Zitat von
daughty
Bin ich die Einzige, die Joaquin Phoenix' Rede nicht feiert?
Er hat sie genutzt, um seinen Reach für den Kampf für Tierrechte zu erweitern - soweit so gut. In seiner Rede wirft er Unterdrückte, Sklaven, Indigene etc. in einen Topf mit ausgebeuteten Tieren. Das irritiert mich (ich lebe selbst vegetarisch und koche sehr viel vegan) maximal. Ja, ich kenne die Denkkonzepte von Melanie Joy etc. zum Speziesismus, nach denen es menschliche und nichtmenschliche Tiere gibt und nach denen nichtmenschliche Tiere die gleichen Rechte haben sollen wie menschliche. (Ernsthaft? Sollen Tiere wählen und erben können? Soll man gegen sie Verwaltungsakte erlassen können? Sollen Katzen des Totschlags angeklagt werden, wenn sie gemaust haben; vielleicht sogar des Mordes aus Mordlust?!). Ich fand schon die Kampagne von PETA daneben, in der Holocaust-Opfer mit Tieren in Massentierhaltung gleichgesetzt wurden und würde deswegen niemals etwas für PETA machen wollen. Auch wenn ich denke, dass wir Menschen unser Großhirn besser nutzen sollten, um reflektiert Entscheidungen zu treffen und nicht Massen von Tieren auszubeuten, ist meiner Meinung nach die komplette Gleichsetzung von Mensch und Tier völlig daneben.
ja, die Gleichsetzung ist völlig daneben, weil Tiere niemals so grausam sein können wie Menschen..Ich weiß nicht, wie Menschen aus dieser Evolution hervor gehen konnten, denn Menschen sind Bestien.
Denke daran, daß der Mensch des Menschen Feind ist
und daß er sinnt auf Vernichtung.
Denke daran immer, denke daran jetzt,
während eines Augenblicks im April,
unter diesem verhangenen Himmel,
während du das Wachstum als ein feines Knistern zu hören glaubst,
die Mägde Disteln stechen
unter dem Lerchenlied,
auch in diesem Augenblick denke daran!
Während du den Wein schmeckst in den Kellern von Randersacker
oder Orangen pflückst in den Gärten von Alicante,
während du einschläfst im Hotel Miramar nahe dem Strand von Taormina,
oder am Allerseelentage eine Kerze entzündest auf dem Friedhof in Feuchtwangen,
während du als Fischer das Netz aufholst über der Doggerbank,
oder in Detroit eine Schraube vom Fließband nimmst,
während du Pflanzen setzt in den Reis-Terrassen von Szetschuan,
auf dem Maultier über die Anden reitest, --
denke daran!
Denke daran, wenn eine Hand dich zärtlich berührt,
denke daran in der Umarmung deiner Frau,
denke daran beim Lachen deines Kindes!
Denke daran, daß nach den großen Zerstörungen
jedermann beweisen wird, daß er unschuldig war.
Denke daran:
Nirgendwo auf der Landkarte liegt Korea und Bikini,
aber in deinem Herzen.
Denke daran, daß du schuld bist an allem Entsetzlichen,
das sich fern von dir abspielt --
Günter Eich 1953
Geändert von trixie (11.02.20 um 04:48:28 Uhr)
Ich glaube, dass geistiger Fortschritt an einem gewissen Punkt von uns verlangt, dass wir aufhören, unsere Mitlebewesen zur Befriedigung unserer körperlichen Verlangen zu töten. (Gandhi)