Corona Virus

[Tommasina]

Mayan, in dem Zusammenhang verstehe ich wirklich nicht, warum nicht (zumindest) europaweit gültige Regeln eingeführt werden.
Und zwar sofort.
Ich sags nochmal, wir haben hier in der Schweiz massiv strengere Vorschriften als ihr in Deutschland.
Hier werden Fussballspiele abgesagt oder werden als Geisterspiele durchgeführt.
Alle nationalen Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern sind abgesagt.
Kantonal gelten teilweise noch strengere Vorschriften.
Das hat nichts mit Panikmache zu tun, man will das explosionsartige Ausbreiten des Virus verhindern, um das Gesundheitswesen nicht kollabieren zu lassen.
Damit eben KEINE Panik ausbricht.

Auch so bleiben noch genügend Fragen offen, vor allem den ÖV betreffend.
Solange wir noch nicht wissen, wohin sich das Ganze entwickelt schadet es ja nicht, sich zu informieren und sein Möglichstes beizutragen, um die Verbreitung zu verhindern.

[Irrlicht]

https://www.wz.de/sport/fussball/bor...n_aid-49399777

[Mayanmar]

Unser kleiner Mädelsflohmarkt morgen wird abgesagt, aber ein riesiges Fußballspiel nicht? Ich kann das in keinster Weise nachvollziehen! Hoffentlich sind viele Besucher vernünftig und bleiben zu Hause. Aber das ist wohl nur mein frommes Wunschdenken.

@ Tommasina

Du hast vollkommen recht. Es fehlen EU-weite Regulatorien. Jeder kocht hier sein eigenes Süppchen und die meisten nur lauwarm.

[Puckprinzessin]

Ich finde das mit den Veranstaltungen auch nur bekloppt. Das Schlittenhunderennen (draußen am Strand) auf Usedom steht erneut auf der Kippe, wegen unausführbarer Auflagen. Aber Fußball wird gespielt mit Publikum? Und da sind dann in einer fast geschlossenen Halle auf Schalke 60.000 Leute eng zusammen.

[paulinka]

Momentan haben wir noch eine U-förmige Kurve der Infektionen. Also die hohen Anstiege liegen vorne auf der x-Achse (Alter) bei den Kindern und hinten bei den Älteren/Alten.

Was jetzt dringend verhindert werden soll, ist, dass aus diesem U ein W wird, also die Kurve in der Mitte in gleichen Maße ansteigt. Denn das ist die Altersgruppe, die mitten im Berufsleben steht, oft Kinder hat, ein reges Sozialleben führt und viel unterwegs ist, vor allem beruflich. Wenn die in hohem Maße entweder Überträger sind oder selbst erkrankt, dann verteilt sich das Virus explosionsartig. Und der Ausfall dieser Altersgruppe richtet logischerweise auch den größten wirtschaftlichen Schaden an.

Kinder stecken es in der Regel weg ohne zu erkranken oder ohne Komplikationen, übertragen nur. Deshalb die Schulschließungen, man will verhindern, dass sie ihre Eltern anstecken und diese es in die Öffentlichkeit, in die Büros, Flughäfen, ins Gesundheitswesen etc. tragen.
Und bei den Älteren/Alten mit Vorerkrankungen ist die Sterblichkeit noch im Rahmen der normalen Sterblichkeitsquote. Rein rechnerisch betrachtet ist deren Risiko zu sterben mit oder ohne Corona gleich hoch.

Empfehlen kann ich die täglichen Updates vom Charité-Virologen Drosten im NDR-Ratgeber, zu finden auch auf YT. Dann sieht man die Sache mit anderen Augen, falls man es wie ich bisher auch eher locker gesehen hat. Ich habe keine Angst um mich, verstehe aber besser, welche Verantwortung auch ich habe.

In #7 spricht er auch über Fußball und unsere egoistische Gesellschaft, die mehrheitlich nicht das Bewusstsein hat, fürs Kollektiv mal temporär persönliche Interessen (wie den Besuch eines Fußballspiels) zurückzustellen.

