bildung und wurden subventioniert) und habe die Stadt trotz der räumlichen Enge und der Insellage zwar als übersichtlich, aber absolut weltoffen und heiter erlebt. Vieles war damals einfach noch möglich, was heute jedem Sicherheitsdenken zum Opfer fallen würde.
Für die DDR-Bürger haben wir in der Schule zu Weihnachten Pakete gepackt, Orangen, Kaffee, Tee, Schokolade, Backzeugs wie Sukkade und Orangeade, Marzipan und Weihnachten standen Kerzen in den Fenstern, die an die "Brüder und Schwestern" im Osten erinnern sollten.
Für Friedland haben wir Waschbeutel gepackt mit den wichtigsten Reinigungsprodukten wie Zahnputzzeugs und Seife, Kamm usw..
Ich war in den 60ern in der Pubertät, hab Konfirmation gefeiert und meine Ausbildung (mit 15, viele auch schon mit 14 - heute undenkbar) begonnen. Damit war man zwar noch nicht volljährig, wurde aber schon deutlich ernster genommen. Für das Gymnasium habe ich noch eine Aufnahmeprüfung machen müssen.