Zitat von
Steffi70
Meinst Du, in einem Hunderudel geht es immer antiautoritär und auf Augenhöhe zu? Ich halte von komplett antiautoritärer Tiererziehung ungefähr so viel wie von komplett antiautoritärer Kindererziehung - nämlich nicht besonders viel. Wenn man damit leben kann, dass einen der Hund nicht als Rudelführer sieht, okay - ich kann es nicht. Das Hundebett nehme ich übrigens, damit er nicht auf dem Boden liegen muss. Das machen Windhunde nämlich nicht gerne, sie liegen lieber weich. Da unser Fußboden aber eben hart ist, gibt es da keine Alternative. Im Hundebett liegt er aber auch nicht standardmäßig, sondern auf dem Sofa. Das Hundebett ist eher sein Aufbewahrungsort für Spielis.
Übrigens eine interessante Beobachtung: Mein Mann ist extrem inkonsequent mit unseren Tieren, er gibt den Hunden ab und an Futter vom Tisch, sie belagern ihn dann teilweise auch, wenn er snackt ... ist nicht konsequent beim Spaziergang (Leinenziehen etc. werden meist toleriert ... Korrektur ist ja zeitaufwändig) und es gibt so einige weitere Beispiele. Eigentlich müssten sie ihn dafür unglaublich lieben, denn er ist prinzipiell viel netter zu ihnen als ich.
Ich liebe meine Hunde auch sehr, aber was sie nicht dürfen, das dürfen sie nie und das setze ich auch durch. Was sie dürfen, dürfen sie immer (z. B. auf dem Sofa schlafen). Das lernen sie schnell und stehen dann auch nicht mehr unter Druck, sie wissen ja, was zu erwarten ist. Den Stress haben sie eher bei ihm, weil manchmal haben sie Erfolg und manchmal nicht. Die beiden fühlen sich bei mir viel sicherer, weil ich berechenbar bin und sie respektieren mich als Rudelführer. Die Wahnsinnsbegrüßung bekomme ich, wenn ich mal ein paar Stunden unterwegs war und während die Hunde komplett entspannt sind, wenn ich alleine mit ihnen zu Hause bin, laufen sie immer wieder zur Tür und warten, wenn ich nicht zu Hause bin und stattdessen der Rest der Familie. Ich bin auch noch nie angeknurrt worden, wenn ich einen Hund auf einen anderen Platz geschickt habe, mein Mann allerdings schon ... da war Hund der Meinung, er hätte mehr Anspruch auf einen Liegeplatz auf dem Sofa. Sowas geht für mich gar nicht.
Das mal zum Nachdenken ...
Wie gesagt, ich gönne jedem seine Erziehungsmethode, wer Erfolg hat, hat recht und man merkt ja auch, ob das Tier psychisch gut auf die Erziehung reagiert oder nicht, so viel Empathie sollte man schon als Haustierbesitzer mitbringen. Es gibt sicher Angsthunde, die anders erzogen werden müssen, das war bei mir aber nie der Fall.
Was ich persönlich aber schrecklich finde sind komplett unerzogene Hunde, die sich frei entfalten können und damit die komplette Umwelt (nicht nur die Besitzer) tyrannisieren. Unsere Nachbarn haben beispielsweise so ein Exemplar, der bellt von 7 h morgens bis abends rund um die Uhr bei jedem Geräusch und wenn er die Besitzer nervt, wird er in den Garten gesetzt und nervt dann uns Nachbarn direkt mal mit. Alleine bleiben hat er auch nicht gelernt, dann bellt und jault er auch schon einmal bis in die Nachtstunden ... die Halter juckt das nicht. Für den Hund ist das alles übrigens eine einzige Qual.