[Tommasina]

Hier bei uns sieht man von vorsorglichen Schulschliessungen ab mit der Begründung, dass in dem Fall wohl hauptsächlich die Grosseltern einspringen würden für die Betreuung, da die Eltern arbeiten.
Die Grosseltern gehören aber zur Risikogruppe.

Und ja, Paulinka, ich finde auch, es gehört zu meiner Verantwortung, mich bei seriösen Quellen zu informieren.

[juttali]

Das klingt interessant und ich werde es mir anschauen...

Grundsätzlich sollte immer mal auch das Gesamtinteresse gesehen werden. Das ist ja auch dasselbe Problem mit dem Impfen. Ich mache es ja nicht nur für mich alleine...
Das haben aber viele noch nicht verstanden.

Und das mit der Sterblichkeit im Alter mit/ohne Corona finde ich interessant. Risikobetrachtung finde ich da sehr interessant.

[nyx]

Hier bei uns sieht man von vorsorglichen Schulschliessungen ab mit der Begründung, dass in dem Fall wohl hauptsächlich die Grosseltern einspringen würden für die Betreuung, da die Eltern arbeiten.
Die Grosseltern gehören aber zur Risikogruppe.

Und ja, Paulinka, ich finde auch, es gehört zu meiner Verantwortung, mich bei seriösen Quellen zu informieren.

das mit den grosseltern ist in der schweiz mMn ein geheucheltes scheinargument. es ist erwiesen, dass dies definitiv seit jahren nicht mehr so ist. da wird definitiv primär ein elternteil ausfallen.

[nyx]

hat jemand spahns gestrige rede mitbekommen? es wird empfohlen die zeitraubende dokumentierung einzuschränken und die arbeitszeitenregelung zu lockern.
ersteres wird weder juristisch funktionieren, noch administrativ. wie sollen undokumentierte leistungen abgerechnet werden können?!
und zweiteres ist ein hohn! die ganze pflege/med-branche läuft nicht erst seit gestern am anschlag. woran er selber nicht unbeteiligt ist.

[Irrlicht]

noch ein interessanter Artikel zum Thema Fußball und Corona:

https://www.zeit.de/sport/2020-03/au...tungen/seite-2

"Aus infektiologischer Sicht sind Stadien Hotspots: 50.000 Menschen oder mehr auf engstem Raum, die sich umarmen und grölen: Das ist eigentlich all das, was wir vermeiden wollen", sagt Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Auch die Fankneipen und die Wege zum und vom Stadion böten perfekte Verbreitungsbedingungen, sagt der Virologe. Zu groß sind die Infektionsmöglichkeiten: Wer seine Sitzplatznachbarin abklatscht, wer die Senftube am Wurststand anfasst, wer wie Tausende andere die Toiletten besucht, der kann angesteckt werden, falls ein Corona-Infizierter im Stadion ist. "Die besondere Hygiene, zu der wir wegen des Virus anraten, lässt sich im Stadion einfach nicht umsetzen", sagt Schmidt-Chanasit. Den hygienisch korrekten Torjubel gibt es nicht.

und dann:


"Doch das will der Fußball vorerst noch nicht. Bisher wird weitergespielt, immerhin geht es auch um viel Geld. Von den vier Milliarden Euro, welche die Erstligaclubs in der vergangenen Saison erwirtschafteten, kamen über 500 Millionen Euro von den Ticketverkäufen und dem Geschäft im Stadion. Auch Hoteliers, Taxiunternehmen und Kneipen verdienen gut an Fußballfans. Ein länger anhaltender Zuschauerausschluss hätte Folgen. "Noch will niemand über diesen Schatten springen", sagt Schmidt-Chanasit."

Ist doch klar, es geht ums Geld, um nichts anderes. Wohl auch um Termindruck, aber andere können Termine auch verschieben.