Corona Virus

[Saphirblau]

Forscher haben eine hochinteressante Erkenntnis gewonnen:
https://www.merkur.de/welt/coronavir...-90026180.html

[Medha]

Wir haben jetzt beschlossen im Oktober nach Italien zu fahren, über Wien. Mit dem Nachtzug, darin haben wir ein eigenes Abteil. 3 Tage Wien, 4 Tage Rom, 4 Tage Florenz, 4 Tage Venedig. Nach Wien und von Wien nach Rom und von Venedig zurück nach Deutschland im Nachtzug. Kritisch wären dann nur die Strecken Rom-Florenz, Florenz-Venedig und von München nach Hamburg zurück. Gute Hotels mit Platz haben wir und in Florenz ein kleines Apartment über AirBnB (nein, das nimmt niemandem die Wohnung weg, das ist wirklich nur für vorübergehende Aufenthalte geeignet). Wenn wir zurückkommen lassen wir uns sofort testen und werden keinen Kontakt zu anderen Leuten haben. Normalerweise legen wir auf dem Rückweg aus dem Süden immer einen Stopp bei Nürnberg ein, um uns mit Freunden zu treffen, das fällt dieses Jahr natürlich aus. Wir gehen im Moment nirgendwo hin, treffen uns nur mit wenigen Menschen und halten immer Abstand. Für die Museumsbesuche in Italien buchen wir die Eintrittskarten für konkrete Zeitfenster. Und falls die Lage dort doch wieder kritischer werden sollte, stornieren wir halt. Aber das wäre schade.

[Tommasina]

Vor dem Zug in Italien müsst ihr keine Angst haben.
Es werden im Viererabteil (z.B. im Freccia rossa/Hochgeschwindigkeitszug) nur zwei Plätze besetzt, im Zweier nur einer und es wird ein Kit mit Maske, Handschuhen und Desinfektionsmittel abgegeben.

Tickets mit Platzwahl kannst du direkt über trenitalia.it kaufen und reservieren.

Wir fahren am 19.9. nach Florenz und ich werde mich dort wahrscheinlich sicherer fühlen als hier.
Italien hat soeben die Massnahmen verschärft, Clubs und Diskos sind geschlossen und zwischen 18 Uhr und 6 Uhr müssen auch draussen Masken getragen werden, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann.

[daughty]

Ich habe gestern abend plötzlich fürchterliche Angst vor Herbst und Winter bekommen. Normalerweise liebe ich diese Jahreszeiten. Aber derzeit beschränken meine sozialen Kontakte sich auf: Arbeit (nicht wirklich die supersympathischen Leute, keine Wellenlänge), Sportkurs (wobei wir im Moment bei geöffneten Fenstern und Türen trainieren; ich denke darüber nach, in der kälteren Jahreszeit damit aufzuhören, aber ich weiß es noch nicht) und Treffen mit Freunden/Bekannten draußen oder Teilnahme an organisierten Wanderungen. Ich möchte nicht an privaten Feiern teilnehmen oder in einem Kino oder Restaurant sitzen, wo man sich vielleicht über den Tisch hinweg "anschreit" und das ohne Maske. Oh, und ein- bis zweimal im Monat besuche ich meine Familie, die 140 km weit weg lebt. Da meine Mutter Hochrisikopatientin ist, versuche ich vorsichtig zu sein. Ich habe wirklich Angst davor, bald ein halbes Jahr lang nur noch die Leute auf der Arbeit in "real" zu sehen.

[Mäusken]

So kalt waren die Winter in den letzten Jahren doch gar nicht, die Tagestemperaturen meist über 0 Grad. Da kann man sich doch immer noch zu einem Spaziergang treffen. Ich nehme an, die Gastronomie wird sich entsprechend einstellen. Hier in Berlin stellen viele Lokale auch im Winter Tische und Stühle nach draussen, zwar nicht zum essen, aber auf ein, zwei Heißgetränke kann man es da auch aushalten - s. Weihnachtsmarkt - da geht es ja auch, sich draußen zu treffen.
Davon abgesehen würde ich mich mit ausgewählten Freunden gelegentlich auch zuhause treffen, sofern sie auch weitgehend ein isoliertes Leben führen und keiner ein Hochrisikopatient ist. Es geht ja nicht darum, alle Kontakte zu meiden, sondern sie einzuschränken. Vor dem Eintreffen des Besuchs die Wohnung einmal ordentlich durchlüften, wenn der Besuch geht, auch wieder. Dazwischen sitzt man sich einfach nicht zu dicht auf der Pelle.

