Ich bin ein Kind der 50er und 60er und hatte eigentlich immer schöne Sommerferien mit wenig elterlicher Aufsicht.

Wir sind in den Sommerferien viel am Strand gewesen. Als wir jünger waren, war meine Mutter noch dabei. Einziges Spielzeug für den Strand war ein roter Ball mit weißen Tupfen und eine Kinderschaufel mit blauem Blatt. Auf dem Rückweg ging es noch in den Kurpark, um die Seehundfütterung zu sehen und weiter zu Tante Mine, die neben dem Kurpark wohnte. Dort gab es Tee mit Ziegenrahm und Kaffeebrot.
Wenn wir nicht am Strand waren, haben wir hinter dem Mehrfamilienhaus gespielt. Wir haben eine Zeitschrift gemacht mit so einem kleinen Druckkasten, aus Wolldecken Zelte gebaut und Kunststücke eingeübt oder im Sandkasten Wohnungsgrundrisse gebaut, Ballspiele gemacht, Verstecken gespielt, Schnitzeljagden gemacht. Die Ideen waren unerschöpflich.

Als ich größer war ging es entweder mit der Kirche oder dem Sportverein für ein paar Tage weg, meistens eine Woche. Danach gab es eine Sommersaisonkarte fürs Schwimmbad. Da durften wir schon recht früh alleine hin. Außerdem haben wir viel gelesen, auch und gerade in den Ferien. Und wir hatten einen Park in der Nähe, in dem wir viel "Abenteuer" gespielt haben. Zu der Zeit gab es auch Freilichtaufführungen des Theaters. Einer meiner Brüder war Statist und wir waren so ziemlich in jeder Vorstellung. Außerdem war mein Vater Kleingärtner und wir mussten helfen und es gab ein tolles Sommerfest.

So ab 13 war ich in den Sommerferien entweder drei Wochen in England oder Frankreich und in der übrigen Zeit waren Jugendliche aus dem jeweiligen Land da, die Programm hatten und wir dabei. Das währte aber nur kurz, weil ich mit 15 anfing, zu arbeiten.