Corona Virus

[Chiquitita]

An der Verhältnismäßigkeit zweifle ich bei vielen Einschränkungen inzwischen. Und es macht mir Angst.

Mich macht das eher ganz schön sauer.
Zudem hat Merkel (gegen die ich prinzipiell nichts habe) gestern selbst gesagt, laut RKI werden wir erst gegen 17. Januar wieder verlässliche Zahlen haben.
Auf dieser Basis jetzt Verschärfungen vorzunehmen, finde ich unpassend. Man hätte die jetzigen Maßnahmen bis dahin erstmal verlängern können.
Dass die Todeszahlen leider noch viel zu hoch sind, liegt dran, dass man dort die Effekte der Anzahl der Neuinfektionen ja erst ca. 3 Wochen später sieht.
Und daran, dass man (die Regierung) viel zu lange den Lockdown light beibehalten hatte.

[paulinka]

Ich möchte noch klarstellen, dass mir die Einschränkungen auch Gedanken machen, weil man daran sehen kann, dass unsere Grundrechte nicht unverrückbar sind und wir deshalb alles dafür tun sollten, dass in diesem Land niemals mehr Menschen das Sagen haben werden, die nicht auf dem Boden der Verfassung stehen und antidemokratische Ziele verfolgen, die die Gewaltenteilung unterminieren und die unabhängige Justiz schwächen wollen, wie man es jetzt in den USA gesehen hat und in anderen Ländern sehen kann wie in Polen und Ungarn zB.

DAS macht mir Angst, nicht die aktuellen Maßnahmen als solche. Ich habe keinerlei Befürchtungen, dass die Politik es mit den Corona-Maßnahmen auf etwas anderes als den Infektionsschutz abgesehen hat, und bin sicher, dass sie im Großen und Ganzen gerechtfertigt und zeitlich begrenzt sind.

[Luna Chiara]

Ich hoffe es, wie gesagt, mich befällt die letzten Male einfach eine zunehmende Hoffnungs-und Mutlosigkeit. Ist auch der Jahreszeit geschuldet, mir fällt echt langsam die Decke auf den Kopf. Und das mit dem Impfstoff ist ein Schimmer, aber gefühlt dauert das auch noch Lichtjahre.
Und vielleicht dazu das Gefühl, ich halte mich an die Beschränkungen und bekomme trotzdem immer mehr auferlegt.
Auch wenn man diejenigen nicht primär treffen möchte, es trifft sie halt doch.

Über die Todesfälle wundere ich mich nicht, das war, so traurig es ist, bei den vielen Ausbrüchen in Altenheimen zu erwarten.
Heute schon wieder gelesen, dass ein Altenheim bei uns einen Ausbruch hat. Das hört einfach nicht auf.

[Iridia]

Ich zweifle an den Maßnahmen und sehe das als Versagen mit Ansage. Ich fand Angela Merkel immer nachvollziehbar, aber diesmal nicht.
Sascha Lobo im Spiegel spricht mir diesmal aus der Seele.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netz...4-d73b8d70a096

[Steffi70]

Also ich finde, Frau Merkel hat das auf der Pressekonferenz sehr einleuchtend erklärt: Sie sagte ausdrücklich, dass man jetzt nicht all den Leuten, die seit März 2020 vernünftig sind, noch einen mitgeben will, sondern eher, dass man sie vor den ewig Unvernünftigen schützen will, indem man die halt ernsthaft einschränkt.

Und selbstverständlich wird es ein Ende geben, sobald genug Leute geimpft wurden. Das könnte schon dieses Jahr im Juni sein. Und natürlich wird mit der Wärme draußen sowieso alles wieder besser. Und dann werden die Einschränkungen wieder aufgehoben.

Im Moment handelt es sich um ein paar Wochen mehr Zähne zusammenbeißen, weil es bisher einfach nicht gereicht hat (Feiertage, mutiertes Virus). Und die Botschaft finde ich völlig klar: Am besten mit niemandem treffen und zu Hause bleiben. Dann geht's am schnellsten.

Aber es wird wieder gut, das ist gar keine Frage!

So sehe ich das auch

[Mäusken]

laut RKI werden wir erst gegen 17. Januar wieder verlässliche Zahlen haben.
Auf dieser Basis jetzt Verschärfungen vorzunehmen, finde ich unpassend. Man hätte die jetzigen Maßnahmen bis dahin erstmal verlängern können.
Dass die Todeszahlen leider noch viel zu hoch sind, liegt dran, dass man dort die Effekte der Anzahl der Neuinfektionen ja erst ca. 3 Wochen später sieht.
Und daran, dass man (die Regierung) viel zu lange den Lockdown light beibehalten hatte.