[Gästin]

Ich kann dich verstehen, daughty, mir fehlen auch direkte Kontakte mit meinen Mitmenschen (könnte ich aber haben, wenn ich sorgloser wäre) und Spontanietät, für alles muss man sich anmelden, damit bloß keine Platzzahlen überschritten werden.

Medha, deine Reise liest sich toll. Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, dass die Zahlen nicht so rasant steigen.

[daughty]

Wochenends hat eh fast niemand Zeit und die Freundinnen, die sich (so wie jetzt) mal einmal im Monat die Zeit nehmen, ihren Mann für zwei Stunden zu vernachlässigen und mit einem Single was zu machen, sind outdoormäßig sehr pienzig und sind mit Sicherheit nicht für Spaziergänge bei 0 Grad zu haben. Ich kenne hier vor Ort einfach niemanden, mit dem ich eine zuverlässige social bubble für "Besuche daheim" gründen kann und von denen ich weiß, dass sie ihre anderen Kontakte dann beschränken.

[Exuser66]

Ich habe auch Sorge vor dem Winter, und dabei habe ich meinen Mann und bin nicht alleine. Das stelle ich mir schwierig vor. Ich habe Angst vor den Öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn ich nicht mehr Rad fahren kann. Und niemanden mehr zu sehen, weil man nicht mehr draußen sitzen kann. Ins Fitness gehe ich seit Corona nicht mehr (Kurse in einem kleinen Studio) und das wird auch so bleiben. Yoga wieder per zoom, ich mag es nicht... Ich frage mich, ob wir nicht aus der Stadt herausziehen sollten, derzeit haben wir nur Nachteile von er Stadt.

[daughty]

Ja, das kann ich verstehen. Ich versuche auch öffentliche Verkehrsmittel zu vermeiden, weiß aber noch nicht, wie ich das dann im Winter machen soll...

[Medha]

Ich bringe jetzt sehr konsequent die Wohnung auf Vordermann um ein wirkliches Zuhause zu schaffen. Nicht dass es früher bei uns nicht schön gewesen wäre, aber da geht noch einiges. Wir haben uns vor zwei Wochen bei Ikea einen Balkontisch gekauft und haben nun schon 2x mit Freunden am Samstag dort gesessen und gegessen. Als das Wetter jetzt so schön wurde, hatte ich schon den Wunsch mal in einen Biergarten oder Beachclub zu gehen. Aber angesichts der zunehmenden Unvernunft habe ich davon Abstand genommen.

Kontakte / Aktivitäten fehlen mir auch. Ich beschränke mich sehr und versuche eine Balance zwischen vernünftiger Isolation und auch psychisch notwendigen Kontakten zu finden. Aber ich gehe halt nicht mehr "einfach nur so" in die Stadt und auch wenn wir auf den Wochenmarkt zum Einkaufen gehen, halten wir uns dort nicht länger als notwendig auf.

Vor Herbst/Winter graut mir auch etwas, deswegen auch die Reise nach Italien im Oktober, damit wir noch mal herauskommen.

Seit März arbeite ich von zu Hause aus. Im Frühsommer waren wir noch wandern, dazu ist es jetzt zu heiss. Zum Sport gehen wir ab und zu wieder und wir treffen uns privat mit Freunden/Familie an den Wochenenden. Ganz ganz selten gehen wir in ein Restaurant, ausserhalb von Hotelaufenthalten waren wir nur 2x Essen. Ich beklage mich nicht, dazu geht es mir viel zu gut. Aber ich nehme auch wahr, dass sich mein Leben geändert hat. Mein Mann und ich haben uns vorgestern als wir unsere Italienreise geplant haben fast gestritten. Er wollte einen Tag früher zurück, um sich noch von der Reise zu erholen. Wir kommen nach derzeitigem Stand am Samstag nachmittag zurück. Schon am Freitag zurück zu sein, ist für mich eine unnötige Verkürzung der Reise. Ich war bis zum Frühjahr fast 200 Tage im Jahr unterwegs, da muss ich mich von 2 Wochen Italien nicht erholen, zumal es danach für mich sowieso und für ihn auch erst mal wieder ins HomeOffice geht.