Zitat von
Steffi70
Nun ja, ich habe meine beiden Hunde auch adoptiert, den einen mit 2 Jahren, den anderen vor kurzer Zeit mit 7 Jahren … das bedeutet aber nicht, dass ich mit wirklich störenden Marotten aufgrund mangelhafter oder wie bei einem Straßenhund nichtexistenter Erziehung leben muss und er sich weiterhin wie ein Straßenhund benehmen kann. Da ist man schon in der Verantwortung, Einfluss zu nehmen und je nach Rasse ist dazu schon liebevolle Konsequenz notwendig und nur mit positiver Bestärkung ist es nicht immer getan. Bei einem Welpen in der Prägungsphase sehe ich es auch so, dass man damit erheblichen Schaden anrichten kann … aber da erzieht man auch ganz anders. Für mich ist es nicht okay, wenn mein Hund bettelt oder sogar halb in meinem Essen sitzt und ich möchte auch nicht, dass er jeden Besucher anspringt, auch wenn das Ausdruck seiner Freunde ist. Aber viele Menschen bekommen Angst und da geht es vor, sie zu schützen. Bei manchen Rassen ist es einfacher, wir haben Windhunde – da ist schon viel Ausdauer gefragt, um unerwünschte Verhaltensweisen abzutrainieren. Und ich muss sagen, dass das Kommando, einen Hund bei unerwünschtem Verhalten auf seinen Schlafplatz zu schicken und ihn dort im „bleib“ zu halten für extrem viele Anwendungsfälle sehr gut funktioniert und für den Hund einfach verständlich ist und bestimmt keine mittelalterliche Bestrafung.
Wenn nun die Katze für ihre Randale noch belohnt wird, indem sie dann früher oder später doch ihr Futter bekommt, hat sie mit falscher positiver Bestärkung genau das gelernt, was wir nicht wollen – nämlich, dass das Verhalten früher oder später zum erwünschten Ziel führt. Deshalb muss hier das Fehlverhalten vom Füttern getrennt werden. Und wenn man das Fehlverhalten schon nicht bestrafen will (was mir bei Zerstörung der Wohnungseinrichtung etwas gewagt erscheint … da ist für mich das Erschrecken „aus heiterem Himmel“ mit Wasser o. ä. das kleiner Übel), so muss man es wenigstens ignorieren und erst füttern, wenn die Katze aufgegeben hat. Was bei einer Katze schon eine Herausforderung sein kann. Die haben einen langen Atem. Ich spreche aus Erfahrung, ich habe lange Zeit orientalische Katzen gezüchtet und Würfe aufgezogen. Und die Kleinen gingen schon mit einer Grunderziehung ins neue Heim.
Falls die Katze natürlich einfach nicht ausgelastet ist, weil der Spielgefährte nicht das gleiche Kaliber hat (wie in dem Fall vermutlich) und sie sich als Wohnungskatze unterfordert fühlt, muss man da natürlich auch ansetzen. Anfangs las es sich aber so, als ob das reiner Futterterror wäre.