Und ein Eisbad schadet einem Neugeborenen nicht? Ich will nicht absprechen dass sowas sicherlich nicht schlecht ist (z.B. nach einem Saunagang), aber bei einem Neugeborenen habe ich meine Zweifel. Ein Sprung in kaltes Wasser kann sehr wohl gefährlich sein, bei einem so kleinen Baby ebenfalls.
Und wenn es viele tun (z.B. Russen, wie hier erwähnt wurde), dann heißt es noch lange nicht, dass es dann auch gut ist. Ebenso wenig ist es gut, weil man es vielleicht aus "Tradition" tut. Nicht alles, was die vorherige Generation so mit uns gemacht hat, ist gut. Früher war es auch normal und "Tradition", das Kinder in der Schule Schläge mit dem Stock auf die Finger bekommen haben. Heute wird auch das als Misshandlung angesehen, zum Glück!
Und einem Kind eine notwendige Spritze geben ist ja wohl was anderes als es in Eiswasser zu tauchen... der Vergleich passt für mich jetzt nicht so wirklich.
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Die Definition von Misshandlung, vor allem bei Kindern, sehe ich (mal unabhängig von deiner Oma) schon anders.
Vernachlässigung z.B. ist auch Misshandlung, obwohl es da die Eltern oft nicht besser wissen, also nicht willentkich handeln.
Oder emotionale Misshandlung, die geschieht auch nicht immer wissentlich und willentlich, sondern aus dem Charakter der misshandelnden Person heraus (Narzissmus usw.)
Dass deine Oma dir nicht schaden wollte, davon gehe ich aus.
Aber immerhin war deine Mama damals wohl ebenso entsetzt wie ich heute.
Als 'normal' hat sie das Eintauchen in Eiswasser also offenbar nicht empfunden.
Als Misshandlung allerdings anscheinend auch nicht, sonst hätte sie vivian kaum mehrere Jahre bei der Oma aufwachsen lassen.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Das mag den Umständen geschuldet gewesen sein, ich weiss es nicht, und du wohl auch nicht.
Nein, ich weiß es auch nicht genau. Ich bin einfach von der deutsch-deutschen Geschichte ausgegangen. In der DDR ist Kinderbetreuung auch durch staatliche Einrichtungen möglich gewesen.
Und sonst herzlichen Dank an Sasch.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Ich sehe es schon als fahrlässig an, ein frühgeborenes Baby in das alte Wasser einer Regentonne zu tauchen - auch ohne Eis!
Ist doch Unsinn, dass ich Vivians Oma einen Strick drehen oder ihr einen Straftatbestand unterjubeln möchte. Siehe Post #101. Ich bin ja nicht doof und kann das ebenso in die Zeitgeschichte einordnen. Ich bin in den Fünfzigern im tiefsten Schwarzwald geboren, ich kann noch ganz andere Geschichten erzählen.
Wem die Vorstellung eines wiederholt in Eiswasser getauchten Babys Spaß macht, bitte. Aber ich nehme mir die Freiheit, das nicht unkommentiert stehen zu lassen.
Choose your battles wisely
Mir macht die Vorstellung keinen Spaß und natürlich darf jeder das kommentieren. Haben wir ja auch nun.
Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum lieben, glauben und in erster Linie zu leben ist. Dalai Lama
Sind wir uns nicht alle einig, dass wir alle heutzutage einen Säugling nicht in eine Eistonne tauchen würden? Allerdings ist das Vivians Geschichte und jetzt 50 Jahre später daraus ein Ding zu drehen, finde ich überflüssig. Sie hat es mit Humor erzählt. Früher hat man Schnuller in Bier, in Whisky und was weiß ich gesteckt, Lehrer haben Schüler verdroschen, diese Zeiten sind nun überwiegend zumindest bei uns vorbei. Zur Zeit unserer Kindheit der in den 60er Jahren Geboreren waren Großeltern zT noch Ende der 1800 Jahre geboren. Andere Zeiten, andere Methoden. Nicht bei jedem, nicht immer. Ich finde es auch ziemlich krass, aber wie gesagt, es ist lange her. Allerdings glaube ich nicht, dass es auf Dauer die Immunabwehr stärkt, das ist einfach auch Glück. Ich wurde nicht ins Eis getunkt und war dennoch als Kind wenig krank.
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