Ich finde dieses Schielen auf die Zahlen zu vernachlässigen, wenn gleichzeitig die Krankenhäuser überlastet sind und jeder zusätzlich schwer Erkrankende im Krankenwagen potentiell eine Odyssee von Notaufnahme zu Notaufnahme erfährt. Die Personalengpässe sind Fakt. Die kann man jeden Tag erleben/erfragen. Nicht erst in 3 Wochen.

[Chiquitita]

Ich zweifle an den Maßnahmen und sehe das als Versagen mit Ansage. Ich fand Angela Merkel immer nachvollziehbar, aber diesmal nicht.
Sascha Lobo im Spiegel spricht mir diesmal aus der Seele.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netz...4-d73b8d70a096

Ja, mir auch, sehr guter Kommentar!
In Belgien z.B. ist Homeoffice übrigens schon länger Pflicht, soweit möglich (war auch im 1. Lockdown so).
Die monatelange Lüge über Schulen nervt mich auch total.
Ich hätte sogar verstehen können, wenn man gesagt hätte, sie bleiben trotz eines gewissen Risikos so lange wie möglich offen, aus allen möglichen Gründen. Aber verar... lasse ich mich nicht gerne.

[Chiquitita]

Ich finde dieses Schielen auf die Zahlen zu vernachlässigen, wenn gleichzeitig die Krankenhäuser überlastet sind und jeder zusätzlich schwer Erkrankende im Krankenwagen potentiell eine Odyssee von Notaufnahme zu Notaufnahme erfährt. Die Personalengpässe sind Fakt. Die kann man jeden Tag erleben/erfragen. Nicht erst in 3 Wochen.

Was jetzt gerade jeden Tag passiert, lässt sich aber mit Maßnahmen ab dem 10.1. nicht ändern. Einer meiner Punkte, den Du nicht zitiert hast, war ja, dass der Lockdown light zu light war und zu lange gedauert hat, statt gleich etwas schärfere Maßnahmen zu ergreifen. Jetzt sollen wir dieses Versagen mit teils fragwürdigen und sozial nicht gerade verträglichen Regeln ausbaden.

[Gästin]

Ja, Luna Chiara, ich kann deine Mutlosigkeit teilweise sogar nachvollziehen. Wir alle haben ja gehofft, dass wir das Virus schnell wieder unter Kontrolle bringen würden und nun wird uns zunehmend bewusst, dass wir in einer richtigen Falle hängen und wir nun doch nicht soviel mehr Macht als andere Länder haben und ähnlich einschränkende Maßnahmen durchführen und hinnehmen müssen. Wäre schön, wenn es anders wäre.
Mir geht es da ähnlich wie dir, ich könnte mir noch schlimmere Szenarien und noch stärkere Einschränkungen vorstellen, setze aber meine Hoffnung auf die Impfung und den Sommer - nur noch ein paar Monate. Und wenn ich dann auf die Gesamtzeit meines Lebens blicke, dann sind das ein paar Monate gewesen, die ich eingeschränkt war. Wirkliches Leid hat mir persönlich diese Zeit nicht gebracht (und das bleibt hoffentliich so), da hat es die Familien, die Angehörige verloren haben, ganz anders getroffen. Solche Gedanken habe ich vor Augen, um positiv zu bleiben und nicht in Ängsten zu versinken.

Ich gehe nicht davon aus, dass wir unsere Freiheit und Freiheiten dauerhaft verlieren, da ist hoffentlich der Glaube daran und der Wille dazu in uns allen stark genug verankert und unsere Gerichte funktionieren ja auch entsprechend. Lass uns mal daran festhalten, dass sich das auch nicht ändern wird.

[Corinne]

Ich frage mich auch, wie man die 15 km kontrollieren will. Über das Kfz-Kennzeichen geht es ja nicht wirklich. Ich habe vom AG eine "Einreiseerlaubnis" in die Stadt bekommen, 80 km entfernt, die ich ins Auto legen soll. Darauf steht mein Name und mein Geburtsdatum, was dann für jeden sichtbar ist. Das ist doch mMn ein Verstoß gegen das BDSG.