Die industrialisierte Landwirtschaft hat ihre Wurzeln in den Hungersnöten in Europa, insbesondere am Ende des zweiten Weltkrieges. Diese Generation hat durch die EU Subventionen die Weichen dafür gestellt. Das erste Ziel der damaligen Politik war neben der Abgrenzung zum Sozialismus dafür zu sorgen, dass Lebensmittel billig und in Masse verfügbar wurden. Der Hunger war ein Generationstrauma. Durch die Subventionspolitik wurde die Schaffung von grossen Betrieben begünstigt. Wer viel Masse möglichst billig produzieren konnte überlebte. Dazu kam dann in den 90ern die desaströse Einkaufspolitik der Supermarktketten. Noch mehr, noch billiger. Und ausserdem mag auch niemand mehr eine kleinteilige Landwirtschaft betreiben. Man kann seine Arbeitszeiten nicht selbst gestalten, sondern ist immer vom Wetter abhängig. Falls Tiere versorgt werden müssen, hat man niemals frei. Wenn die Ernte mies ausfällt, bringt einen das nah an den wirtschaftlichen Ruin. Wenn die Ernte gut ausfällt sinken die Preise und man ist auch nah am wirtschaftlichen Ruin.
Die Massenproduktion an sich zu verbieten ist keine gute Idee. Aber die Rahmenbedingungen müssen sich schon ändern.
Ich kaufe ja mittlerweile sehr viel weniger Fleisch und wenn dann aus kleinteiliger, möglichst artgerechter Haltung. Zu Silvester gab es Rinderfilet. Für 99 EUR das Kilo. Für ein halbes Lamm haben wir letzens auch ca. 100 EUR bezahlt. Klar, wenn man auf dem Land direkt vom Erzeuger kauft, geht das wahrscheinlich noch etwas günstiger. Aber es hatte schon seinen Grund, warum es früher nur sehr wenig Fleisch gab.
Und ja, glücklicherweise ändert sich auch die Stimmung bei den Leuten. Aber ich erinnere mich noch an die Diskussion, als EIN vegetarischer Tag pro Woche in Kantinen eingeführt werden sollte. Die ganze Republik hat Zeter und Mordio geschrien.
Massentierhaltung gibt es schon sehr lange. Als ich ein kleines Kind war, gab es Legefrabriken und Wiesenhof Hähnchen.
Geändert von Medha (07.01.20 um 13:28:43 Uhr)
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)