Tja. Stories, so echte? Ich bin 1969 geboren.

Ich war eines der ersten Scheidungskinder in der Schule und meine Mutter lebte dann mit ihrem neuen Partner zusammen, ohne dass diese verheiratet waren. Schon eine gemeinsame Wohnung zu bekommen war schwierig. Letztendlich haben sie die Wohnung meiner verstorbenen Ur-Oma übernehmen können. Wir wurden dann im Haus wirklich beäugt. Als ich nach dem Hören von Udo Jürgens Ehrenwertem Haus fragte, was das den sei ein "ehrenwertes Haus", bekam ich zur Antwort "eines wie dieses hier!"

Ein paar Jahre später sind wir von der Grossstadt in ein sehr konservatives Dorf gezogen und dort waren wir Aliens. Meine Mutter hatte da zwar schon wieder geheiratet, aber einen anderen Nachnamen als ich. Skandal! Menschen leben zusammen und haben nicht den gleichen Familiennamen! Dazu noch die Scheidung und dass ich nicht getauft war. Gruselig.

In den Augen ihrer Eltern und Grosseltern war es natürlich ein Unding, dass meine Mutter sich hat scheiden lassen und als ihre Mutter depressiv wurde, weil ihr klar wurde, dass sie in einer hoffnunglosen Ehe feststeckt und sich nicht scheiden lassen kann, wurde meine Mutter dafür verantwortlich gemacht. "Weil Du Dich hast scheiden lassen, ist Deine Mutter jetzt depressiv - diese Skandal macht sie einfach fertig!"

War halt die Zeit damals.