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Thema: Overdressed im Büro

  1. #71
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    Zitat Zitat von daughty Beitrag anzeigen
    Ich bin sehr froh, dass diese "Grenzen" aufweichen. Man darf nicht vergessen, dass bei Damen und Herren von Stand Kammerdiener bzw. Zofen hinter dem aufwändigen Erscheinungsbild standen. Dieses Personal hatte weder die Zeit noch die Mittel, sich so herzurichten; zudem war es nicht einmal legal, sich "nicht standesgemäß" zu kleiden. Die oberen Klassen hingegen konnten sich nur so herrichten, weil es zu ihrer "Aufgabe" gehörte, ihren Stand und REichtum entsprechend zur Schau zu tragen und sie die Zeit und Mittel hatten, sich herrichten zu lassen und ihre Sachen professionell vom Personal in Ordnung halten zu lassen.

    In den 1950er Jahren war das Erscheinungsbild der Damen ebenfalls sehr aufwändig. Damals war das Ideal die Hausfrau, die (nachdem der Ehemann aus dem Haus war oder wenn er schon schlief) viel Zeit damit aufwendete, sich Locken zu legen, sich in Formwäsche zu quetschen etc. Das Aufweichen dieser Kleiderordnungen ist nur eine logische Folge des Aufweichens von "Ständen" und von sozialer Ungleichheit.

    Zu "Männlein und Weiblein auseinanderhalten" schreibe ich jetzt lieber nichts.
    Bist du da ganz sicher? "Hausfrauen" in den Fünfzigern waren, sofern auch noch Kinder da waren, durchaus ausgelastet. Dass sie dennoch Zeit fanden, sich zu pflegen, sollte man ihnen hoch anrechnen.
    Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!

  2. #72
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    Zitat Zitat von Sophie Beitrag anzeigen
    Ich persönlich habe den Eindruck, dass Maureen absichtlich falsch verstanden wird...
    Ihre Ansicht passt sich nicht dem Zeitgeist an, das ist das ganze Problem. Ich sehe es übrigens auch so, wie Maureen. Ich bin eine Frau, warum sollte ich mich also nicht auch so kleiden?
    Als ich eine helfende Hand brauchte, reichte mir jemand seine Pfote!

  3. #73
    Avatar von Medha
    Medha ist gerade online Spritzenkassen Anwärterin
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    Warum ist das so wichtig, an der Kleidung (oder an etwas anderem) zu erkennen, zu welchem Geschlecht jemand gehört? Und was hat das damit zu tun, wie man selbst wahrgenommen werden möchte? Wenn jemand mich nicht so wahrnimmt, wie ich das gern hätte, hat das doch nichts damit zu tun, wie sich andere kleiden und umgekehrt.

    Und ja, wir diskutieren hier mittlerweile auch darüber, wie diskutiert wird oder wenn Stereotype oder abschätzige Formulierungen verwendet werden. Jede darf schreiben was sie will. Aber sie hat nicht das Recht, nicht danach beurteilt zu werden. Genau wie auch Menschen anhand ihrerer Kleidung beurteilt werden.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  4. #74
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    Ich finde es schön, wenn sich jemand erkennbar Mühe mit seinem Outfit gibt und man sieht derjenige ist an einem Spiegel vorbei gegangen.
    Und die heutige Entwicklung geht leider nicht nur in die Richtung Lässigkeit sondern es wird sich oft auch nachlässig gekleidet.
    Daheim auf dem Sofa mag dies alles okay sein. Aber in dem Moment, in dem ich ernst genommen werden will, ist es schnell kontraproduktiv. Gerade auf der beruflichen Ebene taucht dann die Frage auf, ob die Leute auch so arbeiten oder ob es nur eine Form von Provokation darstellt.

