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Thema: Diese schrecklichen Feuer

  1. #71
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    Zitat Zitat von juttali Beitrag anzeigen
    Gewaschen wurde mit Persil, aber bei weitem alles nicht so oft wie heute.
    Heute lüftet ja keiner mehr, es wird alles direkt gewaschen.
    Doch, ich. Ich habe sowohl am Schlafzimmerschrank (da wo das Fenster ist) als auch auf dem Balkon so ein Ding wo man Kleiderbügel einhängen kann. Ich nutze das fast täglich.

  2. #72
    Avatar von Medha
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    Die industrialisierte Landwirtschaft hat ihre Wurzeln in den Hungersnöten in Europa, insbesondere am Ende des zweiten Weltkrieges. Diese Generation hat durch die EU Subventionen die Weichen dafür gestellt. Das erste Ziel der damaligen Politik war neben der Abgrenzung zum Sozialismus dafür zu sorgen, dass Lebensmittel billig und in Masse verfügbar wurden. Der Hunger war ein Generationstrauma. Durch die Subventionspolitik wurde die Schaffung von grossen Betrieben begünstigt. Wer viel Masse möglichst billig produzieren konnte überlebte. Dazu kam dann in den 90ern die desaströse Einkaufspolitik der Supermarktketten. Noch mehr, noch billiger. Und ausserdem mag auch niemand mehr eine kleinteilige Landwirtschaft betreiben. Man kann seine Arbeitszeiten nicht selbst gestalten, sondern ist immer vom Wetter abhängig. Falls Tiere versorgt werden müssen, hat man niemals frei. Wenn die Ernte mies ausfällt, bringt einen das nah an den wirtschaftlichen Ruin. Wenn die Ernte gut ausfällt sinken die Preise und man ist auch nah am wirtschaftlichen Ruin.

    Die Massenproduktion an sich zu verbieten ist keine gute Idee. Aber die Rahmenbedingungen müssen sich schon ändern.

    Ich kaufe ja mittlerweile sehr viel weniger Fleisch und wenn dann aus kleinteiliger, möglichst artgerechter Haltung. Zu Silvester gab es Rinderfilet. Für 99 EUR das Kilo. Für ein halbes Lamm haben wir letzens auch ca. 100 EUR bezahlt. Klar, wenn man auf dem Land direkt vom Erzeuger kauft, geht das wahrscheinlich noch etwas günstiger. Aber es hatte schon seinen Grund, warum es früher nur sehr wenig Fleisch gab.

    Und ja, glücklicherweise ändert sich auch die Stimmung bei den Leuten. Aber ich erinnere mich noch an die Diskussion, als EIN vegetarischer Tag pro Woche in Kantinen eingeführt werden sollte. Die ganze Republik hat Zeter und Mordio geschrien.

    Massentierhaltung gibt es schon sehr lange. Als ich ein kleines Kind war, gab es Legefrabriken und Wiesenhof Hähnchen.
    Geändert von Medha (07.01.20 um 13:28:43 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  3. #73
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    Ich mache das mit Jacken und Blazern auch noch, aber in meiner Umgebung direkt wird sehr viel sofort gewaschen.
    Ich habe zu Hause zum aktuell räumen oder putzen auch oft nochmal ein Teil vom Vortag an. Gott bewahre mich vor dem Fegefeuer!
    Never judge a book by its cover...

  4. #74
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    Ich bin auch für ein Verbot von Massentierhaltung!!!! Mal ganz abgesehen von den Auswirkungen auf Tier und Umwelt, ich ganz persönlich habe kein Interesse an Fleisch (mehr). Wir hatten Weihnachten Rinderbraten in Rotweinsauce (Fleisch gekauft beim Bio-Metzger im Nachbarort). Ich habe es selber nicht gemacht, sondern Mutti. Um des lieben Friedens Willens habe ich ein Stückerl mitgegessen, weil ich am Weihnachtstisch keine Diskussionen haben wollte. Örgx. Nein.. nix mehr für mich!

    Meine Kindheitserinnerungen sind ganz wie die euren:
    Jahrgang 67, wenn ich mit Uromi einkaufen ging, dann mit Hackenporsche und Netz zum kleinen Himmelreichmarkt um die Ecke. Gegenüber war der Fleischer. Kein Discounter. 1 x im Monat ist Mutti zum einzigen Supermarkt am Ort gefahren (OK-Markt, werde ich nie vergessen ) und hat Vorrat mit dem Auto eingekauft. Fleisch gab es 1 - 2 x in der Woche, maximal. Viel Gemüse, Eintöpfe, Rührei mit Spinat (Eier vom Bauernhof der Hühner von Mutti's Patentanten), viel Kompott (alles selbst eingekocht). Ich glaube, meinen ersten Joghurt im Plastikbecher habe ich gegessen, als 1974 in der Region die Amerikaner zum Manöver waren und mit den Panzern die Hauptstraße, an der wir lebten, standen. Die haben uns Kindern Joghurts geschenkt. Banane und Haselnuss, ich erinnere mich genau. Ansonsten machte Oma Joghurt selber. Es gab auch viel Griesbrei, Michsuppe o.ä.

