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Thema: Arbeit - Ich kann einfach nicht mehr sitzen :-(

  1. #1
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    Standard Arbeit - Ich kann einfach nicht mehr sitzen :-(

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    Hallo ihr Lieben,

    ich 40, seit 20 Jahren in der gleichen Firma im Büro tätig, 40-Stunden-Wochen, sitzende Tätigkeit, kann einfach nicht mehr den ganzen Tag sitzen. :-(

    Ich habe an 2 Bandscheiben der Halswirbelsäule einen Bandscheibenvorfall und an ziemlich jeder anderen Bandscheibe eine Vorwölbung. Bedingt dadurch habe ich starke Muskelschmerzen, da sich die Muskulatur völlig verkrampft.

    Zur Zeit bin ich in Behandlung (Akupunktur und Physiotherapie). Solange ich nicht arbeite (Wochenende oder Urlaub), habe ich fast keine Schmerzen. Sobald ich auch nur 2 Stunden auf der Arbeit bin, könnte ich vor Schmerzen die Wände hoch gehen. Natürlich sollte ich mich den ganzen Tag viel bewegen, nicht starr sitzen. Da ich aber im Büro arbeite und es bei uns keine andere Möglichkeit gibt als zu sitzen, kann ich das nun mal nicht tun. Meine einzige Abwechselung ist, dass ich mal kurz aufstehe um zur Toilette zu gehen. Ich kann auch keine Gänge durch´s Haus erledigen, weil meine Arbeit einfach auf meinen kleinen Arbeitsplatz beschränkt ist. Ich habe schon mit meinem Chef gesprochen, der versteht mein Problem auch, kann mir aber nicht wirklich helfen, da die Arbeit bei uns einfach so ist wie sie ist. Eine Versetzung in eine andere Abteilung würde daher auch nichts bringen. Er hat mir zwar angeboten meine Wochenarbeitsstunden zu verringern, aber natürlich mit entsprechend niedrigerem Gehalt. Das kann ich mir aber einfach nicht leisten.

    Selbst wenn ich mich nach der Arbeit noch sportlich betätige , reicht das einfach nicht aus, um das permanente Sitzen zu kompensieren.

    Nun überlege ich, meinen relativ gut bezahlten, sicheren Job an den Nagel zu hängen und mir etwas anderes zu suchen. Allerdings bin ich total ratlos nach welchen Jobs ich mich umsehen sollte. Ich habe Bürokauffrau gelernt und arbeite auch sehr gerne in diesem Bereich. Ich habe mir nie Gedanken gemacht was ich sonst so machen könnte, weil das eben das ist was ich will.

    Mein Mann meint, ich solle mich bei Industrieunternehmen in der Produktion bewerben, da hätte ich körperliche Betätigung. Ich habe da eher gemische Gefühle, da ich nicht weiß, ob man mich als ungelernte Kraft überhaupt in Betracht ziehen würde und ob mir diese Art von Job auch liegt.

    Aktuell weiß ich nur, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe mir selbst eine Frist bis zum 30.06. gesetzt. Bis dahin möchte ich mir darüber klar werden, wohin der Weg führen soll. Ich habe mir diesen Termin bereits im Januar festgesetzt und bis jetzt aber einfach überhaupt keine Idee wie es weiter gehen soll.

    War jemand von euch schon mal in so einer Situation oder habt ihr einfach ein paar Ideen für mich, wie ich die Sache angehen sollte?

    Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

    Niveau ist keine Handcreme

  2. #2
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    könntest du vielleicht stehend arbeiten?
    Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben dass das irgendwie im Kommen ist (da stundenlanges Sitzen ja sowieso nicht gut ist für den Körper)
    Google mal Stehpult

  3. #3
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    Denk mal über einen Sitzball und auch ein Stehpult (wink zu Petersilie) nach.

  4. #4
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    Habt Ihr höhenverstellbare Schreibtische? Dann kannst Du mal im Stehen und mal im Sitzen arbeiten.

    Wenn es das bei Euch nicht gibt, kannst Du vielleicht mal mit Eurem Betriebsarzt sprechen.