  5. #75
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    Zitat Zitat von Saphirblau Beitrag anzeigen
    Bist du da ganz sicher? "Hausfrauen" in den Fünfzigern waren, sofern auch noch Kinder da waren, durchaus ausgelastet. Dass sie dennoch Zeit fanden, sich zu pflegen, sollte man ihnen hoch anrechnen.
    Meine Mutter und meine Tanten haben in den 1950ern geheiratet und ja, sie haben jede Menge geleistet, teilweise ohne Waschmaschine, von Spülmaschinen ganz zu schweigen. Aber dieses Abhetzen vor der Arbeit und alles - inklusive sich selbst und die Kinder vor Büro und Kita repräsentabel machen - unter einen Hut bekommen kannten sie in der Form nicht. Ich kannte zwei meiner Tanten unter der Woche (Kinder waren nicht mehr klein) mit Formwäsche, Kittelschürze und Hüfthalter, Lockenwicklern und Tuch drüber. Kurz bevor die Männer nach Hause kamen, haben sie sich schnell umgezogen und die Lockenwickler aus den Haaren gemacht. Für "kleine Leute" galten sicher auch andere Standards: Körperrasur oder tägliches Duschen war nicht üblich (Waschen natürlich schon), die Haare wurden samstags gewaschen und mit viel Festiger gelegt (und die restliche Woche über nachts eingerollt), Schminken galt auf dem katholischen Dorf bei den damaligen Frauen als verkommen. Frauen, die die 50er Jahre- Modetrends mit setzten oder befolgten, hatten damals oft noch Hausangestellte oder anderes Personal und hatten ganz andere Tagesabläufe. So haben meine Tanten mütterlicherseits z.B. vor ihrer Heirat in Haushalten reicherer Familien Arbeiten wie Wäsche waschen, Kartoffeln schälen etc. gemacht oder die noch nicht schulpflichtigen Kinder beaufsichtigt.

  6. #76
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    Zitat Zitat von Steffi70 Beitrag anzeigen
    Genau, das ist der Punkt, wenn man als Frau Vollzeit arbeitet - was heute der Standard und in den 50ern noch quasi exotisch war - hat man einfach keine Zeit mehr, an einem Werktag diesen Aufwand zu betreiben..
    Ich denke, eine vollzeitarbeitende Frau ist vergleichbar von der Arbeit her mit einer Hausfrau in den 40 oder 50ern.
    Damals hatten die Frauen mehr als zwei Kinder, keine Waschmaschine oder diverse andere Küchenmaschinen. Meistens wurde das Gemüse im Garten angebaut. Ich kenne meine Mutter und Oma nur in der Kittelschürze. Eine Wasserwelle wurde nur gelegt wenn Einladungen anstanden.

  7. #77
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    Zitat Zitat von Sophie Beitrag anzeigen
    Ich persönlich habe den Eindruck, dass Maureen absichtlich falsch verstanden wird...
    Ich weiß auch was Maureen meint

  8. #78
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    Zitat Zitat von daughty Beitrag anzeigen
    Meine Mutter und meine Tanten haben in den 1950ern geheiratet und ja, sie haben jede Menge geleistet, teilweise ohne Waschmaschine, von Spülmaschinen ganz zu schweigen. Aber dieses Abhetzen vor der Arbeit und alles - inklusive sich selbst und die Kinder vor Büro und Kita repräsentabel machen - unter einen Hut bekommen kannten sie in der Form nicht. Ich kannte zwei meiner Tanten unter der Woche (Kinder waren nicht mehr klein) mit Formwäsche, Kittelschürze und Hüfthalter, Lockenwicklern und Tuch drüber. Kurz bevor die Männer nach Hause kamen, haben sie sich schnell umgezogen und die Lockenwickler aus den Haaren gemacht. Für "kleine Leute" galten sicher auch andere Standards: Körperrasur oder tägliches Duschen war nicht üblich (Waschen natürlich schon), die Haare wurden samstags gewaschen und mit viel Festiger gelegt (und die restliche Woche über nachts eingerollt), Schminken galt auf dem katholischen Dorf bei den damaligen Frauen als verkommen.
    So meinte ich es auch.
    Die Frauen damals hatten eher mehr mit dem Haushalt als wir heute zu tun.
    Ich denke die Doppelbelastung der heutigen Frauen ist eher zermürbend: Haushalt, Beruf, und Kinder perfekt unter einen Hut zu bekommen.

  9. #79
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    Danke Medha.

    Vivian, wo ist das Problem. Das ist ein Forum, hier wird diskutiert, Meinungen ausgetauscht und es entwickeln sich Diskurse. Das war schon immer so und macht ein Forum aus.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  10. #80
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    Ich finde ja, dass ihr die Klamotten-Frage viel zu wichtig nehmt. M. E. ist das eher, jedenfalls heute, oberflächlich.

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