    DM oder Rossmann gab es natürlich auch nicht. Wir hatten eine kleine Drogerie hier am Ort, wo Kosmetik, Putzmittel und so Zeugs gekauft wurde. Gewaschen wurde mit Persil, natürlich kein Weichspüler und geputzt mit so Seifenflocken, aus denen eine Lauge gemacht wurde. Zewa-Tücher gab es auch nicht.

    Alles in allem wurde also wesentlich bewusster gelebt. Und natürlich auch viiiiel weniger Verpackung.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  5. #75
    Avatar von Medha
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    Ach jetzt hört doch mal auf, Euch in die Tasche zu lügen. Unsere Generation ist die, die am meisten Ressourcen verpulvert hat. Gerade weil wir in unserer Kindheit nicht alles verfügbar hatten, haben wir dann als es alles billig gab es doch extra krachen lassen. Wer hat denn bei den Discountern die Grabbeltische geplündert oder jede Woche bei Tchibo eine neue Welt entdeckt?
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  6. #76
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    Sowas ähnliches wie Medha wollte ich auch gerade schreiben.

    Ja, als Kinder hatten wir Persil. Keine Glasreiniger, Zewa-Rollen oder spezielle Putzmittel für jeden Quadratzentimeter des Hauses.
    Aber später haben wir doch wohl ordentlich aufgeholt und ich bin auch schon lange genug hier, um mich an Zeiten zu erinnern, wo es Wettläufe gab, wer häufiger als 3mal täglich duscht, wer wie oft die Bettwäsche wechselt und sich auf keinen Fall mit einem Handtuch das Gesicht abtrocknet.

    Wer in die USA fuhr, wurde als Personal Shopper beauftragt, um die Community mit seltenen Marken zu versorgen. Dann kam alles online und man bestellte rund um den Globus, um Korea Kosmetik frei Haus zu bekommen.
    Und so weiter.

  7. #77
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    Sachen bei Eduscho oder Tchibo hat meine Mutter schon gekauft.
    Interessanterweise dann eben nicht im Katalog bestellt (das war das andere Extrem), aber es wurde nicht weg getan, weil es unmodern wurde, es wird heute noch verwendet und das ist das was der nachkommenden Generation abhanden gekommen ist. Nach 26 Jahren Jahren den 2. Toaster und den 3. Wasserkocher umzuziehen - da wurde ich schier blöd angeschaut.

    Verleih doch heute mal ein Buch oder was anderes und schau wie es zurück kommt.
    Oder wie sich aufgeführt wird (ich sagt extra nicht benommen wird), wenn man wo fremd ist. Am besten ist dann noch der Satz : zahlt die Haftpflicht, wenn was kaputt geht! So geht man JETZT mit Sachen um.
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  8. #78
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    Jahrgang 1977. Von meinen Großeltern auf dem Land in Tirol kenne ich eigene Ernte, Milch frisch vom Bauern etc. Großgeworden bin ich in Berlin. Und da galt es sehr wohl als völlig normal die Supermärkte oder die aufkommenden Discounter zu stürmen. Der Tanteemma Laden an der Ecke musste schließen, weil im Supermarkt alles billiger war.
    Klar gab es die "Ökos". Die wurden aber meist so belächelt, wie Anke Engelke sie gerne persiflierte.
    Schön, dass viele hier berichten, wie umweltbewusst sie schon immer gelebt haben (ob bewusst, oder weil es nicht anders möglich war), das meine ich ganz Ernst.

    Aber der Großteil hat die "Geiz ist geil" Mentalität nunmal ermöglicht, weil plötzlich alles und in Massen bezahlbar zu haben war.
    Ich bin voll und ganz bei Medha.
    "Das hier... ist von Mathilda."

  9. #79
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    Und das hat sich in den letzten 20 Jahren so entwickelt, einen extremen Schwung hat der Kaufrausch mit Beginn des Internetzeitalters bekommen. Das war ab 1995 etwa. Und seitdem wird es gefühlt erst seit einem Jahr langsam wieder besser. Natürlich steckt meine Generation da voll mit drin und ich habe auch lange mitgemacht und überdenke das erst wieder seit höchstens 5 Jahren wieder. In den 20 Jahren dazwischen war Verschwendung tatsächlich an der Tagesordnung. In meinen Posts oben geht es um den Zeitraum 1970 - 1990 ... meine Eltern und Großeltern waren von dieser Verschwendung und Vermüllung wesentlich weiter entfernt als ich in meiner Erwachsenenzeit.
    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen: Egal wie gut Du spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.

  10. #80
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    Meine Eltern und Schwiegerelten machen jetzt aber auch dabei gut mit. Alle paar Jahre ein fabrikneues Auto muss schon sein. Ganz egal, ob das derzeitige noch gut fährt. Wir werden belächelt, weil wir nur ein "neues" Auto kaufen (und das gebraucht), wenn es absolut notwendig ist, bzw. jetzt darüber nachdenken, gar keines mehr anzuschaffen, wenn das jetzige durch sein sollte.
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