Corona Virus

[Irrlicht]

Gestern morgen im Auto hörte ich im Radio einen Bericht, eigentlich ging es um Arbeitszeitverkürzung.

Hängen geblieben ist der Satz einer jungen Dame, die ihre Arbeitszeit verkürzen will, um mehr Freizeit zu haben. "man möchte ja jetzt mal mehr unternehmen, feiern gehen, mehr Zeit für sich haben, vor allem jetzt NACH Corona"

Corona gibts halt irgendwie nicht mehr.

[astama]

Örtlich gibt es schon Inzidenzen >1000, aber es scheint irgendwie keinen mehr zu kratzen. Es gibt ohne Ende Festivals, Veranstaltungen etc., als wäre alles wieder "normal". Diese Sorglosigkeit macht mir ein mulmiges Gefühl.

[Adrienne]

Aber wie stellt Ihr Euch das vor, eurer Leben weiterzuführen?
Ich will so dauerhaft nicht weiterleben, und Corona wird dauerhafter, „normaler“ Lebensbestandteil werden.
Ich lebe mein Leben jetzt so wie früher, so lange es geht, es bringt mich nicht weiter, mich jetzt mein Leben lang einzuschränken, ich lebe jetzt mit dem Risiko.

Und mich nerven auch diese dauernden Vorwürfe an Leute oder über Leute, die das jetzt genauso sehen.
Wer sich selber schützen möchte, soll das tun, aber ohne ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen, was die alles in ihren Augen falsch machen.

[Gästin]

Ja, Adrienne, dein Risiko und das deiner Kinder mag gering sein. Mein Risiko und das vieler anderer ist aber immer noch hoch vielleicht nicht mehr tödlich aber mit langfristigen Folgen zu erkranken. Und ich hätte tatsächlich auch gerne noch ein paar schöne Jahre. Ich erwarte da von niemandem eine Wahnsinnssolidarität, aber ein paar gemeinsame, erträgliche Regeln wären schon nicht schlecht.

Hier steigen die Zahlen rasant, wir sind auch schon wieder deutlich über 800. Für mich selbst ist klar, dass ich meine 9 €-Aktivitäten überdenken muss.

[Adrienne]

Aber die Festivals dürfen doch stattfinden, genauso wie man ohne Maske überall hin darf. Jeder tut doch damit das, was erlaubt ist.
Im Winter, wo die Zahlen sehr hoch waren und man nicht wußte, wie sich das ganze entwickelt, war ich ja auch immer für Solidarität und Rücksichtnahme, aber unter freiem Himmel muss es doch ok, sein, zu feiern?
Ich würde mich über sowas derzeit ganz sicher nicht echauffieren.

[Gästin]

Klar, aber vielleicht ist das aktuell Erlaubte etwas zuviel. Wobei ich ja immer noch Fan von Freiwilligkeit aus Überzeugung bin. Aber das werden wir in diesem Leben in diesem Land nicht mehr schaffen. Echauffieren tue ich mich auch nicht, aber ignorieren geht mir auch zu weit.

Wie so oft wäre ein goldener Mittelweg nicht schlecht.

[juttali]

Die Zahlen sind, für Sommer und frische Luft, einfach viel zu hoch.

Ich mag einfach noch nicht locker lassen und "wie früher" will ich eh nicht, weil das ist Vergangenheit und die ist rum. Ist aber mein persönliches Ding, morgen im Minijob wieder Maske zu tragen und wenn mir Menschen zu nahe kommen, einen Schritt zurück zu treten.

Ich fühle mich momentan nicht eingeschränkt, weil ich es nicht bin. Festivals habe ich ab 18 bis Ende 20 besucht, das ist rum. Alles, was ich machen möchte, mache ich. Ich treffe Menschen, vielleicht nicht in großen Gruppen, aber das tut auch mein Umfeld nicht.
Und mir ist die Gesundheit meiner Mutter wichtig, deswegen schütze ich auch mich um sie nicht zu gefährden.

[sterntaler]

Ich trage weiterhin beim Einkaufen meine FFP2 Maske, meist bin ich die Einzigste, stört mich aber nicht. Die Indizenz ist für den Sommer erschreckend hoch und meine Boosterimpfung ist mittlerweile ein halbes Jahr her. Ich möchte mich im Herbst mit dem angepassten Impfstoff impfen lassen und hoffe, das er im September erhältlich sein wird.