    Und ihn bei der Deutschen Rentenversicherung "Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben" beantragen:
    https://hoehenverstellbarer-schreibt...erdern-lassen/
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  5. #5
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    Sitzt Du frontal vor dem Bildschirm oder musst Du zur Seite blicken?
    Bitte nie verdreht arbeiten, dass geht wahnsinnig auf die Bandscheiben.

    Ebenfalls entlastend können eine ergonomische Maus und eine ergonomische Tastatur wirken:
    https://www.tastatur-ratgeber.de/erg...uren-ratgeber/

    Sieht zunächst komisch aus, gewöhnt man sich aber schnell dran.

    Und es gibt Stühle, die von Hause aus kippelig sind. Auf denen bewegt man sich automatisch mehr.
    Könntest Du auch über die DRV beantragen, wie generell einen ergonomischen Schreibtischstuhl.
    Geändert von Peppermintpatty (24.06.19 um 19:45:39 Uhr)
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  6. #6
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    Zusätzlich zu seinem Sitzarbeitsplatz hat mein Kollege nach einem Bandscheibenvorfall einen Steharbeitsplatz bekommen. Ich meine, dass entweder die Krankenkasse oder der Rentenversicherungsträger das mit oder ganz finanziert haben, damit die Teilhabe am Arbeitsleben gewährleistet bleibt. Da würde ich mich erstmal beraten lassen, bevor ich blind den Arbeitsplatz wechsel.

    Es gibt auch REHA-Umschulungen. Da ist wohl das Arbeitsamt Ansprechpartner.

    Einfach draufzu wechseln würde ich nicht. Nur stehen wirst du mit kaputten Bandscheiben nämlich auch nicht können. Es ist also wichtig, dass du einen Beruf findest, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Beratung ist also wichtig.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  7. #7
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    Du kannst Dich auch an die für Euch zuständige Berufsgenossenschaft wenden, am besten an den dortigen Aufsichtsdienst.
    Für Leistungen wird die BG in Deinem Fall nicht zuständig sein, für Arbeitsschutz schon.

    Die sollten Infomaterial haben. Das hier ist schon mal die DGUV-Info zu Bildschirm und Büroarbeitsplätzen:
    https://www.bgbau.de/fileadmin/Medie...10/215_410.pdf
    Geändert von Peppermintpatty (24.06.19 um 20:00:26 Uhr)
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  8. #8
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    Ein Kollege von mir hat ein Stehpult. Er ist begeistert. Ich habe es auch schon benutzt, als ich die Vertretung gemacht habe. Fand ich sehr angenehm

  9. #9
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    Zitat Zitat von Petersilie Beitrag anzeigen
    könntest du vielleicht stehend arbeiten?
    Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben dass das irgendwie im Kommen ist (da stundenlanges Sitzen ja sowieso nicht gut ist für den Körper)
    Google mal Stehpult
    Ja, das wollte ich auch sofort beim Durchlesen schreiben.

  10. #10
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    Ich mache ja bei uns Personal und ein Kollege hatte einen Bandscheibenvorfall und dann wurde (war bisschen kompliziert, aber nicht unmöglich) beantragt und von der Rentenversicherung ein höhenverstellbarer Tisch finanziert.
    Zusätzlich bekam er einen anderen Stuhl, der preislich aufgeteilt wurde (Firma hat 50%) bezahlt, derjenige den Rest, mit der Vereinbarung, dass er ihn behalten darf, wenn er die Firma verlässt.

    Ich arbeite auch viel im Sitzen und hatte über fast 4 Jahre permanent Rückenschmerzen, ich hätte weinen können manchmal, Schmerzmittel jeden Tag... Physio immer wieder.
    War aber keine Bandscheibe.

    Meine Rettung war am Schluss vor etwa 1 Jahr die Kombi aus Osteopath, Yoga für den Rücken und eine andere Matratze.

    Ich konnte mir während der schlimmen Phase ein weiterarbeiten manchmal auch schwer vorstellen, aber mir war klar, dass ich letztendlich in einem körperlich anstrengenden Beruf auch nicht sicher bin. Auch mit dem Gedanken älter zu werden.

    Denk auch mal über eine Kur/Reha nach.

    Ich würde NICHT den Job wechseln, sondern an der Ursache weiterarbeiten.
    Liebe Grüße
    Cordu

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