Worüber ich mich wundere, ist die große Kluft zwischen eingekauften Impfstoffen bzw. den anvisierten Lieferterminen einerseits und dem Aktionismus bezüglich Fertigstellung der Impfzentren und der sonstigen Logistik. Da musste politisch gewollt unbedingt am ersten Tag der Verfügbarkeit in großem Stil mit den Impfungen begonnen werden, um dann nach wenigen Tagen schon "ausverkauft" zu sein. In Berlin z. B. wurde nur das erste von sechs Impfzentren (die alle zum 15.12. einsatzbereit sein sollten) für genau vier Tage geöffnet und dann erstmal wieder geschlossen, um nur mit den mobilen Impfteams weiterzumachen. Es ist vor allem die Informationspolitik bzw. Öffentlichkeitsarbeit, die ich da fragwürdig finde.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".
In Hessen wird derzeit auch mit mobilen Impf-Teams gearbeitet, die Impfzentren, die unbedingt Mitte Dezember startklar sein mussten, eröffnen erst irgendwann im Januar.
Mobil finde ich in Anbetracht dessen, dass zuerst die Ü80- und Pflegebedürftigen geimpft werden, nicht so unklug, die hätten ja ggf. auch Schwierigkeiten, die Zentren zu erreichen.
Aber mit genügend Impfstoff könnte man halt auch parallel impfen.....
Nein, ich kritisiere nicht, dass in mobilen Teams geimpft wird. Sondern, dass nicht richtig kalkuliert worden ist, bzw. in der Öffentlichkeit eine falsche Erwartungshaltung erzeugt worden ist.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".
Ich finde das nachvollziehbar, dass, wenn man Teil einer Union ist, sowas durchaus gemeinsam macht.
Und beim Lockdown ja, da hat jeder voller Panik gemacht, was er wollte. Da haben wir auch alle noch voller Schrecken auf Italien geguckt und erwartet, dass es uns nicht erwischt. Jetzt haben wir den Schrecken selber.
Ich finde das Impfthema für mich auch wichtig, aber eigentlich mehr das was in meinem Landkreis und in meinem Bundesland stattfindet. Da allerdings könnte ich jetzt auch jammern, dass Bayern ja so viel besser dran ist.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
U.a. haben diese Länder schneller eine (Notfall-)Zulassung erteilt.
In Deutschland wird nun einerseits gejammert, das mit den Zulassungen ginge ja viel zu schnell, ob das denn ausreichend erprobt wäre, und andererseits wird gemeckert, es würde nicht schnell genug geliefert und geimpft.
Ja, irgendwas gibt's immer zu beanstanden.
Die "schnellen Länder" haben Notfallzulassungen erteilt und sind deshalb etwas früher gestartet. Außerdem machen sie nationale Alleingänge, wir sind Teil des EU-weiten Verfahrens.
Übrigens läuft es weder in den USA noch in GB glatt.
Und Israel hat mit 9 Mio Einwohnern 2 Mio weniger Einwohner als zB Baden-Württemberg, hat keine föderalistische Struktur, hat einen hohen technologischen Standard und aufgrund seiner militärischen Struktur Zugriff auf eine Menge Kräfte, die als Helfer eingesetzt werden können. Und wenn ich mich nicht täusche, hat das Land auch eine jüngere Altersstruktur als wir hier.
Außerdem will Netanjahu im März die Wahlen gewinnen, es geht für ihn um einiges. Dafür bezahlt er Biontech/Pfizer auch verglichen mit der EU den doppelten Preis pro Dosis.
Choose your battles wisely
Israel hat schon vor Zulassung bestellt, nicht beim Preis gefeilscht und eine Abnahmegarantie gegeben und die nötige Infrastruktur geschaffen, als Europa noch " nachgedacht" hat.
Meine Familie ist inzwischen schon komplett geimpft, vom Greis bis zum Teenie.
Ich bin ein wenig neidisch
60 % der Israelis sind geimpft, ohne Zwang, einfach freiwillig.
Dort wird auch nicht alles kaputt diskutiert
Geändert von Klaraverstand (03.01.21 um 15:38:23 Uhr)