Ich bin auch eher overdressed, aber als Beraterin ist das total o.k. Hosen trage ich auch privat so gut wie nie, ausser zum Wandern. Auf der Arbeit trage ich knie- bis wadenlange Kleider, mal Wickelkleider, mal Etuikleider, hochwertige Schuhe, Seiden- oder Kaschmirtuch. Dezente Echtschmuckohrringe. Immer geschminkt. Bei den Angestellten kann ich beobachten, dass der Kleidungsstil über die Jahre legerer wird. Das finde ich auch gut, denn niemand muss sich heutzutage mehr für die Arbeit verkleiden. Ab einem gewissen Karrierlevel wird die Kleidung dann aber doch eleganter, es ist schon eine Duftmarke. Und wenn man sich quasi über seinem "Stand" kleidet, dann kommen da schon Bemerkungen, die habe ich am Anfang meines Berufslebens auch bekommen. Nägel die herausschauen, müssen eingeschlagen werden. Ich kleide mich so, dass ich mich selbst gut fühle. Hochwertige, schicke Kleidung gibt mir Sicherheit.
Wenn ich dauernd solchen Bemerkungen ausgesetzt wäre, würde ich schauen, das mit einer humorvollen Bemerkung zu kontern, die aber keinesfalls verletzend oder herablassend gegenüber den anderen wirkt, sondern eher von ein wenig Selbstironie getragen ist. Auf "heute wieder so schick?" evtl mit "Schön dass es Dir so gut gefällt!" "Ja, für meinen heimlichen Zweitjob" "Ihr seid mir halt wichtig, da mache ich schon das beste aus mir!" - alles mit einem herzlichen Tonfall. Aber ich kenne Euren Umgangston nicht und kann nicht beurteilen ob das so geht Auf jeden Fall würde ich gegenüber den Kollegen nichts problematisieren was bis jetzt kein Problem ist.
Geändert von Medha (10.02.20 um 09:30:32 Uhr)
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)