[Irrlicht]

Aber wie stellt Ihr Euch das vor, eurer Leben weiterzuführen?
Ich will so dauerhaft nicht weiterleben, und Corona wird dauerhafter, „normaler“ Lebensbestandteil werden.
Ich lebe mein Leben jetzt so wie früher, so lange es geht, es bringt mich nicht weiter, mich jetzt mein Leben lang einzuschränken, ich lebe jetzt mit dem Risiko.

Und mich nerven auch diese dauernden Vorwürfe an Leute oder über Leute, die das jetzt genauso sehen.
Wer sich selber schützen möchte, soll das tun, aber ohne ständig mit dem Finger auf andere zu zeigen, was die alles in ihren Augen falsch machen.

Ein wenig Rücksichtnahme von anderen wäre allerdings schon schön, aber das gab es vor Corona auch schon nicht.

Ich stand gestern an der Kasse bei Lidl und es wurde gedrängelt wie vorher. Der Mann hinter mir atmete mir schon fast in den Nacken. Fand ich äußerst angenehm Die Leute haben nix gelernt. Wenn er keine Maske tragen will okay, aber muss man den Leuten so dicht auf die Pelle rücken? Es ist kein Einzelfall, wenn man jeden drauf hinweisen würde, käme man gar nicht mehr zum Einkaufen.

Es gibt auch noch was zwischen völliger Panik und dem total sorglosen Umgang. Ich versuche für mich ein Mittelding zu finden. Ich bin nicht überängstlich, aber eben auch nicht völlig sorglos. Die meisten tun aber mittlerweile so, als gäb es Corona gar nicht mehr, das ist für mich unverständlich. Den aktuell um mich herum infizierten geht es teilweise richtig Scheiße, mein 38-jähriger Kollege liegt jetzt schon die zweite Woche flach (trotz 3-fach Impfung). Mag sein, dass das Virus uns alle mal erwischt. Aber ich finde es bedenklich, wie sich die Ansichten drehen und man als immer noch vorsichtiger Mensch schon fast Vorhaltungen zu hören bekommt. Wie die eine Nachbarin, die mich fragte, warum ich "DAS" denn trage. (mit Fingerzeig auf die Maske).

Es ist für mich ok, wenn die Leute unbesonnen feiern gehen usw. Ist ja auch erlaubt. Aber dennoch wäre ein wenig Toleranz denen gegenüber, die weiterhin versuchen, sich den Scheiß nicht zu holen ganz nett. Ich erinnere ich an Dich selbst, wie panisch du warst, dich anzustecken. Mittlerweile wird man schon blöd angeschaut wenn man im Geschäft noch eine Maske trägt. Auch in den Öffis tragen viele keine mehr, obwohl es Vorschrift ist. Mein Kumpel sieht das jeden Tag auf seiner Fahrt von Essen nach Düsseldorf.

Es gibt auch kein "wie früher", denn Corona ist da um zu bleiben. Und es jetzt völlig zu ignorieren und so tun als wäre es vorbei, ist nicht der richtige Weg, finde ich.

Nur weil alles erlaubt ist, muss es nicht unbedingt so gut sein. Sieht man ja auch an den aktuellen Zahlen.

[astama]

Zigaretten sind auch erlaubt und nachweislich nicht gesund .

Ich war nie Fan von Massenveranstaltungen, somit habe ich da auch keinen Nachholbedarf.

Wir waren trotz Corona immer auswärts essen, da habe ich mich nicht eingeschränkt gefühlt. Maske wird getragen wie eh und je, und in unserer Einkaufspassage sehe ich sie immer noch bei mind. 50%.

Mir ist insofern etwas mulmig, da man nicht weiß, wie viel Wirkung von der Impfung, die bei uns mehr als ein halbes Jahr her ist, überhaupt noch übrig ist, zumal die neue Variante eine noch stärkere Immunflucht ausweist. Daher fühle ich mich mittlerweile auch nicht viel mehr geschützt als zu Beginn der Pandemie. Und auf eine Atemwegserkrankung habe ich nie Lust. Also weiterhin "Team Vorsicht".